Und während Frau Dellagiacoma nach ihrer Heirat den Namen Wasgehtsdichan fortan nur noch im Pass stehen hatte, ließen die Eltern den Namen in Wallner ändern. Da hatte der Vater längst ganz bittere Erfahrungen machen müssen: Nachdem er in den Wirren des 2. Weltkrieges in Gefangenschaft geraten war und den Namen Wasgehtsdichan angab, geriet er in Erklärungsnot. Dabei war der Name erst nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich „eingedeutscht" worden – er ist eigentlich armenischen Ursprungs und klang eben genau wie das barsche Wasgehtsdichan.
„Der Name war ja nah an der Grenze zur Beleidigung", sagt der Sohn von Adelheid Dellagiacoma, Gabriel Steiner. Die Mutter berichtet von unzähligen Nachfragen, Erklärungen und Unverständnis im Zusammenhang mit ihrem früheren Namen.
Ganz anders der wohlklingende Name ihres Ehemannes, den sie später annahm. „Er war so ein schöner Mann", sagt Frau Dellagiacoma. Mit ihm lebte sie lange Jahre gemeinsam in Italien; auf Sizilien, in Monza, Bozen und Abano Terme bei Venedig. Auf Sizilien betrieb sie ein Massageinstitut. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland arbeitete die gelernte Bürokauffrau als Sekretärin an der Universität Bonn. In das Seniorenheim in Kreuztal-Krombach zog sie schließlich, um in der Nähe von Bekannten zu sein.
Neben der Kopfarbeit („Ich habe immer so gerne gelernt.") waren Malen und Musik die großen Leidenschaften von Adelheid Dellagiacoma. In Italien nahm sie einst in beidem Unterricht. Und dann gibt sie auch gleich eine Kostprobe in feinstem und zugleich festen Sopran: „Wien, Wien nur du allein sollst stets die Stadt meiner Träume sein…"
Weitere Informationen unter:
www.senioren-wohnpark-kreuztal-krombach.de