Der Waldzustandsbericht 2023 zeigt: Nur jeder fünfte Baum in Deutschland ist gesund. Der Wald, der Kohlendioxid über Jahrhunderte speichern kann und Holz als wertvolles Material zum Bauen, Wohnen und Leben liefert, leidet unter dem Klimawandel – und das nicht nur in Deutschland. Ein Unternehmen, das sich intensiv für den Erhalt der Wälder einsetzt und von Holz inspiriert wird, ist Sonae Arauco, einer der wichtigsten Hersteller von Holzwerkstofflösungen mit unter anderem vier Werken in Deutschland. Rui Correia, CEO von Sonae Arauco, war von der Europäischen Kommission eingeladen, seine Einschätzung zu geben und am Dialog über forstbasierte Bioökonomie in Brüssel teilzunehmen.
Im Kreis von CEOs aus ganz Europa, Forstwirtschaftsverbänden, NGOs, Waldbesitzerverbänden, Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern adressierte er die dringlichsten Themen. Dazu gehört insbesondere die Einhaltung der kaskadischen Nutzung des wertvollen Rohstoffs Holz. Dies folgt der kürzlich veröffentlichten RED III-Gesetzgebung, die von den Mitgliedstaaten verlangt sicherzustellen, dass holzartige Biomasse entsprechend ihres höchsten wirtschaftlichen und ökologischen Mehrwerts in der folgenden Reihenfolge verwendet wird: holzbasierte Produkte, Verlängerung der Lebensdauer von holzbasierten Produkten, Wiederverwendung, Recycling, Bioenergie und Entsorgung.
58 Prozent des Holzes werden verbrannt
Dennoch ist die Realität bisher eine andere. Eine Studie des Joint Research Center (JRC) der Europäischen Kommission besagt, dass rund 58 Prozent des geernteten Holzes zur Energieerzeugung genutzt und nur 42 Prozent von der Industrie weiterverarbeitet werden. Bei der Verbrennung des Holzes zur Energiegewinnung gehen dabei nicht nur die wertvollen Nebenprodukte verloren. Auch das gespeicherte CO2 wird in die Atmosphäre freigesetzt.
Diese Daten zeigen, dass die Menschheit diesen Rohstoff linear nutzt, ihn abwertet und sein Kreislaufpotenzial nicht richtig ausschöpft. Dabei wird in einer Zeit, in der die Welt den Übergang zu einem nachhaltigeren Wirtschaftsmodell anstrebt, Holz im Rahmen eines zirkulären Bioökonomiekonzepts eine entscheidende Rolle bei der Substitution fossiler Materialien in verschiedenen Sektoren spielen, die Dekarbonisierung der Wirtschaft beschleunigen und gleichzeitig die Herausforderungen in Bezug auf Klima und Biodiversität bewältigen.
Sonae Arauco macht vor, wie es geht. Das Unternehmen produziert Holzwerkstofflösungen für Möbel, Innenausbau und Bauwesen. Die von Sonae Arauco im vergangenen Jahr hergestellten Produkte binden rund drei Millionen Tonnen CO2 während ihres Lebenszyklus und können am Ende recycelt und in den Produktionsprozess zurückgeführt werden. So verlängert sich ihre Fähigkeit, CO2 zu speichern, zusätzlich.
Das Unternehmen hat es geschafft, kontinuierlich den Anteil an recyceltem Holz in seinen Produkten zu erhöhen und erreicht bei einigen Produktreihen bis zu 75 Prozent – ein perfektes Beispiel für ein Kreislaufmodell der Bioökonomie. Über alle Produktkategorien hinweg macht bei Sonae Arauco recyceltes Holz 30 Prozent des gesamten Holzverbrauchs aus im Vergleich zu 21 Prozent im europäischen Durchschnitt der Holzwerkstoffindustrie. In Deutschland hat das Unternehmen in insgesamt 35 Millionen Euro in die Verbesserung der Recyclingprozesse investiert, insbesondere in den Recyclingturm in Nettgau und die Hammermühle, die in den letzten zehn Jahren gebaut wurden.
Kreislaufpotenzial der Biomasse voll ausschöpfen
Das recycelte Holz stammt unter anderem von Paletten, Verpackungen, gebrauchten Möbeln oder Resten von Baustellen sowie den sogenannten Sägenebenprodukten oder Hackschnitzeln. Diese werden vielfach als Material zur Herstellung von Wärmeenergie bezeichnet. Doch das ist falsch. Sie sind tatsächlich für die Holzwerkstoffbranche ein kostbares Material, dessen Kreislaufpotenzial es auszuschöpfen gilt. Spanplatten sind dabei das beste Beispiel für die Nachhaltigkeit, mit der die Branche agiert: Im Jahr 2022 bestand ihr Holzanteil in Europa im Durchschnitt zu 43 Prozent aus wiederverwertetem (recyceltem) Holz, zu 33 Prozent aus industriellen Nebenprodukten (Sägemehl) und nur zu 23 Prozent aus Frischholz.
Sonae Arauco widmet sich neben dem Einsatz für die Kreislaufwirtschaft und der kontinuierlichen Reduktion der CO2-Emissionen auch dem Erhalt der Wälder, leitet und fördert Forschungs- und Entwicklungsprojekte und integriert Arbeitsgruppen, um den Wissenstransfer bezüglich des Managements dieses natürlichen Kapitals sowie seiner nachhaltigen Entwicklung voranzutreiben.