Die gesammelten Werte geben den Unternehmen die Gelegenheit, ihre Kosten für die Wasserversorgung regional vergleichen zu können. Angenommen wurde für die Übersichtlichkeit ein Jahres-Standardverbrauchsfall von 400 Kubikmetern. Die Menge entspricht ungefähr dem Verbrauch eines Vierfamilienhauses und liegt damit im Bereich des Verbrauches vieler Unternehmen.
Auffällig bei den Ergebnissen der Untersuchung sind die teilweise extremen Preisunterschiede. So belaufen sich die Unterschiede beim Trinkwasser bei den Kubikmeterpreisen IHK-weit auf teilweise 400 Prozent. In einer einzigen Gemeinde mit unterschiedlichen Versorgern sind noch Differenzen von mehr als 200 Prozent zu beobachten. Ähnlich stellt sich das Bild bei den Abwassergebühren dar. Auch hier sind Preisunterschiede zwischen den einzelnen Regionen von mehr als 200 Prozent möglich.
Die Bedeutung der Kosten für die Wasserver- und Entsorgung ist für die Betriebe je Branche sehr unterschiedlich. Industrielle Großverbraucher können Sonderverträge mit den regionalen Versorgern abzuschließen. Dies ist allerdings meist erst ab einer Menge von mehreren zehntausend Kubikmetern möglich. Alle anderen Unternehmen wie auch die Verbraucher sind an die vorgegebenen Preise der regionalen Ver- und Entsorgungsunternehmen gebunden.
Geringe Preisschwankungen auf Grund einer unterschiedlichen Versorgungsstruktur oder unterschiedlichen Arten der Gewinnung sowie Entsorgung sind bei Wasser- und Abwassergebühren durchaus möglich. Eine Begründung für die teilweise ernormen Schwankungen dagegen fällt schwer. Die Preisaufsicht erfolgt bei privaten Anbietern durch die Landeskartellbehörde. Die Gebühren der kommunalen Unternehmen, also der Unternehmen in öffentlicher Hand, erfolgt durch die zuständige Kommunalaufsicht, hier den Landkreis.
In Zeiten eines sehr harten Wettbewerbes können die Kosten für die Wasserversorgung von den Unternehmen nicht ignoriert werden. Viele Kommunen scheinen die Möglichkeit, sich hier im Standortwettbewerb positiv zu positionieren, verstreichen zu lassen.
Die Listen mit den verschiedenen Preisen nach Landkreisen können dem Internetauftritt der IHK Stade entnommen werden: www.stade.ihk24.de, Objektnummer 11395