Bisher praktizieren in ganz Afghanistan 750 Zahnärzte, statistisch weniger als 0,5 für 10.000 Einwohner (Deutschland: 8). Vorsorgeprogramme fehlten weitgehend, so dass viele Menschen unter chronischen Schmerzen litten, berichtet der deutsche Shelter Now-Direktor Udo Stolte: „Die afghanische Regierung will die Anzahl der Zahnärzte binnen fünf Jahren verdoppeln.“ Daher seien neben der zahnmedizinischen Fakultät in Kabul weitere in Herat und Kunduz mit je 120 Erstsemestern eingerichtet worden. „Mit der Eröffnung der Lehrklinik bieten wir den Herater Studenten praktische Ausbildungsmöglichkeiten“, so Stolte.
Bei dem neuen Projekt kooperiert Shelter Now mit der Universität von Herat und mit den Provinzverwaltungen für Bildung und Öffentliche Gesundheit. Namhafte Persönlichkeiten aus der afghanischen Politik und Wissenschaft erschienen zur Eröffnung der neuen Zahnklinik. Finanziert wird das Projekt nach Angaben von Shelter Now durch das finnische Hilfswerk FIDA, eine private Stiftung in Deutschland sowie weitere private Geldgeber.
Shelter Now hatte bereits bis 2014 in Herat eine nach europäischen medizinischen und hygienischen Standards arbeitende Zahnklinik aufgebaut und dann an das Provinzkrankenhaus übergeben. In dieser Klinik wurden binnen vier Jahren über 20.000 Patienten behandelt. Arme Menschen, rund die Hälfte der Kranken, erhielten eine fast kostenlose zahnmedizinische Versorgung.
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