Laut der afghanischen Regierung starben bei der Katastrophe mindestens 2.500 Menschen, insgesamt seien mehr als 11.000 von dem Beben betroffen. Am schwersten in Mitleidenschaft gezogen ist der Bezirk Sindadschan, rund 30 Kilometer nordwestlich von Herat. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind mehr als 1.400 Häuser eingestürzt und haben viele Menschen unter sich begraben. 16 Dörfer, die mit ihrer einfachen Bauweise unzureichend gegen Erdbeben geschützt sind, seien komplett zerstört – viele Bewohner würden noch vermisst.
Über 1.300 Verletzte sind demnach ins Krankenhaus gebracht worden, doch zahlreiche Opfer haben bislang keine medizinische Hilfe erfahren. „Die obdachlos gewordenen Menschen schlafen draußen, obwohl es nachts empfindlich abkühlt“, berichtet Udo Stolte. Für die ersten Nothilfe-Maßnahmen hat Shelter Now bereits 70.000 Euro nach Afghanistan überwiesen. „Weitere Gelder werden nötig sein“, erwartet Stolte und bittet dafür um Spenden.
Zahlreiche Einwohner Herats haben in Eigenregie Hilfsgüter gesammelt und diese ins Erdbebengebiet transportiert, hieß es weiter. Sie helfen den Bewohnern, ihre Toten zu bergen und zu begraben, nach Überlebenden zu suchen und Verletzte ins Hospital zu bringen. Beamte der lokalen Regierung gehen in Herat von Haus zu Haus und bitten die Bevölkerung um Geld- und Sachspenden.
Shelter Now ist in der Provinz Herat seit rund 15 Jahren mit Entwicklungsprojekten präsent. Unter anderem wurden dort mehrere Zahnkliniken aufgebaut. Die zuletzt eröffnete Klinik im großen Dorf Shekiban liegt nahe am Epizentrum des Erdbebens, wurde aber nur leicht beschädigt. Außerdem hat das Hilfswerk in der Gegend vor allem landwirtschaftliche Projekte auf den Weg gebracht, zum Beispiel den „Frauengarten“, eine Safranproduktion oder das Haltbarmachen von Lebensmitteln.
Spendenkonto: Norddeutsche Landesbank, IBAN DE65 2505 0000 0002 5230 58