Von hier aus gelangen Sie zum Wenigemarkt, ein wunderschöner Platz für Leckerschmecker, dank der vielen Lokale. Apropos, in Erfurt isst man natürlich auch die berühmte Thüringer Rostbratwurst. Nein, nicht mit Ketchup (wie töricht!), sondern mit Senf. Zwei Millionen Thüringer irren wohl kaum, wenn sie am liebsten den Original-Born-Senf zur Wurst essen. Probieren Sie den doch mal frisch gezapft. Jawohl, das gibt's auch am Wenigemarkt, im Born-Senf-Laden mit Senf-Museum.
Genug gefuttert, jetzt wird's wieder kulturell. Von "Klein-Venedig" laufen wir zum "thüringischem Rom". Geht auch ganz schnell. Es ist ein Beiname der Stadt wegen ihrer fast 80 Kirchengebäude, wobei natürlich das majestätische Ensemble von Mariendom und Severikirche herausragt. Um dort hinzu kommen, laufen Sie in der großzügigen Fußgängerzone zum Fischmarkt und werden sicher inne halten. Besuchen Sie das schmucke, neugotische Rathaus und bestaunen Sie das Haus zum Roten Ochsen, das nur eines von vielen hübschen Bürgerhäusern aus der Renaissance ist. Überhaupt: Der mittelalterliche Stadtkern Erfurts ist einer der am besten erhaltenen und flächenmäßig größten Deutschlands.
Als einzige weitgehend erhaltene barocke Stadtfestung Mitteleuropas ist die Zitadelle Petersberg ein Spiegelbild europäischer Festungsbaukunst des 17. - 18. Jahrhunderts. Vom Domplatz aus brauchen Sie noch ein paar Minuten zu Fuß, um die beeindruckenden Ausmaße wahrnehmen zu können. Tipp: die Horchgänge sind besonders interessant.
Das ist alles nur ein Bruchteil der architektonischen Highlights von Erfurt. Alles aufzuzählen, ist hier schier unmöglich. Sogar eine schlichte Liste spränge den Rahmen.
Vom Kulturellen mal abgesehen, schlägt auch jedes Shopperherz bei der Vielfalt des Angebots in die Höhe. Dazu gehören sicher die Krämerbrücke für Souvenirs und der Fischmarkt mit zahlreichen Boutiquen und der "Rotstern Confiserie" für Schoko-Freunde! Wenn Sie von hier weiter Richtung Anger bummeln, passieren Sie die Schlösserstraße mit Label-Boutiquen und großen Warenhäusern. Ein kleiner Geheimtipp ist die "Lange Brücke" mit wunderschön rekonstruierten Bürgerhäusern aus vier Jahrhunderten. Exklusive Mode, kleine außergewöhnliche Geschäfte mit zum Teil selbst hergestellten Produkten, idyllisch gelegen mit Blick über die Nebenflüsse der Gera. Zum Verlieben.
Bleiben wir doch gleich beim Thema. Ein lohnenswerter Spaziergang für Verliebte (und Gartenfreunde) ist der durch den egapark Erfurt. Faszinierend mit seiner alljährlichen Blumenpracht, die auch in der Fernsehsendung "MDR Garten" zu sehen ist. Der Park mit seinen Themengärten, den tropischen Pflanzenschauhäusern, dem Schmetterlingshaus, japanischem Fels- und Wassergarten, Rosengarten und Europas größtem ornamental gestalteten Blumenbeet zeugen von Erfurts großer Gartenbaukunst, von der auch Luther schon schwärmte, wenn es den egapark damals auch noch nicht gab. Seit dem 18. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum des Gartenbaus, weshalb die Landeshauptstadt auch den Beinamen "Blumenstadt" trägt.
Ob nun Kleines Venedig, thüringisches Rom, Dom-, Luther- oder Blumenstadt, es dreht sich immer um Erfurt, die Stadt mit dem unglaublichen Charme.