Von den 13 Granaten schlugen fünf im Kinderdorf ein, zwei fielen auf ein Haus, in dem Mitarbeiter wohnen, und sechs landeten auf dem Gelände der benachbarten SOS-Klinik.
Die Kämpfe rund um das SOS-Kinderdorf Mogadischu begannen bereits nachmittags um vier Uhr mit heftigen Maschinengewehrsalven. Alle Kinder, Jugendlichen und Mütter flohen in Bunker, die auf dem Gelände für solche Fälle eingerichtet wurden. Am späten Nachmittag fielen dann 13 Granaten auf das SOS-Kinderdorf. Fünf Mitarbeiter konnten sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen und wurden verletzt: Ein Fahrer, ein Techniker und drei Sicherheitsleute. Sie werden derzeit in der SOS-Klinik versorgt. Momentan hat sich die Situation wieder beruhigt, aber die Kinder und Mütter bleiben vorerst in den Bunkern.
Die SOS-Familien im Dorf leben seit Wochen in Angst: Im April waren die Kämpfe zwischen äthiopischen Truppen und Rebellen eskaliert. Damals wurde die SOS-Klinik von Raketen getroffen, und das Dorf musste vorübergehend evakuiert werden. Als sich die Lage wieder beruhigt hatte, konnten SOS-Kinder und -Mütter zurückkehren. In den vergangenen Monaten loderten in dem Viertel immer wieder Gefechte auf.
Etwa 90.000 Menschen sind in den vergangenen Wochen aus Somalias Hauptstadt geflohen. Die Versorgungslage der Bewohner und Flüchtlinge in der Shabelle-Region wird immer kritischer. Tausende Kinder sind schwer unternährt und vom Hungertod bedroht. Gemeinsam mit weiteren Hilfsorganisationen warnen die SOS-Kinderdörfer vor einer humanitären Katastrophe.