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Leichter Dämpfer für die Wirtschaft im Elbe-Weser-Raum

Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage zeigen verhaltenere Stimmung

(lifePR) (Stade, )
Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage der IHK Stade für das zweite Quartal zeigen zwar eine weniger euphorische Stimmung bei den Unternehmen der Region; insgesamt ist die Wirtschaft jedoch unverändert auf einem guten Weg: Die derzeitige Lage und die Erwartungen für die Zukunft liegen weiterhin weit über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Bauwirtschaft und Handel zeigen sich allerdings sehr reserviert in ihren Einschätzungen.

Die Auswirkungen der Kaufzurückhaltung der Kunden aufgrund steigender Preise und der höheren Mehrwertsteuer sind lang anhaltend. Dies drückt auch die Erwartungen der Unternehmen. Zusätzlich zur gedämpften Nachfrage haben die Unternehmen mit einer ganzen Reihe von Kostensteigerungen zu kämpfen. Insbesondere die Preise für Energie, Rohstoffe und landwirtschaftliche Grundprodukte sind in den letzten Monaten teilweise stark gestiegen. Auch die im Vergleich zu den letzten Jahren beachtlichen Lohnsteigerungen machen sich bei den Betrieben bereits bemerkbar. Von einer Entspannung im Bereich der Kosten in diesem Jahr wird nicht ausgegangen. Somit drücken die Kosten sowohl die Lagebewertungen der Unternehmen als auch die Erwartungen. Zusätzlich können die höheren Preise zu steigenden Zinsen führen, was wiederum die Investitionen hemmen würde.

Mehr Arbeitsplätze

Dass sich der Elbe-Weser-Raum trotz der abgeschwächten Einschätzungen der Unternehmen im Aufschwung befindet, zeigen die Beschäftigungs- und Investitionspläne. Zu diesem Bild passt auch die Entwicklung des regionalen Arbeitsmarktes. Im Juni sind im Elbe-Weser-Raum im Vergleich zum Vorjahr fast 5.000 oder 13,5 Prozent weniger Menschen arbeitslos. Die Zahl der offenen Stellen liegt weit über dem Niveau des Vorjahres. Sie erhöhte sich um 621 Stellen oder um 22,6 Prozent. Auch im Vergleich zu Niedersachsen zeigt sich der regionale Arbeitsmarkt stark. Die Arbeitslosenquote liegt mit 7,7 Prozent deutlich unter dem Landesschnitt von 8,8 Prozent.

Export weiterhin stark

Der Export und die Investitionen auch im Inland bleiben weiterhin die Stützen der regionalen wirtschaftlichen Entwicklung. Zwar leiden die Exportbetriebe unter dem starken Euro, aber die gute Verfassung der Weltwirtschaft und die daraus resultierende Nachfrage nach lokalen Produkten schützen die Unternehmen noch vor zu negativen Folgen. Allerdings zeigt das Beispiel Airbus, wie stark die Auswirkungen sein können: Verliert der Dollar zehn Cent an Wert gegenüber dem Euro, entstehen Airbus Mehrkosten in Höhe von einer Milliarde Euro.

Schwung durch EU-Fördergelder

Eine Perspektive für die Region ist der Start der EU-Förderung im dritten und vierten Quartal 2007. Wichtig für die regionalen Unternehmen ist eine unbürokratische und zielgerichtete Förderung der Betriebe. Bedeutender wird jedoch sein, dass die Mittel für Projekte verwandt werden, die der Region langfristig Wachstumsperspektiven geben. Bei der Auftragsvergabe durch die öffentliche Hand sollte auf eine Vergabe an regionale Firmen geachtet werden. Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt und die wachsende Konsumneigung der Verbraucher sprechen für eine Belebung der Nachfrage in den nächsten Monaten. Davon würde besonders der Handel profitieren.

