• Umsatz in H1/2007 um 14 %, EBIT um 54 % über H1/2006
• Umsatzrendite weiter verbessert auf 19 % von 14 %
• Vorsteuerergebnis mit 71,7 Mio. € gegenüber H1/2006 mehr als verdreifacht
• Ergebnis je Aktie bei 0,78 € im Vergleich zu 0,02 € in H1/2006
• Eigenkapitalquote erneut verbessert auf 40,5 %
• Neue Wandelschuldverschreibung und Unternehmensanleihe erfolgreich platziert
• Guidance für 2007 erhöht
Die SGL Group – The Carbon Company – konnte dank der guten Nachfrageentwicklung in allen drei Geschäftsbereichen den Konzernumsatz um 14 % auf 647,5 Mio. € steigern. Währungsbereinigt stieg der Umsatz um 18 %. Positive Effekte aus Verkaufspreisen und Absatzmengen, eine weiterhin hohe Kapazitätsauslastung sowie erneute Kosteneinsparungen in Höhe von 13 Mio. € haben die Preiserhöhungen der wichtigsten Rohstoffe kompensiert. Daraus resultierte eine Steigerung der Bruttomarge von 31,9 % im 1. Halbjahr 2006 auf 35,8 % im 1. Halbjahr 2007. Im Vergleich zum Umsatzwachstum stiegen die Vertriebs-, Verwaltungs-, F&E-Kosten und sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge unterproportional um 7,6 Mio. € und stellten 16,9 % vom Umsatz dar (1. Halbjahr 2006: 17,9 %). Das EBIT erreichte ein Rekordniveau von 122,0 Mio. €. Dies entspricht einem Anstieg um 54 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2006 (vor Kartellaufwendungen). Einschließlich der Kartellaufwendungen im 1. Halbjahr 2006 ist das EBIT um 119 % gestiegen.
Finanzergebnis Wandelschuldverschreibung und Unternehmensanleihe erfolgreich platziert
Die SGL Carbon AG hat mit Wirkung zum 16. Mai 2007 eine Wandelschuldverschreibung in Höhe von 200 Mio. € ausgegeben. Das Wertpapier mit einen Nennbetrag von 50.000 € je Schuldverschreibung hat eine Laufzeit von 6 Jahren, einen anfänglichen Wandlungspreis von 36,52 € und ist mit einem Zinskupon von 0,75 % ausgestattet.
Zusätzlich wurde am 16. Mai 2007 eine 8–jährige variabel verzinsliche Unternehmensanleihe in Höhe von 200 Mio. € emittiert. Die Unternehmensanleihe ist mit einem Kupon von EURIBOR plus einer Marge von 1,25 % ausgestattet, was einer anfänglichen Verzinsung von 5,313 % entspricht. Den Zufluss aus der 2/9 Wandelschuldverschreibung und Unternehmensanleihe hat die SGL Group zur Rückzahlung des aus dem Jahr 2004 stammenden syndizierten Kredites sowie zur Ablösung der im Februar 2004 von der SGL Carbon Luxembourg S.A. begebenen und von der SGL garantierten 8,5 % Hochzinsanleihe in Höhe von 270 Mio. € verwendet.
Am 12. Juni 2007 hat das Unternehmen von der Ratingagentur Standard & Poor’s eine Anhebung der Kreditwürdigkeit für die besicherte Unternehmensanleihe in Höhe von 200 Mio. € erhalten. Das Rating wurde um einen „Notch“ von „BB+“ auf „BBB–„ heraufgestuft. Damit erhält erstmals ein Finanzinstrument der SGL Group einen Investment Grade-Status. Das Konzernrating für die SGL Carbon AG verbleibt auf „BB“ mit stabilem Ausblick.
