40 Familien gehören der 2009 mit Hilfe von Shelter Now gegründeten Agrarkooperative Saadat an - allesamt aus dem Iran zurückgekehrte Flüchtlinge. Bei einer Partnerorganisation von Shelter Now hatten die Männer und Frauen an einem Schulungsprogramm in Landwirtschaft und Gartenbau teilgenommen. Die Männer bauen Weizen an und auch Safran, den Shelter Now in Deutschland vermarktet. Im "Frauengarten" gedeihen auf einer Fläche von 3 Hektar (etwa vier Fußballfelder) Äpfel, Birnen, Pfirsiche und Aprikosen ebenso wie Tomaten, Auberginen, Paprika und Gurken.
Damit die Ernährung der Familien auch außerhalb der Erntesaison gesichert ist, lernen die Frauen, Obst und Gemüse mit einfachen Methoden zu konservieren. Sie stellen zum Beispiel Marmeladen, Kompott, Mixed Pickles und Chutneys her. Shelter Now stellt den Frauen die nötigen Gerätschaften wie Einkochtöpfe, Gläser und Waagen zur Verfügung, ebenso Foliengewächshäuser und Schläuche für die besonders effiziente Tröpfchenbewässerung sowie Samen und Obstbaumsetzlinge.
Weitere 20 Frauen werden nach einem Training in einigen Monaten das Team des "Frauengartens" auf 60 Kolleginnen verstärken. Noch in diesem Jahr soll auf dem Gelände mit dem Bau eines Gebäudes für die Lebensmittelverarbeitung begonnen werden - auch ein Lagerkeller ist dort vorgesehen. Nach drei Jahren sollen die Frauen eigenständig wirtschaften. "Das Projekt gibt neben seiner Bedeutung für Ernährung und Existenzsicherung den afghanischen Frauen die Möglichkeit, ihr Leben aktiv zu gestalten und trägt somit auch zu ihrer Menschenwürde bei", sagt Shelter Now-Direktor Stolte.