Erhöhung der Gewerbesteuern könnte hemmen

Vor dem Hintergrund der sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung und den daraus resultierenden geringen Arbeitslosenzahlen und allgemein höheren Steuereinnahmen erscheinen die in der Region teilweise beschlossenen Anhebungen der Grund- und Gewerbesteuerhebesätze wenig angebracht. 85 Prozent der Unternehmen der Region sehen die Gewerbesteuer als eine besonders große Belastung an. Weitere Erhöhungen werden eher die wirtschaftliche Entwicklung in den Regionen hemmen.

Industrie: Wachstumskurs wird fortgesetzt

Das Konjunkturbild in der Industrie ist weiterhin sehr positiv. Die Betriebe berichten fast durchweg von höheren Auftragseingängen. Impulse kommen sowohl aus dem Ausland als auch aus dem Inland. Das Exportgeschäft wird sich nach Ansicht der Industriebetriebe auch in den nächsten Monaten äußerst positiv entwickeln. Nach bereits gewachsenen Umsätzen wird von einer weiteren Steigerung ausgegangen.

Die anhaltend hohe Nachfrage nach Produkten aus dem Elbe-Weser-Raum sorgt dafür, dass die Kurssteigerungen des Euro die Unternehmen noch nicht voll treffen. Allerdings sind einige Kosten der Unternehmen (Energie, Rohstoffe) in den letzten Monaten merklich angestiegen. Auch die beschlossenen Lohnerhöhungen in der Industrie machen sich bei den Unternehmen bereits bemerkbar. Trotzdem planen die Industrieunternehmen in der Region weitere Investitionen und Neueinstellungen. Allerdings berichten die Betriebe von Schwierigkeiten, geeignetes und ausreichend qualifiziertes Personal zu finden.

Bauwirtschaft: Erholung bleibt aus

Nach einer guten Sonderkonjunktur 2006 befindet sich die Bauwirtschaft wieder in einem Tal. Zwar ist im Vergleich zum Vorjahr im öffentlichen und Verkehrsbau eine spürbare Erhöhung der Investitionen zu verzeichnen, Grund hierfür sind insbesondere die steigenden Steuereinnahmen des Staates. Jedoch scheint die regionale Bauwirtschaft, insbesondere der Tiefbau, bei diesen Maßnahmen kaum zum Zuge zu kommen. Hier wird insgesamt von geringeren Aufträgen berichtet.

Als besonders angespannt ist die Situation beim bedeutenden privaten Wohnungsbau anzusehen. Mit dem Wegfall der Eigenheimzulage und der Erhöhung der Mehrwertsteuer zu Jahresbeginn halten sich die Kunden mit neuen Aufträgen zurück. Die Anzahl der ausgestellten Baugenehmigungen sank massiv. Dies trifft eine Vielzahl von Gewerken wie den Hochbau aber auch die Bauinstallation. Der milde Winter und der Überhang an Aufträgen aus 2006 sorgten für ein geschöntes Bild zu Jahresanfang. Zusätzlich leidet die Branche unter hohen Kosten, insbesondere für Energie, aber auch für Baustoffe. Der Arbeitskampf im Baugewerbe in Niedersachsen hat ebenfalls Spuren hinterlassen.

All diese Faktoren sorgen für sehr zurückhaltende Einschätzungen der Bauwirtschaft im Elbe-Weser-Raum. Dementsprechend gering ist die Neigung zu investieren oder neue Mitarbeiter einzustellen. Es bleibt abzuwarten, ob die durch die hohe Förderung der EU angekündigten Investitionen in der Region der Bauwirtschaft zugute kommen.

Handel: Warten auf die Konsumlaune

Trotz des anhaltenden Aufschwungs am Arbeitsmarkt und den vereinbarten Lohnsteigerungen wartet der Einzelhandel im Elbe-Weser-Raum immer noch auf eine größere Konsumfreudigkeit. Die Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung halten länger an als erwartet. Nach Analysen der Gesellschaft für Konsumforschung ist aber mit einem deutlichen Anstieg der Ausgabefreudigkeit zu rechnen.

