Der Tropensturm "Agatha" brach Ende Mai über Zentralamerika herein und wurde von heftigen Regenfällen begleitet, die zu Überschwemmungen und Erdrutschen führten. Nach Medienberichten forderte die Katastrophe in der Region mindestens 184 Tote. Zehntausende mussten evakuiert werden, Ortschaften wurden von der Außenwelt abgeschnitten. Die Behörden in Guatemala, das besonders schwer getroffen wurde, sowie in El Salvador und Honduras haben den Notstand ausgerufen.
Aus diesen drei Ländern melden auch mehrere SOS-Kinderdörfer Schäden. In Guatemala wurden die SOS-Kinderdörfer Quetzaltenango und San Cristóbal teilweise überflutet und der Sturm deckte Dächer ab - in San Cristóbal ging zudem nach einem schweren Ausbruch des Vulkans Pacaya ein Ascheregen über dem Kinderdorf nieder.
In El Salvador mussten im SOS-Kinderdorf Santa Ana einige Familienhäuser geräumt werden, da die Gefahr bestand, dass sie von einem drohenden Erdrutsch zerstört werden. In San Miguel, ebenfalls El Salvador, wurde zudem das SOS-Gemeindehaus "Pamlomilla Nueva Granada" überschwemmt. Die Mauern wurden zum Teil zerstört, so dass das Gebäude, ein altes Schulhaus, nicht mehr benutzbar ist. Die Kinder werden nun in einer kleinen Kirche betreut.
Auch in Honduras führte das Unwetter im SOS-Kinderdorf La Ceiba zu Gebäudeschäden.
Das ganze Ausmaß der Schäden in den lateinamerikanischen SOS-Einrichtungen lässt sich derzeit noch nicht absehen, da Kommunikationswege und Straßenverbindungen unterbrochen wurden. So konnte zu mehreren SOS-Gemeindezentren bislang kein Kontakt aufgenommen werden. Auch die Schulen in der Region bleiben für etwa eine Woche geschlossen.