"Die Autobomben detonierten am Freitag um 9 Uhr früh am Rande eines Spielplatzes gleich neben dem SOS-Kinderdorf", erklärte Al-Shami am Montag. "Glücklicherweise war es Wochenende und die Kinder waren alle noch im Dorf. Wäre ein normaler Wochentag gewesen, wären viele kleinere Kinder vermutlich auf dem Spielplatz gewesen, die Größeren auf dem Weg zur Schule, die Mütter einkaufen." Alle Kinder des Kinderdorfs wurden angehalten, das Dorf nicht mehr zu verlassen.
"Alles verläuft dennoch weitgehend normal", sagte Al-Shami. "Die Kinder gehen auch weiterhin zur Schule. Nur bringen wir sie mit unserem Bus hin. Öffentliche Verkehrsmittel sind gestrichen." Bisher war Aleppo nach Al-Shamis Angaben weitgehend von Unruhen freigeblieben.
Auch in Damaskus laufe das Leben der SOS-Kinder und -Mitarbeiter "soweit als möglich normal" ab, teilte die Organisation SOS-Kinderdörfer weltweit mit Sitz in München mit. Allerdings kämen die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Aufständischen dem Dorf immer näher. Explosionen seien Tag und Nacht zu hören. Im Dorf würden Vorräte angelegt. Dies sei aber immer schwerer, da seit März vergangenen Jahres, dem Beginn der Demonstrationen, die Preise für Lebensmittel um 150 Prozent gestiegen seien.