"Die positive Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) wird Jerini zusammen mit der in Kürze erwarteten offiziellen Zulassung von Icatibant zur Behandlung des hereditären Angioödems (HAE) in Europa auf die nächste Stufe bringen und uns neue Möglichkeiten für unser weiteres Wachstum eröffnen", sagte Prof. Dr. Jens Schneider-Mergener, Vorstandsvorsitzender der Jerini AG. "Unser Marketing- und Vertriebsteam steht für eine Produkteinführung von Icatibant im dritten Quartal dieses Jahres bereit."
Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand stieg im ersten Quartal 2008 auf 6,0 Mio. EUR gegenüber 5,3 Mio. EUR im Vergleichszeitraum 2007 und resultiert aus höheren Fremdleistungen der Jerini Ophthalmic, Inc. (JOI). Die allgemeinen Kosten und Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich im ersten Quartal 2008 auf 2,9 Mio. EUR im Vergleich zu 2,1 Mio. EUR im gleichen Quartal 2007 als Ergebnis eines Personalanstiegs und aktienbasierter Vergütung. Die Kosten für Marketing und Vertrieb stiegen von 1,1 Mio. EUR im ersten Quartal 2007 auf 2,0 Mio. EUR im ersten Quartal 2008 und ist im Wesentlichen auf die Ausgaben im Zusammenhang mit den Vorbereitungen für die Produkteinführung von Icatibant zurückzuführen. Infolgedessen stieg der Verlust aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern und Finanzierungsaufwand (EBIT) auf 9,1 Mio. EUR im Vergleich zu 5,4 Mio. EUR im Vergleichsquartal 2007. Der Fehlbetrag des Unternehmens belief sich im ersten Quartal 2008 auf 8,8 Mio. EUR im Vergleich zu 4,8 Mio. EUR im ersten Quartal des Vorjahres. Der Fehlbetrag je Aktie betrug 0,17 EUR (Vergleichsquartal 2007: 0,09 EUR).
Der Mittelabfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit zum 31. März 2008 belief sich auf 9,5 Mio. EUR (im Vergleich dazu am 31. März 2007: 4,3 Mio. EUR). Der Netto-Cash-Burn der ersten drei Monate 2008 lag bei 10,0 Mio. EUR (Vergleichsquartal 2007: 4,5 Mio. EUR). Der Netto-Cash-Burn wird durch die Addition des Mittelabflusses aus operativer Geschäftstätigkeit (9,5 Mio. EUR) und der Investitionen in Sachanlagevermögen (0,5 Mio. EUR) berechnet und in der ungeprüften Konzern-Cashflow-Rechnung für die ersten drei Monate zum 31. März 2008 ausgewiesen.
Ausblick Da nach der positiven Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) die Marktzulassung durch die Europäische Kommission im Juni erwartet wird, ist die Produkteinführung von Icatibant zur Behandlung von HAE in Europa im dritten Quartal dieses Jahres geplant. Jerinis Marketing- und Vertriebsteam ist dabei, seine Vorbereitungen zur Markteinführung abzuschließen. Im Rahmen dessen arbeitet das Unternehmen unter Leitung der Vertriebsleiter und Key Account Manager weiterhin eng mit den behandelnden Ärzten, Meinungsbildnern und Patientenorganisationen zusammen. Außerdem werden derzeit die länderspezifischen Antragsunterlagen für die Rückerstattung des Medikaments zusammengestellt sowie die logistischen Voraussetzungen für den erfolgreichen Vertrieb von Icatibant geschaffen. Nach Festlegung der optimalen Reihenfolge für die Produkteinführung in den einzelnen europäischen Ländern wird Icatibant im August 2008 zunächst in Deutschland und Großbritannien auf den Markt gebracht. In den übrigen EU-Ländern werden die Verhandlungen mit den verantwortlichen Institutionen der einzelnen Länder nach und nach geführt, sodass die Rückerstattung von Icatibant innerhalb der nächsten 3-12 Monate gewährleistet sein sollte.
Die Jerini Ophthalmic, Inc. führt gegenwärtig eine klinische Phase-I-Studie mit JSM 6427 zur Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) durch. Die Ergebnisse dieser Studie werden in der zweiten Jahreshälfte 2008 erwartet.
Da die Produkteinführung von Icatibant in Europa, Jerinis Entwicklungsprogramme im Bereich der Augenheilkunde sowie die präklinischen Programme zusätzliche Geldmittel erfordern, werden gegenwärtig verschiedene Finanzierungsalternativen untersucht, u.a. eine strategische Partnerschaft und eine Kapitalerhöhung. Unter Berücksichtigung der derzeitigen liquiden Mittel, geht der Vorstand davon aus, dass eine weitere Finanzierung vor Ende des dritten Quartals 2008 sichergestellt sein wird.