Das bis dato führende Team Texpa-Simplon verlor als Sechster des vierten Tages knapp 6,26 Minuten. Dadurch liegen Lukas Gerum und Roland Golderer, die heute nicht nur mit der Strecke sondern auch mit einem Defekt zu kämpfen hatten, knapp eine Minute hinter den neuen Leadern aus Frankreich und Österreich.
Dass Dietsch und Kraler alleine in Bad Steben ankommen würden, war bis knapp 20 Kilometer vor dem Ziel noch nicht abzusehen. Doch dann trat der zweifache Europameister in die Pedale. "Ich habe mich gut gefühlt. Wir wollten einen Etappensieg, das war das Ziel", so Dietsch nach dem Rennen. Dass er alleine die Führungsarbeit übernehmen musste, störte ihn dabei nicht. Sein Partner Martin Kraler ergänzte: "Ich bin nur hinterher gefahren. Ich war voll am Limit. Das aber zeichnet Thomas aus, dass er nach 100 Kilometern noch so eine Kraft hat." Auf das Gelbe Trikot angesprochen meinte der Nationalmeister Österreichs: "Wir wollen das Trikot natürlich verteidigen, aber es kann jeden Tag etwas passieren."
Sachsen Land von Welt-Tandem schlägt zurück
Es hatte sich im Verlauf des Rennens angekündigt, aber so einen dominanten Sieg hatte wohl niemand erwartet. Matthias Mende und Katja Beer vom Duo Sachsen Land von Welt haben in 4:59,13 Stunden eindrucksvoll gezeigt, dass das gestrige Ergebnis vor allem den technischen Defekten geschuldet war. Über 17 Minuten nach den beiden Sachsen erreichten Sam Baeten und Agnes Naumann von der belgisch-deutschen Paarung Seeberger das Ziel (5:16,19). Als drittes Team kamen Loz Pezos in Bad Steben an. Die beiden Schweizer Nicole Haas und Peter Kunz feierten nach 5:25,11 Stunden ihr erstes Podiumresultat.
Jakub Blaha und Milena Landtwing vom Team Bergstrasse / Velo-Franz büßten dagegen mit 29,30 Minuten Rückstand auf die Sieger (5:28,43) die Führung im Mixed-Klassement ein. Beide liegen aber dank des sechsten Platzes heute als Dritte weiterhin auf Podiumkurs in der Kategorienwertung.
Sachsenmasters trotzen Attacke
Fast wäre die Siegesserie der beiden Tschechen Milan Spolc und Robert Novotny gerissen. Nachdem sie ein Defekt zurückgeworfen hatte, versuchten Ralph und Timo Berner vom Team Erbach im Odenwald, das Duo Sachsenmasters vom Thron zu stoßen. Doch am Ende sollte es nicht sein. Nach 4:43,24 Stunden überquerten die Titelverteidiger die Ziellinie, nur 1,13 Minuten vor den Brüdern aus Hessen (4:44,37). Dritte wurden die gestrigen zweitplatzierten Luc van Hoeck und Rudy van Zummeren vom Mtb Team Forza (4:48,42).
"Wir haben alles versucht", meinte Ralph Berner nach dem Rennen, "aber knapp 15 Kilometer haben sie uns wieder eingeholt. Es wird sehr schwer, eine Etappe zu gewinnen. Aber unser Ziel bleibt das Podium."
Team Cube WLS baut Führung bei den Damen aus
Nach der heutigen Etappe sieht alles danach aus, als ob die dänischen Schwestern Anna-Sofie und Kristine Norgaard ihren Vorjahressieg wiederholen können. Denn auch heute verwies das Team Cube WLS die Topathleten von Team Rocky Mountain in die Schranken, nachdem beide noch bei Verpflegungsstelle 3 zusammen unterwegs gewesen waren.4:55,14 Stunden benötigten Norgaard und Norgaard für ihren dritten Etappensieg in Folge. Alison Sydor und Pia Sundstedt kamen knapp vier Minuten später an (4:59,30), können aber auf den letzten drei Etappen noch einmal angreifen. Das Team Fiat-Rotwild Damen rundete auch heute das Damenpodium als Dritter ab (5:05,20).
Long Time Bikers halten Spannung bei den Senior Mastern hoch
Gestern Zeit verloren, heute Zeit gewonnen - und zwar ordentlich! Ferdi Koller und Ueli Schürmann haben mit ihrer heutigen Leistung ein Ausrufezeichen gesetzt. 5:23,43 Stunden benötigen die Long Time Bikers und holten dank ihrer Leistung über zwölf Minuten auf die Träger des Grünen Trikots auf. Das Team Frankenpower mit Klaus Dumler und Harald Höhn überquerte nach 5:35,51 Stunden die Ziellinie, liegt aber im Ranking noch etwas weniger als fünf Minuten vor den Tagessiegern aus der Schweiz. Dritter wurde wie auch am Vortag das Duo Quest mit Manfred Ertl und Georg Schollerer (5:43,20).
Vorschau 5. Etappe: Bad Steben - Schöneck im Vogtland
Auf dem Weg nach Schöneck im Vogtland wartet auf die Teilnehmer ein ganz besonderer Höhepunkt. Alleine der Anstieg zum Döbraberg (794 M über Null), der "Grünen Krone Bayerns" lohnt sich schon wegen seinen Weitblicken. Doch damit nicht genug: Hinter Schwarzenbach a. Wald wird den Bikern bei einer extra ausgeschriebenen Bergwertung einiges abverlangt. Auf 2,36 Kilometern müssen auf dem Weg zum Dach des Frankenwaldes 221 Höhenmeter überwunden werden. Die Sieger dürfen sich das "Grüne Trikot der Bayerischen Staatsforsten" dieser Extra-Bergwertung überstreifen.