Der Umsatz in den ersten neun Monaten 2007 erhöhte sich um 70,8 % auf 16,2 Mio. EUR im Vergleich zu 9,5 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Die Erlöse aus Kooperationsvereinbarungen stiegen auf 13,0 Mio. EUR (Vorjahresperiode: 7,0 Mio. EUR). Die Erhöhung beruht im Wesentlichen auf der Einmalzahlung von Abbott im Zusammenhang mit der Aufhebungsvereinbarung vom 04. September 2007, durch die Jerini die nordamerikanischen Vermarktungsrechte an Icatibant zur Behandlung des hereditären Angioödems (HAE) zurückerhalten hat und nun die weltweiten Rechte an Icatibant besitzt. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Stichtag 30. September 2007 beliefen sich auf 50,6 Mio. EUR.
"Jerini hat im letzten Jahr große Fortschritte gemacht. Die Einreichung der Zulassungsanträge für Icatibant zur Behandlung von HAE in den USA und der EU haben das Unternehmen zusammen mit dem Beginn der klinischen Studien für die altersbedingte Makuladegeneration auf eine neue Entwicklungsstufe gebracht", sagte Prof. Dr. Jens Schneider-Mergener, Vorstandsvorsitzender der Jerini AG. "Wir sehen uns nun in einer gefestigten Position, unser Ziel zu verwirklichen, Icatibant zur Behandlung von HAE 2008 auf den Markt zu bringen."
Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand erhöhte sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf 20,3 Mio. EUR (Vorjahresperiode 17,4 Mio. EUR) als Ergebnis einer Meilensteinzahlung an sanofi-aventis. Die allgemeinen Kosten und Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich auf 7,0 Mio. EUR im Vergleich zu 5,7 Mio. EUR zum 30. September 2006. Die Erhöhung ist im Wesentlichen durch die Einstellung neuer Mitarbeiter bedingt. Die Kosten für Marketing und Vertrieb stiegen von 3,4 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen 2006 auf 4,8 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen 2007 hauptsächlich aufgrund des Anstieges der Aktivitäten der Jerini US, Inc. in Vorbereitung der Markteinführung von Icatibant in 2008. Der Verlust aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern und Finanzierungsaufwand (EBIT) sank in den ersten drei Quartalen 2007 auf 17,2 Mio. EUR verglichen mit 18,4 Mio. EUR in der Vorjahresperiode. Der Fehlbetrag des Unternehmens betrug in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 15,5 Mio. EUR im Vergleich zu 16,7 Mio. EUR im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Fehlbetrag je Aktie belief sich in den ersten drei Quartalen 2007 auf 0,29 EUR (Vorjahreszeitraum: 0,32 EUR).
Der Netto-Cash-Burn der ersten neun Monate 2007 belief sich auf 15,4 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: 21,5 Mio. EUR). Der Netto-Cash-Burn wird durch die Addition des Mittelabflusses aus operativer Geschäftstätigkeit (14,6 Mio. EUR) und der Investitionen in Sachanlagevermögen (0,8 Mio. EUR) berechnet und in der ungeprüften Konzern-Cashflow-Rechnung für die ersten neun Monate zum 30. September 2007 ausgewiesen.
Ausblick
Nachdem Jerini nun die weltweiten Vermarktungsrechte an Icatibant hält, plant das Unternehmen die Markteinführung von Icatibant in Europa und den USA mit seinem eigenen Vertriebs- und Marketingteam. Die Vorbereitungen laufen für beide Regionen parallel, wobei der Schwerpunkt gegenwärtig auf der Umsetzung von Marketingprogrammen zur Vorbereitung der Markteinführung liegt. Zu den Vorbereitungsmaßnahmen zählt die Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen, Meinungsbildnern und den behandelnden Ärzten, die dabei helfen soll, das Bewusstsein für Icatibant, HAE und den für die Krankheitssymptomatik verantwortlichen Schlüsselfaktor Bradykinin zu erhöhen.
Unter der Leitung von Jerinis Vertriebsleitern und Key Account Managern führt das Unternehmen Marktstudien durch, ist auf nationalen und internationalen medizinischen Konferenzen vertreten, schaltet gezielt Publikationen in wissenschaftlichen Medien und nimmt an nationalen Patiententreffen teil. Außerdem arbeitet das Marketingteam eng mit den für die Erstattung von Arzneimitteln zuständigen nationalen Behörden zusammen, um die vollständige Kostenerstattung von Icatibant im Anschluss an die Marktzulassung sicherzustellen. Jerini hat außerdem Konzepte für die Herstellung und die Logistik von Icatibant zur Sicherstellung einer effizienten Distribution nach erfolgter Markteinführung entwickelt.
Die Jerini Ophthalmic, Inc. nimmt derzeit weitere Patienten in ihre Phase-I-Studie zur Evaluierung von JSM 6427 in der Indikation altersbedingte Makuladegeneration auf. Das Unternehmen erwartet den Abschluss der Studie in 2008.
Der Vorstand verringert seine Voraussage für den Cash-Burn 2007 auf ca. 32 Mio. EUR aufgrund der Zahlung von Abbott an Jerini und geänderter Zeitpläne bei klinischen Projekten. Die Ausgaben für die klinische Entwicklung, die Vorbereitungen zur Markteinführung und die Weiterentwicklung anderer präklinischer Programme sind die ausschlaggebenden Faktoren für den Cash-Burn und die Ausgaben in 2007 und 2006.