In der Stadt Rainia hat ein erstes Hilfsprojekt bereits begonnen. Eine private Initiative hat rund 2.000 Menschen in angemieteten Privathäusern sowie einem leer stehenden Krankenhaus und einer Autowerkstatt untergebracht. Shelter Now unterstützt die Versorgung der Flüchtlinge mit dem täglichen Bedarf an Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln. Dafür werden monatlich rund 14.000 Euro gebraucht. Geplant ist auch die Bereitstellung von Wasserfiltern, da das Trinkwasser nicht hundertprozentig sauber ist.
Seine einwöchige Reise durch Kurdistan führte Udo Stolte in die Städte Erbil, Sulaymaniyya, Dohuk und Rainia. Immer wieder seien es Jesiden, die aus Furcht vor Diskriminierung ihrer Religion nicht in den offiziellen Lagern wohnen wollten. "Die Männer versuchen dann Arbeit als Tagelöhner zu finden, um ihre Familien wenigstens teilweise versorgen zu können", hat Udo Stolte in Suleymaniyya beobachtet. Hier helfen Privatleute bei der Unterbringung und Versorgung von 30 Familien mit rund 200 Personen. "Auch diese Aktion wollen wir unterstützen", sagt der Shelter Now-Direktor.
Bei seinen Gesprächen mit Flüchtlingen hat Stolte erschütternde Berichte über die Vertreibung durch die IS-Terrormilizen gehört. "Die Menschen sind traumatisiert und verzweifelt, wissen nicht, ob und wann sie je in ihre Heimat zurückkehren können." Im Moment könne man nur die materielle Not lindern. "Ob wir eines Tages auch Hilfe bei einem Wiederaufbau ihrer Heimat leisten können - so wie seit über 20 Jahren in Afghanistan - kann derzeit niemand sagen."
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