Goldstandard
Der einzige Grund, warum Untersuchungen an zirkulierenden Tumorzellen noch nicht in der Routine angewandt werden, ist der unterschiedliche Qualitätsstandard der Methoden. Einige Methoden versuchen noch, Tumorzellen aus dem Blut zu filtern (was zu erheblichem Zell- und damit Informationsverlust führt) oder Bruchstücke der DNA von zerfallenen oder zerstörten Tumorzellen ausfindig zu machen.
Der Goldstandard bleibt aber, vitale zirkulierende Tumorzellen in der Blutprobe zu finden und zu analysieren, ohne sie dabei extrahieren oder zerstören zu müssen.
Analyseverfahren
Bei der Detektion vitaler, zirkulierender Tumorzellen wird folgende Eigenschaft der Zellen genutzt: Da es sich bei den aufzufindenden Zellen im Blut um Tumorzellen aus Gewebetumoren (Epithelialtumore) handelt, besitzen die meisten der Tumorzellen das Humane epitheliale Antigen (HEA oder auch EpCAM genannt). Gewebezellen sollten bei gesunden Menschen nur in sehr begrenzter Anzahl im Blut vorkommen. Ausnahmen bilden Schnitte und Operationen oder Entzündungen, durch die Gewebezellen ins Blut kommen können.
Beim patentierten maintrac Verfahren versetzt man die Blutprobe mit einem Antikörper, der mit fluoreszierendem Farbstoff versehen ist. Unter bestimmtem Lichteinfluss lassen sich die Zellen nun unter dem Computer-Mikroskop deutlich erkennen. Auch Zellen mit sehr wenig Humanem epithelialen Antigen werden automatisch gefunden.
Da jeder Krebspatient eine individuelle Ausgangszahl an zirkulierenden Tumorzellen hat, sind mindestens zwei Zellzählungen von Nöten, um eine Aussage darüber treffen zu können, ob eine Therapie wirkt.
Weitere Charakterisierung
Einige Behandlungen sind nur dann sinnvoll, wenn die Zellen des Patienten oder der Patientin bestimmte Voraussetzungen mitbringen. Dank der vitalen Zellen können Her2/neu-, Östrogen- oder Progesteronrezeptoren mit dem maintrac Verfahren bestimmt werden.
Hormontherapie
So schließt sich zum Beispiel bei Frauen mit Brustkrebs an die Chemotherapie of eine Hormontherapie für 5 Jahre an, bei der die Aufnahme der Wachstumshormone der Tumorzellen blockiert wird. Eine Alternative, wenn die Zellen zum Beispiel weitere Rezeptoren ausbilden und dadurch auf das Medikament weniger ansprechen, ist die Blockade der Hormonproduktion durch sogenannte Aromatase-Inhibitoren. Misst man in regelmäßigen Abständen die Anzahl der zirkulierenden Tumorzellen im Blut der Patientin, kann bei ansteigenden Zellzahlen schnell gehandelt werden.
Immuntherapie
Onkologen am Nationalen Cancer Institute in Heidelberg setzen unter anderem auf Checkpoint-Inhibitoren. Es handelt sich um Antikörper gegen Proteine, die unsere Immunantwort steuern. Zum Beispiel PD-L1. Die Tumorzellen binden sich dabei an die körpereigene Polizei im Blut, die T-Zellen, und machen diese dadurch unfähig, die Tumorzellen anzugreifen. Blockiert man mit den Checkpoint-Inhibitoren nun die Fähigkeit, diese Bindung, kann das Immunsystem die Tumorzellen wieder angreifen und dem Krebs selbst zuleibe rücken. Auch hierfür eignet sich das maintrac Verfahren, denn seit neustem können auch die Rezeptoren für PD-L1 auf den zirkulierenden Tumorzellen nachgewiesen werden.
Weitere Informationen unter: www.maintrac.de
Über das Transfusionsmedizinische Zentrum Bayreuth
Seit mehreren Jahren entwickelt sich das Interesse an den Dienstleistungen der Unternehmen im Transfusionsmedizinischen Zentrum Bayreuth (TZB) deutlich über Europas Grenzen hinaus. So greifen Kliniken, Ärzte und Labore aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Norwegen, Holland, Italien, den USA und Kanada regelmäßig auf die Expertise zurück. Großes Interesse verzeichnet es außerdem aus Russland und arabischen Ländern.
Internet: www.maintrac.com