Die bilanzielle Ablösung der Hochzinsanleihe aus 2004 erfolgte durch Hinterlegung von Bundesanleihen zur Zahlung von Zinsen, Kapital und Vorfälligkeitsentschädigung bis zum erstmals möglichen Rückzahlungstermin am 1. Februar 2008. Der mit der vorzeitigen Rückzahlung der Hochzinsanleihe verbundene Aufwand führte im 2. Quartal 2007 zu erfolgswirksamen und zahlungswirksamen Vorfälligkeitskosten in Höhe von 20,1 Mio. €. Darüber hinaus sind im 2. Quartal 2007 nicht zahlungswirksame Abschreibungen für die in 2004 abgeschlossene und nunmehr abgelöste Refinanzierung von rund 10,7 Mio. € entstanden.
Neben den beiden Anleihen steht SGL eine neue – gleichrangig mit der Unternehmensanleihe besicherte – syndizierte Kreditlinie für Betriebsmittel und Investitionen in Höhe von 200 Mio. € zur Verfügung. Der Abschluss der Kreditvereinbarung erfolgte mit den Kernbanken der SGL Group.
Auf Basis der ausstehenden Verbindlichkeiten wird das neue Finanzierungspaket die zahlungswirksamen Zinsaufwendungen ab dem Geschäftsjahr 2008 halbieren. Damit ergibt sich ab dem Geschäftsjahr 2008 ein Finanzergebnis von rund minus 40 Mio. € pro Jahr.
Finanzergebnis
Aus der Begebung der neuen Wandelanleihe ist im 2. Quartal 2007 erstmalig ein Zinsaufwand von 1,1 Mio. € angefallen. Dieser Zinsaufwand beinhaltet Abgrenzungen in Bezug auf den 0,75 % Zinskupon von rund 0,2 Mio. €, die erstmalig zum 16. Mai 2008 zur Auszahlung gelangen werden sowie eine unter IFRS vorzunehmende nicht zahlungswirksame Aufzinsungskomponente in Höhe von 0,9 Mio. €.
Auf die neue Unternehmensanleihe entfällt im Berichtszeitraum ein Zinsaufwand von 1,3 Mio. €; die Zinsen sind vierteljährlich erstmals zum 15. August 2007 zu zahlen.
Während sich die Zinserträge im 1. Halbjahr 2007 auf einem vergleichbaren Niveau wie im ersten Halbjahr 2006 befanden, konnte SGL den Nettozinsaufwand für Kredite im 1. Halbjahr 2007 um 2,4 Mio. € auf 13,3 Mio. € reduzieren.
Die Aufzinsungskomponente für die Wandelschuldverschreibung betrug 0,9 Mio. €. Um diesen nicht zahlungswirksamen Bestandteil von den normalen zahlungswirksamen Zinsaufwendungen für Kredite zu trennen, wird das Unternehmen diese Komponente in der Darstellung des Finanzergebnisses separat ausweisen. Die Zinsaufwendungen aus Kartellverfahren im 1. Halbjahr 2006 in Höhe von 12,8 Mio. € beinhalten den Zinsanteil, der aus dem EuGH-Urteil vom 3/9 Juni 2006 resultiert. Die Nettozinsaufwendungen betrugen im 1. Halbjahr 2007 18,7 Mio. € (1. Halbjahr 2006: 33,5 Mio. €).
Sonstige finanzielle Aufwendungen stiegen aufgrund der einmaligen Aufwendungen im 2. Quartal 2007 im Zusammenhang mit der vorzeitigen Ablösung der Hochzinsanleihe in Höhe von 20,1 Mio. € und aufgrund der nicht zahlungswirksamen Aufwendungen für die alte Refinanzierung in Höhe von 10,7 Mio. €.
Das Finanzergebnis betrug im 1. Halbjahr 2007 50,3 Mio. €, verglichen mit 35,3 Mio. € im 1. Halbjahr 2006. Bereinigt um die Einmaleffekte in beiden Berichtsperioden
(Amortisationskosten in Höhe von 10,7 Mio. € und Vorfälligkeitskosten für die alte Hochzinsanleihe in Höhe von 20,1 Mio. € im 1. Halbjahr 2007; Zinsaufwendungen aus Kartellstrafen im Zusammenhang mit dem EuGHUrteil in Höhe von 12,8 Mio. € im 1. Halbjahr 2006) betrug das Finanzergebnis im 1. Halbjahr 2007 19,5 Mio. € im Vergleich zu 22,5 Mio. € im gleichen Berichtszeitraum 2006.
