Die jesidischen Kurden, die in inoffiziellen kleinen Camps in und um Suleymaniya leben, unterstützt Shelter Now seit 2015 – zunächst mit Kleidung und Brennstoff für den Winter, später mit Trinkwasserrationen sowie Transporten zur Schule und Lernmaterial. „Ein erster Schritt zur Unabhängigkeit von Nothilfe war dann die Bereitstellung von Wasserfilter-Kanistern“, erinnert sich der deutsche Shelter Now-Direktor Udo Stolte. Die Beschaffung von Geflügel sei ein weiterer Meilenstein auf dem Weg der Flüchtlinge in die Selbständigkeit.
„Wenn die Menschen einst in ihre Heimat zurückkehren, können sie ihre Tiere als Grundstock für einen Neuanfang mitnehmen“, sagt Stolte. Die aus dem ländlich geprägten Sindschar-Gebirge stammenden Jesiden verfügten traditionell über Erfahrungen mit der Viehhaltung. Shelter Now denke darüber nach, den Familien künftig auch Schafe zu übergeben.
Zahlreiche vor dem IS in die Autonome Region Kurdistan im Nord-Irak geflüchtete Jesiden erhalten laut Stolte keine Hilfe von der UNO, weil sie – aus Angst vor Übergriffen von Extremisten - nicht in den großen Camps leben. Seit Jahrhunderten werden sie von Teilen der Bevölkerung in ihrer Heimat als „Ungläubige“ diskriminiert.
Seit 2014 hat Shelter Now nach eigenen Angaben für Projekte zugunsten geflüchteter Jesiden, Christen und Muslime in Kurdistan sowie Nord-Syrien rund 370.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Mittel wurden außer in Suleymaniya unter anderem in Raniya und der Hauptstadt der Autonomen Region, Erbil, eingesetzt. Dort errichtet das Hilfswerk gerade ein eigenes Büro, will aber auch die Zusammenarbeit mit Projektpartnern vor Ort fortsetzen.
Spendenkonto: Norddeutsche Landesbank, IBAN DE65 2505 0000 0002 5230 58