Der pädagogische Ansatz, Waisenkinder nicht in Heimen unterzubringen, sondern in Familien ein liebevolles Zuhause zu geben, war damals revolutionär. Hermann Gmeiner, der Gründer der SOS-Kinderdörfer stieß im Vorfeld der Eröffnung auf viele Widerstände. Aber Gmeiner, selbst eine Halbwaise seit seinem fünften Lebensjahr, wusste, was er wollte: "Man muss dem verwaisten, verlassenen Kind wieder eine Mutter geben, Geschwister, ein Heim."
Heute hat sich Gmeiners Kinderdorf-Idee mit den vier Grundprinzipien Mutter-Geschwister-Haus-Dorf weltweit durchgesetzt und auch viele andere Kinderhilfsorganisationen haben Gmeiners Prinzipien übernommen. Derzeit gibt es weltweit über 508 SOS-Kinderdörfer in 132 Ländern auf vier Kontinenten. In ihnen und fast 400 Jugendwohneinrichtungen haben fast 80.000 Kinder und Jugendliche ein neues liebevolles Zuhause gefunden. In über 1200 Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Ausbildungszentren, Sozialzentren, Medizinischen Zentren, der SOS-Familienhilfe und der SOS-Nothilfe unterstützt Gmeiners Organisation insgesamt 1,1 Millionen Kinder und deren Angehörige. Und seinen Anfang nahm alles vor 60 Jahren im kleinen Imst ...