Zu oft fehlt die nötige Zeit
Die Personalabteilung sieht sich mit einem Mal einem Problem gegenüber, das sie lösen soll, das aber oft schon über Jahre in der Abteilung schwelt und immer wieder hochkommt. Ein Mitarbeiter kommt offensichtlich nicht mehr mit seiner Aufgabe, seinen Kollegen oder den Kunden zurecht. Oft ist das Bild diffus, das sich der Personalabteilung bietet. Wo jetzt anfangen? Gespräche führen? Oder lieber nicht? Um genau hinzuschauen und den Fall zu beleuchten, fehlt es heute in den Personalabteilungen oft an der dafür notwendigen Zeit. Viele Mitarbeiter der Personalabteilung sind mit der Suche nach neuen Mitarbeitern oder mit der Abwicklung anderer Personalangelegenheiten beschäftigt.
Mit Fingerspitzengefühl den Blick nach vorne lenken
Spricht man mit den beteiligten Personen, sind alle etwas hilflos. Der Mitarbeiter hat keine Vorstellung davon, wie er mit der Situation umgehen soll oder was der zukünftige Weg sein sollte.
Hier kann die Unterstützung eines externen Job Coaches hilfreich sein. Ein Newplacement-Spezialist nimmt sich Zeit, mit dem Betroffenen zu sprechen und auf ihn einzugehen. Das ist umso wichtiger, als dass Wut, Frust, Angst Emotionen sind, die bei einer Kündigung beim Betroffen schnell hochkommen. Deshalb ist viel Fingerspitzengefühl gefragt. Denn es geht einerseits darum, für den aus dem Unternehmen scheidenden Mitarbeiter eine Atmosphäre zu schaffen, dass ein positiver Eindruck zurückbleibt und er das Gefühl bekommt, mit der Situation nicht alleingelassen zu sein. Andererseits gilt es, dem gekündigten Mitarbeiter zu helfen, den Blick wieder nach vorne zu richten und eine Perspektive für die Zukunft zu entwickeln.
Neue berufliche Perspektiven aufzeigen
Ein Newplacement-Spezialist ist aufgrund seiner Erfahrungen dabei in der Lage, gemeinsam mit dem Gekündigten Job-Perspektiven zu erarbeiten, an die der Betroffene noch gar nicht gedacht hat. Denn der betroffene Mitarbeiter braucht eine berufliche Perspektive. Ohne Neuland in Sicht, verlieren viele den Halt. Die wenigsten machen sich in ihrem Job Gedanken über andere berufliche Möglichkeiten. Nur zu oft stehen hier die Scheuklappen im Weg, die viele Menschen im Laufe der Jahre durch die Beschäftigung mit dem immer gleichen Thema entwickeln und sehen gar nicht mehr, welches Potenzial bezüglich angrenzender Themen- und Aufgabengebiete in ihnen schlummert. Erfahrungsgemäß gibt es keine hoffnungslosen Fälle, denn jeder kann etwas Besonderes, man muss es nur suchen. Das erfordert neben Erfahrung auch Zeit und Geduld.
Offboarding: eine vielfach immer noch unterschätzte Strategie
Auch wenn zurzeit fast nur vom Fachkräftemangel gesprochen wird, so ist doch der Umgang mit Menschen in einem Unternehmen entscheidend auch für die Unternehmenskultur. Offboarding sollte deshalb professionell betrieben werden, denn es hat enorme Auswirkung auf das Image des Unternehmens und auf alle Mitarbeiter im Betrieb. Leider wird die Bedeutung von Offboarding von vielen HR-Managern noch unterschätzt.
Newplacement als Bestandteil des Employer Brandings
Fest steht, dass derjenige, der ein Unternehmen in gutem Einvernehmen verlässt, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gut über seinen ehemaligen Arbeitgeber spricht. Newplacement ist damit ein wichtiger Baustein des Employer Brandings, was wiederum das Recruiting beeinflusst. Eine falsche oder gänzlich fehlende Offboarding-Strategie kann dagegen fatale Folgen für das Unternehmen haben, die sich langfristig negativ auf das Recruiting auswirken können. Nur mit einer klugen und professionellen Offboarding-Strategie bleibt das Unternehmen attraktiv für neue Arbeitnehmer.
Autor: Anke Hopp, Newplacement-Beraterin SELECTEAM Deutschland GmbH, Hamburg