Im Hinblick auf die „Altbewerber“ appellierte Jurk , nicht nur auf Zensuren, sondern auch auf praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten zu schauen und die speziellen Förderangebote des Freistaates zu nutzen. „Geben Sie jungen Leuten eine Chance, denen der Start ins Berufsleben nicht im ersten Anlauf gelungen ist. Wir unterstützen Unternehmen, die einen Bewerber aus dem Berufsvorbereitungsjahr oder einer Berufsvorbereitung des Arbeitsamtes übernehmen.“ Sie erhalten nach Ablauf der Probezeit einen pauschalen Zuschuss von 1.500 € bzw. 1.000 €, wenn das Berufsgrundbildungsjahr bei der Ausbildung anrechnet wird.
„Wer sich nicht sicher ist, ob Beruf und Unternehmen zu ihm passen, kann dies bis zu einem Jahr lang ausprobieren“, wirbt der Minister für das Instrument der Einstiegsqualifizierungen. Dazu gibt es eine Förderung der Arbeitsagentur. Als einziges Bundesland unterstützt der Freistaat Sachsen dieses Instrument aktiv. Die Ausbildungsvereine der sächsischen Kammern werden ab September 2007 in Abstimmung mit den Arbeitsagenturen den Unternehmen und Bewerbern helfen, sich zu finden. Während der Einstiegsqualifizierung wird eine professionelle sozialpädagogische Begleitung angeboten.
Da auch die Arbeitsämter und der Freistaat Sachsen das Angebot an außerbetrieblichen staatlichen Stellen erhöht haben, hat sich die Gesamtzahl der gemeldeten Lehrstellen in Sachsen um mehr als ein Drittel - um knapp 5.700 Lehrstellen - gegenüber dem Vorjahr erhöht. Ende Juli hatten mehr als 13.700 Jugendliche in Sachsen einen Ausbildungsvertrag in der Tasche, das sind 923 mehr als im Vorjahr. 6.610 Lehrstellen sind noch offen. Die Zahl der bei den Arbeitsagenturen eingetragenen unvermittelten Bewerber beträgt noch knapp 16.400.
In den nächsten Wochen wird die Vermittlung in mehr als 3.800 zusätzliche Ausbildungsstellen bei den Ausbildungsvereinen der sächsischen Kammern beginnen.
„Allen bisher erfolglosen Lehrstellenbewerbern kann ich nur raten, jetzt nicht aufzugeben“, so Minister Jurk. „In den Arbeitsagenturen und in der Nahvermittlungsaktion bei den Kammern gibt es noch offene Stellen. Auch aus der zweiten oder dritten ‚Wahl’ kann beim näheren Kennenlernen vielleicht der ‚Traumjob’ werden.“