Das SOS-Kinderdorf in Malakal kümmert sich seit 2001 um die Resozialisierung der minderjährigen Exsoldaten. Zurzeit befinden sich 210 Kinder und Jugendliche in der Betreuung des Sozialzentrums. Einem Kind wurde eine Kugel operativ entfernt, ein behindertes Kind erhielt einen Rollstuhl, ein Kind, das unter Phobien auf Grund seiner Kriegserlebnisse leidet, wird erfolgreich psychotherapeutisch behandelt. Alle Kinder wurden mit Essen und Kleidung versorgt und medizinisch betreut. Viele Kinder sind in einem Fußballteam, einer Volleyballmannschaft, einer Theatergruppe oder in der freien Tanzgruppe aktiv. Das hilft ihnen, Freundschaften zu schließen und sich an friedliche Zeiten zu gewöhnen.
Die meisten Kinder haben keinen offiziellen Identitätsnachweis, keine Geburtsurkunde und keinen Pass. Somit sind sie nicht als Bürger registriert. Sie können keine Schulen besuchen und sind im staatlichen Gesundheitssystem nicht erfasst. Die SOS-Kinderdörfer kümmern sich darum, dass die Kinder ihre Dokumente erhalten, damit sie Zugang zu staatlichen Einrichtungen und Unterstützung bekommen. Viele Kinder besuchen mittlerweile Schulen.
Der wichtigste Schritt bei der Rückkehr in ein geregeltes, integriertes Leben ist die Familienzusammenführung. Viele der Kinder werden aber von Eltern und Verwandten verstoßen oder verleugnet. Niemand möchte etwas mit dem Kriegsgräuel, den oft schwer traumatisierten Kindersoldaten zu tun haben. Dennoch konnten zwei Kinder mit ihren Familien wieder vereint werden.
Die SOS-Kinderdörfer sind seit 27 Jahren im Sudan tätig. 1978 wurde das SOS-Kinderdorf in Khartum gebaut, 2002 ein zweites in Malakal. In Khartum gibt es einen SOS-Kindergarten, eine Grund- und Sekundarschule sowie ein Berufsbildungszentrum. Daneben betreiben die SOS-Kinderdörfer ein Nothilfezentrum in Abu Shouk, einem riesigen Flüchtlingscamp in der Krisenregion Darfur. Hunderte kriegstraumatisierte Frauen und Kinder werden mit Grundgütern versorgt und von Fachkräften psychologisch unterstützt.