In den letzten Wochen haben die Mitglieder der Kooperative die gemeinsame Weizenernte abgeschlossen. Das Getreide soll zunächst eingelagert und später verkauft werden, wenn bessere Preise erzielt werden können. Auf den abgeernteten Feldern werden nach der Bodenbearbeitung Mungbohnen, Karotten und Kreuzkümmel angebaut. Begonnen hat inzwischen die Gemüseernte: Zucchini, Auberginen, Tomaten und Kürbisse werden der Wüste abgetrotzt, ebenso Gurken, Zwiebeln, Melonen und Mais. Davon versorgen sich die Familien selbst und verkaufen den Überschuss in den umliegenden Dörfern.
Die Angehörigen der Agrarkooperative investieren mutig in ihre gemeinsame Zukunft: Die einfachen Gerätschaften, die sie als Starthilfe erhielten, haben sie verkauft und sich unter anderem eine Dreschmaschine und einen Traktor angeschafft. "Ohne große Lehreinheiten sind aus Individualisten überzeugte Genossenschafter geworden", freut sich der deutsche Agrarexperte Ewald Göttler, der für Shelter Now das Projekt begleitet. Die gemeinsame Technisierung biete gute Chancen, die Probleme der Aufbauphase zu bewältigen. Beratung durch Ewald Göttler und seine Frau Gudrun erhalten die Bauernfamilien zum Beispiel in Fragen der Pflanzengesundheit und der Bekämpfung von Schädlingen.
Derzeit bewirtschaftet die Kooperative von Saadat 30 Hektar Pacht- und 10 Hektar Regierungsland. Die Provinzregierung von Herat ist derart angetan von dem Projekt, dass sie jetzt 400 Hektar fast kostenlos zur Verfügung stellt - mit der Auflage, diese Fläche landwirtschaftlich zu entwickeln.