Ergebnis vor und nach Steuern
Das Ergebnis vor Ertragsteuern hat sich im 1. Halbjahr 2007 auf 71,7 Mio. € verbessert (1. Halbjahr 2006: 20,4 Mio. €). Der Steueraufwand im 1. Halbjahr 2007 betrug 22,3 Mio. € und entspricht damit einer Steuerquote von 31 % (1. Halbjahr 2006: 34 % bereinigt um EuGH-Effekt). Die zahlungswirksamen Steuern betrugen im 1. Halbjahr 2007 11,7 Mio. € (1. Halbjahr 2006:
10,2 Mio. €). Das Periodenergebnis der Anteilseigner erreichte im 1. Halbjahr 2007 49,4 Mio. € nach 1,0 Mio. € im 1. Halbjahr 2006. Auf Basis einer durchschnittlichen Aktienanzahl von 63,3 Mio. Aktien stieg das Ergebnis je Aktie (unverwässert)im 1. Halbjahr 2007 auf 0,78 €.
Nettofinanzschulden SGL hat den verbleibenden IFRS-Eigenkapitalanteil für die Wandelschuldverschreibung bei der Berechnung der Nettofinanzschulden zum 30. Juni 2007 berücksichtigt, um die vollständigen zukünftigen nominalen Verpflichtungen in Höhe von 200,0 Mio. € widerzuspiegeln. Wegen der Zahlungen für die Refinanzierung stiegen die Nettofinanzschulden zum 30. Juni 2007 um 52,7 Mio. € auf 281,8 Mio. € im Vergleich zum 31. Dezember 2006.
Segmentberichterstattung
Performance Products (PP)
Im 1. Halbjahr 2007 stieg der Umsatz um 15 % (währungsbereinigt um 19 %) auf 387,1 Mio. € (1. Halbjahr 2006: 337,1 Mio. €) aufgrund der weiterhin starken Nachfrage aus der Stahlindustrie und der steigenden Nachfrage aus der Aluminiumindustrie, die sich in gestiegenen Verkaufspreisen in allen Geschäftslinien und in höheren Absatzmengen insbesondere bei Kathoden auswirkten. Insgesamt trugen Mengen 5 % und Preise 14 % zum Umsatzwachstum in Performance Products bei.
Trotz höherer Rohstoff- und Elektrizitätspreise sowie negativer Währungsumrechnungseffekte stieg das EBIT im 1. Halbjahr 2007 um 49 % auf 113,6 Mio. € 4/9 aufgrund der bereits erwähnten Preis- und Mengeneffekte sowie Einsparungen in Höhe von 6 Mio. €. Die Kapazitätsauslastung lag weiterhin auf hohem Niveau mit vollen Auftragsbüchern für 2007 in allen Geschäftslinien.
Am 24. Mai 2007 hat SGL in Erwartung des Quantensprungs im Wachstum der Aluminiumproduktion von zurzeit 2 % auf mittelfristig mindestens 5 % pro Jahr angekündigt, dass die Kapazitäten des Unternehmens für graphitierte Kathoden erhöht werden. Die SGL Group wird die Wachstumsanforderungen ihrer Kunden in zwei Phasen unterstützen: In Phase 1 nimmt das Unternehmen Investitionen zur Optimierung der vorhandenen Infrastruktur vor. Dies führt zu einer 50%igen Ausweitung der Produktionskapazitäten für graphitierte Kathoden. Bereits ab dem ersten Halbjahr 2008 werden die ersten Produkte erhältlich sein.
Phase 2 umfasst den Bau eines hochmodernen Kathodenwerks, dessen Standort bis Mitte 2007 beschlossen wird. Die Produktion wird 2011/2012 aufgenommen.
Die Kapazität wird sich nach den Kundenanforderungen richten, die derzeit erörtert werden.
