Eine Pflegezeit sei allerdings nur ein Baustein, gibt der VdK-Chef zu bedenken. Hinzu kommen müssten betriebliche Maßnahmen wie mehr Flexibilität bei Arbeitszeiten, Arbeitsorganisation und die Möglichkeit zur Telearbeit, um berufstätigen Angehörigen die Organisation von Pflege in der Familie zu erleichtern. Notwendig sei auch ein flächendeckendes Netz von gut ausgestatteten Pflegeberatungsstellen, wo Angehörige und Pflegebedürftige Hilfe bekommen, zum Beispiel auch in Sozialstationen oder ähnlichen Einrichtungen.
Heute wird knapp die Hälfte aller pflegebedürftigen Menschen im Sinne der Pflegeversicherung ausschließlich von Angehörigen gepflegt. Die Mehrheit will zu Hause gepflegt werden und nicht in ein teures Heim umziehen. Der VdK fordert, die dafür notwendigen Unterstützungsleistungen zu schaffen. Dazu gehört auch der Ausbau der ambulanten Dienste. Um eine informierte Entscheidung über die Auswahl eines Pflegeheimes oder eines ambulanten Dienstes treffen zu können, bedarf es zudem neutraler und unabhängiger Informationen über Dienstleistungsangebote und deren Qualität. Hirrlinger: "Deshalb müssen auch die Prüfberichte der Heimaufsichten und des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen veröffentlicht werden."
Das VdK-Positionspapier zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung steht unter www.vdk.de/de16024