Die große Bedeutung der IRT-Zertifizierung bemisst sich an ihren hohen Anforderungen. Sie ist die einzige Hotelzertifizierung, die sowohl soziale als auch kulturelle Faktoren, Umwelteffizienz sowie die Beziehung des Unternehmens zu seinen Aktionären berücksichtigt. Um die Zertifizierung zu erlangen, musste Sol Meliá eine langwierige und gründliche Analyse aller Unternehmensaktivitäten in Hinblick auf einen nachhaltigen Tourismus durchführen. Dazu zählte die Erfassung des soziokulturellen, wirtschaftlichen und Umwelt-Einflusses, den Sol Meliá an seinen Standorten auf die Umgebung ausübt. Außerdem wurden die Unternehmenspolitik und die ihr zugrunde liegenden Prinzipien analysiert. Auch Investitionskriterien, allgemeine Managementprozesse und Betriebsabläufe in den Hotels (u.a. Beschaffung, Erreichbarkeit, Antidiskriminierung, Einbindung der Gäste, Integration der lokalen Kultur, Ressourcenverbrauch) wurden unter die Lupe genommen. Eine weitere Voraussetzung bestand für Sol Meliá darin, mindestens zehn Prozent seiner weltweit über 300 Hotels von unabhängigen Organisationen zertifizieren zu lassen. Momentan zählt das Hotelportfolio 15 "Biosphären"-, acht "Green Globe"- und sieben Hotels mit ISO 14.001- sowie vier mit EMAS-Zertifizierungen.
Zertifizierungskriterien
Bewertungskriterien für die Zertifizierung im Bereich Umwelt waren u.a. die Standardisierung von umwelteffizienter Beleuchtung sowie Wasser- und Energiesparsystemen, die Einbeziehung der Gäste (u.a verantwortungsvoller Ressourcenverbrauch, Müllmanagement) oder Artenschutz in der Hotelumgebung. Sämtliche neuen Sol Meliá Hotels verfügen über umwelteffiziente Beleuchtungssysteme, Wasserrecyclinganlagen oder moderne Wärmerückgewinnungsanlagen. Darüber hinaus kommt ein elektronisches Abrechnungssystem zum Einsatz, das Papier überflüssig macht. Und am Beispiel Salvador de Bahia, Brasilien, zeigt Sol Meliá durch eine Zusammenarbeit mit dem WWF, wie Artenschutz sinnvoll betrieben werden kann. Den Kampf gegen den Klimawandel unterstützt die Hotelkette mit ihrem strategischen "SAVE"-Projekt zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der Implementierung des vom Spanischen Umweltministerium definierten "Voluntary Commitment System".
Im sozialen Bereich wurden u.a. die nachhaltige Herkunft von Nahrungsmitteln (in Hotels der Marke Meliá wird beispielsweise "Good Origin Coffee" von Marcilla verwendet), Nahrungssicherheit und -vielfalt, kommunale Entwicklung sowie Antidiskriminierungsstrategien untersucht. Hier konnte Sol Meliá u.a. punkten durch die Zusammenarbeit mit Organisationen wie Intermón oder UNICEF, einem Anteil von weltweit 90% in der Beschaffung bei lokalen Lieferanten, die Kooperation mit kommunalen Entwicklungszentren, Nachhaltigkeits-Schulungen von Hotelmitarbeitern oder die Initiative des "Solidaritätstages", der jährlich in rund 30 Hotels durchgeführt wird.
Die Förderung von lokaler Kultur und Brauchtum, die Integration lokaler Küche, Architektur, Kunst und Handwerk, sowie die Einbeziehung historischer, religiöser und traditioneller lokaler Einflüsse zählten zu den kulturellen Faktoren, an denen sich Sol Meliá messen lassen musste und die das Unternehmen in großer Vielfalt repräsentiert. Nicht nur in der Architektur seiner Hotels und Resorts oder durch die Veranstaltung lokaler "Food Festivals" sowie von Kunst- und Handwerksmessen (etwa in Mexiko oder der Dominikanischen Republik), sondern auch durch Einrichtungen für acht verschiedene Glaubensrichtungen in Bali oder das kurz vor der Eröffnung stehende Luxushotel Gran Meliá Shanghai, das komplett nach Feng Shui Prinzipien designt wurde.
Verpflichtung und nächste Schritte
Um sich die Zertifizierung als "Biosphären-Hotelgruppe" auch weiterhin zu sichern, wird Sol Meliá kontinuierlich an der Optimierung seiner Nachhaltigkeitsstrategie arbeiten. Intern in Bezug auf nachhaltige Investitionen, die Einbeziehung des Personals und der Gäste, Beziehungen zu Lieferanten, Reiseveranstaltern und Hoteleigentümern, umweltbezogene Managementprozesse oder kommunales Engagement. Extern bei der Förderung des Umweltbewusstseins in der Gesellschaft und im Dialog mit den Aktionären sowie in der gesamten Kommunikation über Erfolge und Ziele der Gruppe im Hinblick auf einen verantwortungsbewussten Tourismus.
Die Verpflichtung zum "Global Compact" der Vereinten Nationen, die Aufnahme in den Nachhaltigkeits-Index "Ftse4Good-Íbex" an der spanischen Börse und die erfolgreiche Zertifizierung zur weltweit ersten "Biosphären-Hotelgruppe" sind für Sol Meliá eine Bestätigung seiner Unternehmenspolitik. Indem die Prinzipien eines verantwortungsvollen Tourismus wie sie von der WTO festgelegt wurden, umgesetzt werden, kann die "Wiederbelebung von Tourismuszielen nach der Wirtschaftskrise vorangetrieben werden und dabei gleichzeitig Umwelt- und soziale Belastungen auf ein Minimum reduziert werden", so Sebastian Escarrer.
Weitere Informationen zu Sol Meliá unter www.solmelia.com und zum ITR unter www.turismoresponsable.org