Graphite Materials & Systems (GMS)
Der Umsatz stieg um 7 % (währungsbereinigt um 11 %) auf 177,3 Mio. € im 1. Halbjahr 2007. Alle drei Geschäftslinien Graphitspezialitäten, Prozesstechnologie und Expandierter Graphit haben zu diesem Umsatzwachstum beigetragen, wobei insbesondere aus der Halbleiter-, Solar-, LED-, Lithium-Ionen-Batterien sowie der Chemieindustrie eine hohe Nachfrage zu verzeichnen war.
Das EBIT erhöhte sich im Berichtszeitraum um 36 % auf 25,4 Mio. € aufgrund positiver Preis- und Mengenentwicklungen sowie Einsparungen aus der SGL Excellence-Initiative, die die höheren Faktorkosten überkompensiert haben.
Sowohl Auftragseingang als auch Auftragsbestand verbleiben auf hohem Niveau und reflektieren die guten globalen Wirtschaftsbedingungen bei den Kundenindustrien.
Am 4. Juni 2007 hat die SGL Group einen Joint Venture Vertrag mit dem chinesischen Graphitproduzenten Shanxi Quanhai Graphite Co. Ltd., in Shanxi/Zentralchina, zur Produktion von Spezialgraphit in China unterzeichnet.
Die Vereinbarung muss noch von den zuständigen Regierungsbehörden in China genehmigt werden.
Die SGL Group wird 75 % der Anteile des Gemeinschaftsunternehmens halten.
Ziel des Joint Ventures ist es, die Produktionsbasis für Spezialgraphit im Bereich Advanced Materials der SGL Group in Asien weiter zu verstärken. Das Joint Venture wird die Produktionskapazität der SGL Group für Spezialgraphit-Materialien beträchtlich erhöhen, um so die rasch wachsende Nachfrage in Industriebereichen wie beispielsweise Halbleiter- oder Solartechnik befriedigen zu können.
Verbunden damit hat die SGL Group weitere geplante Investitionsprojekte in China in erheblicher Höhe freigegeben. So können nun die Kompetenzen des Bearbeitungszentrums in Shanghai zur Veredlung von Spezialgraphiten für die Halbleiterindustrie und anderer verwandter Branchen erweitert werden. Die Erweiterung des Bearbeitungszentrums in Shanghai stellt im Zusammenhang mit der erfolgten Rückwärtsintegration durch das neue Joint Venture in Shanxi einen wichtigen strategischen Schritt dar, um den wachsenden Bedarf der regionalen Kunden besser befriedigen zu können und die Aufstockung der 5/9 Produktion von isostatischem Graphit der SGL Group von 3.000 auf 5.000 Tonnen strategisch zu unterstützen. Der Aufbau des neuen Gemeinschaftsunternehmens in China ist ein weiterer Schritt der SGL Group, in den kommenden Jahren Asien zum strategischen Schwerpunkt des Unternehmens zu machen.
Zusätzlich ist die SGL Group nach erfolgter weiterer Standortoptimierung im Werk Morganton/USA in der Lage, bis zu 18.000 Tonnen extrudierten und gepressten Spezialgraphit für den wachsenden Bedarf insbesondere in der Nukleartechnik und für persönliche Schutzausrüstungen zu liefern.
Carbon Fibers & Composites (CFC)
Im 1. Halbjahr 2007 stieg der Umsatz um 26 % (währungsbereinigt um 28 %)auf 79,9 Mio. € (1. Halbjahr 2006: 63,4 Mio. €). Eine vorübergehende Unterbrechung der Carbonfaserproduktion in Inverness, Großbritannien, im 1. Quartal 2007 führte zu einigen Lieferverzögerungen, die sich negativ auf das Ergebnis im 1. Halbjahr 2007 ausgewirkt haben. Diese Lieferverzögerungen dürften im Jahresverlauf wieder aufgeholt werden. Hohe Absatzvolumen bei Carbonfasern, Verbundmaterialien und Bremsscheiben sowie Einsparungen aus der SGL Excellence-Initiative haben den Ausfall in der Carbonfaserproduktion im 1. Quartal 2007 teilweise kompensiert.
