Erfreut zeigt sich Stolte auch über die Wiedereröffnung des Gehörlosenzentrums in Kabul. Hier lernen Gehörlose die Gebärdensprache und Kulturtechniken. Zudem werden sie auf einen Beruf vorbereitet und bei der Jobsuche unterstützt. Auch Mädchen und Frauen können das Zentrum weiter besuchen. Ebenfalls in der afghanischen Hauptstadt hat die von Shelter Now getragene Grundschule ihren Unterricht für Jungen und Mädchen wieder begonnen. In Faizabad im Norden des Landes laufen ein Waisenhausprojekt sowie die Nothilfe für 500 bedürftige Familien weiter.
In der Region Herat ist laut Stolte ein Alphabetisierungskurs für Witwen von Neuem gestartet. Da der Unterricht an einem Ort stattfindet, an dem nur Witwen mit ihren Kindern wohnen, und von Lehrerinnen erteilt wird, sei dies möglich, allerdings nur für den Grundkurs (1.-3. Klasse). Das Lehrmaterial für den Aufbaukurs hätten die neuen Machthaber zunächst nicht akzeptiert.
In Herat konnte Shelter Now die Verteilung von Lebensmitteln des UN-Welternährungsprogramms fortsetzen. „Zum Jahresende werden wir 370.000 Menschen für drei Monate mit Nahrungsmitteln versorgt haben“, bilanziert Stolte. In Herat arbeiten auch die von dem Hilfswerk initiierten und unterstützten Zahnabteilungen in der Mutter-und-Kind Klinik und im Provinzkrankenhaus weiter – allerdings nicht in der Uni-Klinik, da die gesamte Universität nach wie vor komplett geschlossen ist.
„Wir sind erleichtert, weiter arbeiten zu können“, sagt Stolte. „Uns geht es um die Unterstützung der Menschen in Afghanistan. Fast 40 Jahre lang haben wir an Flüchtlinge Lebensmittel verteilt, Heimkehrern den Bau von Häusern ermöglicht, Kinder und Jugendliche sowie Zahnärzte ausgebildet, Zugang zu sauberem Trinkwasser und nachhaltige Einkommensmöglichkeiten in der Landwirtschaft geschaffen. Unsere Aufgabe ist noch nicht beendet.“
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