Aktuell unterstützt Shelter Now mehrere Hundert Familien im Nordirak, die vor den Terrormilizen des so genannten „Islamischen Staates“ (IS) in die Autonome Region Kurdistan geflohen sind. Bereitgestellt werden Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Kühlschränke, Ventilatoren im Sommer, Decken im Winter. Zu den derzeit drei Projekten in Kurdistan gehört auch die Unterstützung von 400 Angehörigen der Religionsgemeinschaft der Jesiden, die aus Angst vor Diskriminierung in inoffiziellen Lagern leben. Weitere Maßnahmen werden geplant - für diese Flüchtlingshilfe vor Ort benötigt Shelter Now dringend weitere Spendenmittel.
Für Shelter Now sei es ein Vorteil, mit überschaubaren Flüchtlingsgruppen zu arbeiten, meint Stolte: „Man erfährt, was die Menschen bewegt und wie man sie beim späteren Wiederaufbau ihrer Heimat am effektivsten unterstützen kann.“ Die Flüchtlinge in Kurdistan, mit denen er gesprochen habe, wollten alle wieder nach Hause, wenn der IS eines Tages nicht mehr existiere.
Die Arbeit von Shelter Now in Afghanistan sei ein gutes Beispiel für das Hand-in-Hand von Flüchtlings- und Entwicklungshilfe, betonte Udo Stolte. Während der Besetzung Afghanistans durch die Sowjetarmee und später während der Taliban-Herrschaft flohen Millionen Afghanen nach Pakistan. Zehntausende Menschen unterstützte Shelter Now in den Flüchtlingslagern mit Lebensmitteln, aber auch mit dem Bau von Lehmhäusern, Schulen und Gesundheitsstationen. Später hat die Organisation zusammen mit den Heimkehrern in Afghanistan über 50.000 kriegszerstörte Häuser wieder aufgebaut – davon sowie von Straßen-, Brücken und Brunnenbau profitierten rund eine halbe Million Menschen. Daneben unterhält Shelter Now in dem Land am Hindukusch weitere Agrar-, Gesundheits-, Bildungs- und Ausbildungsprogramme.