Am 13. Juni 2007 hat SGL den Neubau einer dritten großen Produktionslinie für Carbonfasern am Standort in Inverness als Teil der langfristigen Wachstumsstrategie im Geschäftsbereich „Carbon Fibers & Composites“ angekündigt. Mit ihrer Inbetriebnahme Ende 2008 steigt die Jahresproduktion von Carbonfasern im Werk Inverness auf etwa 5.000 Tonnen pro Jahr. Sämtliche im Bau befindlichen und vorhandenen Kapazitäten sind durch langfristige Lieferverträge mit Großkunden bis in das nächste Jahrzehnt weitgehend ausgelastet. Um insbesondere die starke Kundennachfrage aus unterschiedlichen industriellen Anwendungen zu befriedigen, plant das Unternehmen auch einen Carbonfaser-Standort in Deutschland mit 3.000 bis 6.000 Tonnen Jahreskapazität über die nächsten fünf Jahre. Die SGL Group wird damit zu einem der weltweit führenden Lieferanten von Carbonfasern.
Die Rohstoffversorgung für sämtliche neuen Kapazitäten ist durch die strategische Kooperation mit Mitsubishi Rayon Corp., Japan, und dem im März 2007 vereinbarten Joint Venture mit der Lenzing AG, Österreich, durch die damit erreichte strategische Rückwärtsintegration zur Herstellung des Carbonfaser-Rohstoffs (Precursor) aus unserer deutschen Produktion in Kelheim abgesichert.
Zentrale T&I-Kosten und Corporate Costs Um die Innovationsstrategie der SGL zu unterstützen, hat das Unternehmen Ende 2005 die neue Entwicklungsabteilung Technology and Innovation (T&I)etabliert und in 2006 weiterentwickelt. Innerhalb Corporate Costs werden alle Initiativen und Anlaufkosten berichtet, die nicht einem der etablierten Geschäfte zugeordnet werden können. Dies schließt sowohl Grundlagenforschung als auch neue Produktentwicklungen ein, die noch keinen kommerziellen Status erlangt haben. SGL hat sich entschlossen, solche Aufwendungen auf der Corporate-Ebene auszuweisen, um die Transparenz zu erhöhen und die Geschäftsfelder nicht mit Kosten zu belasten, die ihr laufendes Geschäft nicht direkt betreffen. Die zentralen T&I-Kosten betrugen im 1. Halbjahr 2007 2,8 Mio. € und befanden sich damit auf einem zu erwartenden normalen Halbjahresniveau, während das 1. Halbjahr 2006 noch die Umsetzungsphase widerspiegelte.
Am 16. April 2007 kündigte SGL den Neubau des zentralen Konzern-Forschungszentrums am Standort Meitingen bei Augsburg an, mit dem das Unternehmen seine Innovationskraft als einer der weltweit größten Produzenten von Carbon und Graphit stärkt. Das neue Zentrum der Technology and Innovation (T&I) genannten Konzernforschung am weltweit größten Standort der SGL Group wird sämtliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Unternehmens bündeln. Für das Zentrum einschließlich modernster Infrastruktur investiert das Unternehmen rund 8 Mio. €. Mittelfristig soll die Anzahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter von derzeit 80 auf 120 Mitarbeiter ausgebaut werden.
Corporate Costs stiegen von 14,3 Mio. € im ersten Halbjahr 2006 auf 15,1 Mio. € im 1. Halbjahr 2007. Diese Erhöhung ist zum Teil zurückzuführen auf Management Incentive-Programme, die durch die höhere Marktbewertung für aktienbasierte Programme beeinflusst sind.
