Ausgelöst worden war die diesjährige Winterhilfsaktion durch den Hilferuf regionaler afghanischer Regierungsstellen. Zahlreiche afghanische Familien waren unerwartet vor Gewalt und Terror aus Pakistan in die Provinzhauptstadt Kandahar geflohen und lösten damit ein immenses Versorgungsproblem aus. "In dieser unsicheren Gegend, wo außer unseren einheimischen Kräften nur wenige andere Hilfswerke tätig sind, sichern wir 670 Familien das Überleben in der kalten Jahreszeit", berichtet der Shelter Now-Direktor. Mit fünf Litern Speiseöl, einem Kilo Tee, drei Kilo Zucker, fünf Kilo Bohnen und 50 Kilo Mehl komme jeder Flüchtlingshaushalt "über die Runden".
Stolte hebt hervor, dass aufgrund der großen Resonanz auf den Spendenappell eine weitere Not leidende Bevölkerungsgruppe von der Hilfsaktion erreicht wird. In einem Lager bei der Hauptstadt Kabul leben vertriebene Stammesangehörige der "Chalou", einer Volksgruppe, die von vielen Afghanen verachtet wird. "Diese Menschen sind es nicht gewohnt, dass ihnen irgendjemand hilft und reagieren überrascht und mit großer Freude". In dem Camp erhielten 560 Familien ihre Lebensmittelrationen.
Für die rasch organisierten Verteilungsmaßnahmen haben die afghanischen Behörden in Kabul und Kandahar Shelter Now offiziell gedankt. Die Not sei aber immer noch groß, so Udo Stolte. Das zuständige Ministerium der Provinz Kandahar bat das Hilfswerk jetzt um eine neue Aktion. Tausende weitere Familien seien dort dringend auf Hilfe angewiesen.
Spendenkonto: Kontonummer 2523058, Norddeutsche Landesbank, BLZ 250 500 00