Besonders von der Mehrwertsteuererhöhung betroffen sind die Fahrzeughändler. Es ist geradezu von einem Einbruch der Verkäufe an Privatkunden zu berichten. Fast 90 Prozent der Händler beklagen geringere Umsätze. Viele Kunden haben ihren Kauf bereits 2006 getätigt. Zusätzlich drücken die Klimadiskussion und die sehr hohen Kraftstoffpreise auf die Verkaufszahlen.

Der Einzelhandel mit Nahrungsmitteln schaut positiv auf die nächsten Monate, trotz der Konkurrenz durch die Discounter. Die Läden hoffen auf gesundheits- und qualitätsbewußte Kunden. Die Händler von elektronischen Haushaltsgeräten berichten von noch gedämpften Geschäften. Die Branche erwartet aber eindeutige Umsatzsteigerungen. Der Einzelhandel mit Bekleidung verzeichnet auch aufgrund des verspäteten Sommers geringere Umsätze. Auch die Möbelhändler spüren in den letzten Monaten eine Zurückhaltung der Kunden.

Positiver ist die konjunkturelle Lage des Großhandels. Sowohl der Export als auch der Import von Waren floriert. Die im Export tätigen Großhändler erwarten durchgehend bessere Geschäfte, der Umsatz wird sich steigern. Auch die Importeure zeichnen ein gutes Bild. Im Binnengroßhandel hingegen macht sich der noch fehlende Konsum bemerkbar. Die Unternehmen haben mit einer geringeren Ausgabefreudigkeit der Kunden zu kämpfen und erwarten kaum Umsatzsteigerungen.

Dienstleistungen: positive Stimmung

Banken Sparkassen und Kreditgenossenschaften beurteilen ihre momentane Lage weiter als gut. Besonders die Kreditvergabe an Privatkunden konnte gesteigert werden. Die vermehrte Vergabe von Investitionsmitteln spricht für stärkere Investitionen aller Unternehmen im Elbe-Weser-Raum. Die zukünftige Entwicklung wird hingegen weniger positiv eingeschätzt. Die anhaltend steigenden Zinsen könnten die Nachfrage nach Krediten senken. Trotzdem planen die Kreditinstitute einen Ausbau der Beschäftigtenzahlen.

Die Stimmung im Verkehrsgewerbe hat sich deutlich gebessert, die Anzahl der Aufträge und das Beförderungsvolumen haben sich erhöht. Vom vermehrten Warenaustausch profitieren die Unternehmen der Branche zunehmend. Zu schaffen machen den Unternehmen der harte Wettbewerb und die hohen Treibstoffkosten, auch die Zahlungsmoral der Kunden hat sich verschlechtert. Die große Anzahl an Aufträgen und die erwartete Entwicklung des Transportvolumens führen bei einigen Beförderern zu einem Beschäftigungsaufbau.

Die unternehmensbezogenen Dienstleister wie Wirtschaftsprüfer, die Immobilienwirtschaft oder die Datenverarbeitung klagen über einen starken Einbruch der Aufträge im zweiten Quartal und somit über sinkende Umsätze. Bis auf die Immobilienwirtschaft, die ebenfalls unter dem Wegfall der Eigenheimzulage leidet und von weiter sinkenden Umsätzen ausgeht, erwarten die Unternehmen aber deutliche bessere Geschäfte im dritten Quartal. Insbesondere die Datenverarbeiter und Berater erwarten steigende Preise. Die gute Perspektive zeigt sich auch daran, dass die Unternehmen weiterhin Beschäftigung aufbauen wollen. Von der laufenden Konjunktur profitieren ebenso die Unternehmen in der Werbung und die Arbeitsvermittler. Die ungebrochene Nachfrage nach neuen Arbeitskräften sorgt für mehr Aufträge und steigende Umsätze.
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