Am 25. Mai 2007 hat das Unternehmen den Beschluss veröffentlicht, dass es sich zum 22. Juni 2007 freiwillig von der New Yorker Börse zurückziehen (Delisting) und das American Depositary Receipt-Programm (ADR / Hinterlegungsscheine für Aktienzertifikate) am 25. Juni 2007 kündigen werden wird. Gemäß den neuen SEC-Regelungen, die am 4. Juni 2007 in Kraft getreten sind, ist das Delisting eine notwendige Voraussetzung für die Freistellung von den Berichtspflichten unter dem US Securities Exchange Gesetz von 1934 (Deregistrierung).
Bereits am 26. März 2007 hatte das Unternehmen seine Absicht einer schnellstmöglichen Deregistrierung bekannt gegeben. Nach den neuen SECRegelungen wird nach der Kündigung des ADR-Programms und Ablauf einer 12-Monatsfrist die Deregistrierung dann am 30. Juni 2008 stattfinden unter der Voraussetzung, dass der US-Handel mit SGL-Aktien zu diesem Zeitpunkt 5 % oder weniger vom weltweiten Handelsvolumen beträgt.
Die SGL Group hat die Kosten und Vorteile der Registrierung überprüft und ist zu dem Schluss gekommen, dass ein Delisting sowie die Beendigung des ADRProgramms im Interesse ihrer Aktionäre ist. Das Unternehmen ist überzeugt, dass der geringe Anteil am gegenwärtig stattfindenden Handel mit ADR’s die Weiterführung des ADR-Programms wirtschaftlich nicht rechtfertigt. SGL erwartet durch Delisting und Deregistrierung ab dem Jahr 2007 jährliche Kosteneinsparungen von rund 3 Mio. €.
Mitarbeiter
Die Mitarbeiterzahl stieg zum 30. Juni 2007 um 89 auf 5.338. Dieser Anstieg ist vor allem auf die erstmalige Konsolidierung der SGL Kümpers GmbH & Co. KG, Deutschland, und SGL Tokai Process Technology Pte. Ltd., Singapur, zurückzuführen.
Aus diesem Grunde stieg die Zahl der Mitarbeiter in Europa leicht an während die Mitarbeiterzahl in Nordamerika fast unverändert blieb. Über die Erstkonsolidierung der SGL Tokai Process Technology Pte. Ltd. hinaus hat die SGL Group die Zahl der Mitarbeiter in Asien weiter erhöht, um das Wachstum der Geschäfte in dieser Region zu unterstützen.
Ausblick
Für das 3. Quartal 2007 rechnet die SGL Group mit einem zweistelligen Wachstum im Konzernumsatz und Konzern-EBIT gegenüber dem 3. Quartal 2006.
Im März 2007 hat das Unternehmen im Rahmen der Bilanzpresse- und Analystenkonferenz bekannt gegeben, dass SGL für das Jahr 2007 ein Konzernumsatzwachstum um 7–10 % erwartet, sowie ein Konzern-EBIT, das das historische Rekordniveau von 192 Mio. € übertreffen wird. Nach dem Abschluss des 1. Halbjahres 2007 und mit der Fähigkeit, aufgrund des erfolgreichen Abschlusses der neuen Finanzierungsstruktur wieder eine Ergebnisprognose für das Jahr 2007 abzugeben, erhöht die SGL Group ihre Prognose für 2007. Der Konzernumsatz soll nun um 10–15 % steigen. Ebenso erwartet das Unternehmen für das EBIT eine Verbesserung um rund 45 % gegenüber dem 2006er EBIT(vor Kartellaufwendungen), was etwa einer Verdopplung des EBIT im 1. Halbjahr 2007 von 122 Mio. € entspricht. Einschließlich der Einmaleffekte aus der neuen Finanzierungsstruktur sollte das Finanzergebnis rund minus 70 Mio. € vor Bewertungseinflüssen aus den Zins- und Währungsabsicherungsinstrumenten betragen. Damit erwartet SGL, dass sich das Ergebnis vor Steuern und der Jahresüberschuss gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt.
Aufgrund der Wachstumsstrategie des Unternehmens, speziell im Geschäftsbereich Advanced Materials sowie bei den Kathoden, rechnet SGL für das Jahr 2007 mit Investitionen in Höhe von rund 120 Mio. €.