Die Studie mit dem Titel "Qualifizierungsbedarf in Zeiten des Fachkräftemangels - Befragung von 524 Unternehmen in Niedersachsen" basiert auf einer von den vier Partnern gemeinsam konzipierten und durchgeführten Befragung, an der 524 niedersächsische Betriebe unterschiedlichster Größe und aus einer großen Zahl von Branchen teilnahmen.
Als zentrales Befragungsergebnis wird von den Unternehmen ein hoher genereller Bedarf an Qualifizierung angegeben. Der Hauptgeschäftsführer der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen, Michael Koch, sieht in dem Ergebnis der gemeinsamen Umfrage eine wichtige Hilfestellung für die Handwerkskammern bei der großen Herausforderung der Fachkräftesicherung. "Viele Handwerksbetriebe spüren die Herausforderung bereits jetzt. Sie wird in ihrer Dimension in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Es erstaunt uns deshalb nicht, dass über 90 % der Betriebe einen Weiterbildungsbedarf sehen und damit entsprechenden Wünschen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offen sind. Weiterbildungsmöglichkeiten werden in der Zukunft ein wesentliches Kriterium attraktiver Arbeitsplätze sein."
Gefragt nach der Entwicklung ihres Bedarfs in der Zukunft, äußern die Unternehmen sogar einen noch steigenden Bedarf an Fort- und Weiterqualifizierung der Belegschaft. Die Studie liefert auch Hinweise darauf, wie Betriebe zu dieser Einschätzung gelangen: "Die Unternehmen werden ihr Engagement in der Qualifikation ihrer Mitarbeiter signifikant ausbauen. Weiterbildung wird dabei als das entscheidende Instrument zur Fachkräftebindung gesehen und daher ausgebaut und gefördert werden", sagt Hauptgeschäftsführer der IHK für Ostfriesland und Papenburg, Dr. Torsten Slink.
Die Ergebnisse der Befragung erlauben es auch im Detail zu unterscheiden, in welchen Beschäftigtengruppen der größte Qualifizierungsbedarf besteht. Dr. Horst Schrage, Hauptgeschäftsführer der IHK Hannover, führt dazu aus: "Die Umfrage zeigt, dass die Fachkräfteengpässe inzwischen besonders stark bei Auszubildenden sowie bei Fachkräften mit abgeschlossener Berufsausbildung zu finden sind. So verwundert es nicht, dass ein Großteil der Unternehmen die Weiterbildung und Aufstiegsqualifizierung als Element der Fachkräftebindung sieht."
Die von den Unternehmen gegebenen Antworten zur ihrer Absicht unterschiedliche Qualifizierungswege auch zu nutzen, zeigen, dass insbesondere solche Qualifizierungsangebote nachgefragt sind, die flexibel sind und eine Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Qualifizierung ermöglichen. "Neben den in der beruflichen Weiterbildung gängigen Qualifizierungswegen wie z. B. innerbetriebliche Weiterbildung oder Aufstiegsfortbildung werden unternehmensseitig zunehmend auch Studienangebote genannt. Dass 40% der niedersächsischen Unternehmen dabei ein Interesse an berufsbegleitend studierbaren Angeboten äußern, überrascht mich nicht und ist aus meiner Sicht ein Ansporn für Hochschulen, ihre Angebote sichtbar zu machen und in diese Richtung weiterzuentwickeln" sagt Monika Hartmann-Bischoff, Geschäftsführerin der Servicestelle Offene Hochschule Niedersachsen gGmbH.
Die Studie kann auf der Internetseite der Servicestelle Offene Hochschule Niedersachsen gGmbH kostenfrei heruntergeladen werden: www.offene-hochschule-niedersachsen.de.