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Colitis ulcerosa Hallo Doktor, verstehen Sie mich?

(lifePR) (Amsterdam, )
Eine durchaus berechtigte Frage. Denn die Wahrnehmung der Ärzte für ihre Patienten ist mitunter getrübt... Das zeigt sich auch bei der entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulcerosa: Über sie gibt es innerhalb der Ärzteschaft und unter den Patienten recht unterschiedliche Auffassungen.

Wobei und wie sehr, offenbart eine aktuelle Studie. Deren beeindruckenden Ergebnisse wurden kürzlich auf dem Gastroenterologen-Kongress UEGW in Amsterdam vorgestellt.

Einzigartige Untersuchung

Fachärzte für Magen- und Darmerkrankungen sowie für Innere Medizin, Krankenschwestern und Patienten - sie alle kommen in der Studie über Colitis ulcerosa zu Wort. Das gab es in dieser Form bislang noch nie.

So bemerkenswert die Studie, so bemerkenswert deren Ergebnisse. Diese zeigen nämlich, dass Colitis-Patienten und ihre Behandler mitunter gründlich anderer Ansicht sind (1). Das betrifft allen voran die Belastungen, die den Betroffenen durch ihre Krankheit zu schaffen machen. Sie werden unterschiedlich bewertet und von den Ärzten ganz klar unterschätzt, berichtet Prof. Dr. Stefan Schreiber, der die Studie geleitet hat. Laut dem Mediziner vom Institut für Allgemeinmedizin an der Christian-Albrechts-Universität Kiel ist das »die Kernbotschaft aus Mind the Gap«. Zu Deutsch »Achtung, Lücke« - ein überaus passender Name für diese Studie.

Sechs Länder waren beteiligt

Insgesamt nahmen an der Studie 775 Patienten, 475 Ärzte und 50 Krankenschwestern aus sechs Ländern teil: Kanada, Deutschland, Irland, Spanien und Großbritannien sowie Frankreich. Die Patienten waren alle über 18 Jahre alt und an Colitis ulcerosa erkrankt. Die Ärzte und Krankenschwestern hatten alle bereits lange praktische Erfahrungen mit der Behandlung der Darmerkrankung.

Die internationale Untersuchung wurde von dem Arzneimittelhersteller Shire in Auftrag gegeben und vom Marktforschungsunternehmen GfK HealthCare durchgeführt.

Alles nicht so schlimm...

Von wegen, da sind die Patienten ganz anderer Meinung als die Ärzte. Sie empfinden die Symptome der Darmerkrankung wie unter anderem Durchfälle, Blut im Stuhl oder oftmals starke Bauchkrämpfe weitaus schlimmer, als die Ärzte meinen. Folglich befindet sich die Ärzteschaft auch in dem Irrtum, dass nur etwa jeder dritte Patient Einbußen in seiner Lebensqualität erfährt. Tatsächlich sind jedoch mehr als die Hälfte der Betroffenen, 55 Prozent, durch die Beschwerden in ihrem Privat- und Berufsleben deutlich beeinträchtigt.

Unterschiedliche Auffassungen gibt es auch bei den Rückfällen, den Rezidiven: unerwartet auftretende erneute Entzündungsschübe, die für Colitis ulcerosa typisch und gefürchtet sind. Krankenschwestern und Ärzte gehen davon aus, dass Patienten zwischen 3,4 bis 3,8 solcher Rückfälle jährlich erleben. Nach den Angaben der Patienten sind es allerdings 5,5 im Durchschnitt und Jahr. Gefragt nach den Auslösern der Rückfälle, steht bei den Betroffenen überwiegend Stress an erster Stelle. Ärzte und Krankenschwestern sehen die Ursachen hingegen vor allem darin, dass der Patient seine Medikamente nicht ordnungsgemäß eingenommen hat. Zudem gehören in ihren Augen diese Rezidive zum »normalen« Verlauf einer Colitis ulcerosa.

Interessant ist weiter, welche Beschwerden als besonders störend erachtet werden. Hier setzen Krankenschwestern und Ärzte Stuhldrang und erhöhte Stuhlfrequenz ganz oben auf die Rangliste. Für die Patienten sind hingegen Schmerzen und Stuhldrang die schlimmsten Begleiter ihrer Erkrankung.

Mehr miteinander kommunizieren

Die Ergebnisse der Studie sprechen eine klare Sprache. Was ganz wörtlich zu nehmen ist: Behandler und Patienten müssen sich untereinander besser austauschen und mehr miteinander reden. Darüber hinaus ist wichtig, dass die Patienten noch umfassender über die Colitis ulcerosa informiert sind, findet Prof. Dr. Julián Panés, Hospital Clinic Barcelona, der die Studie mit geleitet hat. Dann könnten sie ihre Beschwerden leichter einordnen und auch bei der Gestaltung ihrer Behandlung aktiver mitwirken, so Panés: »Damit lässt sich die Therapie besser auf den Patienten und seine jeweiligen Bedürfnisse zuschneiden«.

1x täglich: einfacher und wirksamer

Ein wichtiges Ziel bei der Behandlung von Colitis ulcerosa ist es, die Rückfälle und erneuten Krankheitsschübe zu verhindern. Medizinisch nennt sich das Remissionserhalt. Für diesen spielt es eine große Rolle, dass der Patient sein Medikament regelmäßig wie verordnet einnimmt: er also therapietreu oder wie es wiederum der Mediziner sagt, therapieadärent ist. Nun ist das mit der »Treue« zu Arzneimitteln generell so eine Sache und ganz besonders bei Colitis ulcerosa. Denn in der Zeit, in denen der Patient zwischen den Krankheitsschüben keine Beschwerden hat, fällt es ihm verständlicherweise schwer, weiter seine Tabletten zu nehmen. Das ist jedoch immens wichtig und kann dem Patienten einfacher gemacht werden. Nämlich durch Präparate mit dem Wirkstoff gegen Colitis ulcerosa, 5-ASA, die nur einmal am Tag eingenommen werden müssen. Der Griff zur Pillendose ist somit deutlich seltener erforderlich - was die Therapietreue und entsprechend den Erfolg der Behandlung verbessert. Der Einmalgabe sollte mithin klar der Vorzug gegeben werden.

Referenzen
1-Schreiber, S., Panés, J. et al. Perception gaps between patients with UC and healthcare professionals: an online survey. BMC Gastroenterology, 2012.

Quelle
A Shire organized and sponsored Medical Media Meeting at the 20th United European Gastroenterology Week, 20. - 24. October 2012, Amsterdam/Netherlands.
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