„Wir sind bei der wichtigsten Erfolgskennzahl – dem Jahresüberschuss – sicher sehr ordentlich vorangekommen. Wir müssen dieses Ergebnis aber auch im Gesamtmarkt einordnen und Zusatzeinflüsse im vergangenen Jahr berücksichtigen“, relativiert Dr. Tim Nesemann, Vorsitzender des Vorstandes, das gute Bilanzergebnis.
Neben der positiven Entwicklung im Kundengeschäft sei dieser Sprung im Jahresergebnis, wie bei vielen anderen Finanzinstituten im Wesentlichen auf den starken Anstieg der Marktzinsen und der EZB-Einlagenfazilität zurückzuführen. Allein die mit über vier Prozent verzinsten Einlagen bei der Zentralbank lieferten einen hohen zweistelligen Zinsergebnisbeitrag im Millionenbereich.
Es sei aber absehbar, dass diese Entwicklung sich so nicht fortsetzt, meint Nesemann. Für 2024 werde sich dieser Effekt nicht wiederholen lassen. Zusätzlich müsse man das Ergebnis im Jahr 2023 im Vergleich zum Markt differenzieren. So lag die Eigenkapitalrendite der Sparkasse Bremen im Geschäftsjahr 2023 mit knapp über sechs Prozent nur im unteren Mittelfeld der Branche.
„Wir müssen uns also anstrengen, um weiterhin einen ausreichenden Jahresüberschuss in Höhe von etwa 60 bis 80 Millionen Euro zu erreichen“, sagt Nesemann. Denn nur mit ausreichenden Gewinnen könne die Sparkasse Bremen ihr Kernkapital stärken, Risiken vorbeugen und die notwendige Ausstattung beim Eigenkapital erreichen, um die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Kreditvergabe zu erfüllen – etwa im Geschäft mit den bremischen Unternehmen.
Sparkasse Bremen investiert in Bauvorhaben gegenüber dem Hauptsitz
Auch um eigene Investitionen zu ermöglichen, seien hinreichend große Jahresüberschüsse erforderlich. Tim Nesemann: „Nur dann können wir Gelegenheiten wahrnehmen, um in den Standort Bremen zu investieren.“ Eine solche Chance nutze die Sparkasse Bremen jetzt an der Lise-Meitner-Straße: Im Sommer 2023 wurde ihr ein Grundstück gegenüber angeboten. Der Kauf ist mittlerweile abgeschlossen, eine Machbarkeitsstudie erstellt und auch die Gremien der Sparkasse Bremen haben dem Plan zugestimmt, dort ein ähnliches Gebäude wie an der Universitätsallee 14 zu errichten. „Damit können wir bisher dezentrale Einheiten, wie z.B. Tochtergesellschaften, hier an unserem Hauptsitz zusammenführen“, sagt Nesemann. Mit dem Baubeginn sei aber frühestens 2025 zu rechnen.
Kernkompetenz „Persönliche Nähe“ des Unternehmens zahlt sich aus
„Dieser Erwerb verdeutlicht, dass die Sparkasse Bremen klar auf Wachstumskurs ist“, so Nesemann. Auch die Strategie des ‚digital und trotzdem nah` würde sich dabei weiterhin auszahlen – das zeige erneut die Entwicklung bei den Privat- und Geschäftsgirokonten. Im Saldo (also Neueröffnungen minus Schließungen) wuchs die Zahl der neuen Privat- und Geschäftskonten um rund 10.500 an und beläuft sich nun auf rund 331.000.
Zu diesem deutlichen Wachstum trage die starke Vor-Ort-Präsenz der Sparkasse Bremen ebenso bei, wie attraktive Produkte für junge und online-affine Kunden. Auch die Zahl der Nutzer im Online-Banking sei bis Ende 2023 noch einmal um rund 12.000 auf insgesamt fast 219.000 gestiegen (2022: plus 18.000). Die digitale und persönliche Beratungs- und Servicekompetenz des Unternehmens würde dabei von Privat- wie Firmenkunden geschätzt:
- Im Privatkundenbereich werden die mittlerweile acht Stadtteilfilialen immer besser angenommen, weitere sind bereits in Umsetzung. Die Zahl der qualifizierten Beratungen vor Ort ist weiter gestiegen, die hochwertigen Standorte etablierten sich dabei mehr und mehr. „Um diese Orte für Beratung, Kooperation, Veranstaltungen und gesellschaftliche Vernetzung verstärkt ins Bewusstsein der Bremerinnen und Bremern zu rufen, startet die Sparkasse Bremen im Jahr 2024 eine Imagekampagne unter dem Slogan „Ein Ort, der uns verbindet.“
- Auch zahle es sich aus, dass die Sparkasse Bremen ihre Beratungs- und Serviceleistungen im Firmenkundenbereich konsequent erweitert habe. „Wir betreuen diese Kundinnen und Kunden jetzt schon in 16 Teams mit fast 200 Mitarbeitenden – ein wiederum deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr“, sagt Tim Nesemann. Alle Beschäftigten seien ausgewiesene Finanzexperten, die sich zusätzlich auf Branchen, Themen oder Regionen spezialisiert haben.
„Mit all diesen Maßnahmen bleiben wir das einzige Kreditinstitut in Bremen, das weiterhin in erheblichem Umfang ins Filialnetz und damit in die persönliche Nähe vor Ort investiert“, betont Nesemann.
Ausgezeichneter Service
Kundinnen und Kunden legten dabei hohen Wert auf Service, Erreichbarkeit und Fairness – ob sie nun digital Angebote nutzen oder den persönlichen Kontakt bevorzugen. Wie gut das der Sparkasse Bremen gelingt, wurde 2023 erneut von unabhängiger Seite bestätigt. Beim FOCUS-MONEY CityContest 2023 wurde die Sparkasse Bremen erneut Testsieger in Bremen im Privat und Geschäftskundensegment sowie im Bereich Immobilienfinanzierung.
Zahl der Mitarbeitenden konstant
Ein Filialnetz und die breite, ausgezeichnete Angebots-Palette erfordern aber immer auch eine vorausschauende Personalpolitik – auch im Hinblick auf die demographischen Herausforderungen der Zukunft. So wurden im vergangenen Jahr über 70 neue Mitarbeitende eingestellt, um die natürliche Fluktuation auszugleichen oder besondere Spezialisten an Bord zu holen. Insgesamt ist die Zahl der Mitarbeitenden im vergangenen Jahr wiederum leicht gewachsen (auf jetzt 1.169).
Als Arbeitgeber hat das Unternehmen intern wie extern einen guten Ruf in der Region. Bei einer repräsentativen Befragung sagen 87 Prozent der eigenen Mitarbeitenden die Sparkasse Bremen sei insgesamt „ein guter oder sehr guter Arbeitgeber“. Die gelebte „Netzwerkorganisation“ mit flachen Hierarchien und der Möglichkeit, Produkte und Dienstleistungen schnell in Teams umsetzen zu können, erleichtert es außerdem, Auszubildende und neue Mitarbeitende zu gewinnen. Mit insgesamt 84 Auszubildenden und dual Studierenden und einer Ausbildungsquote von 7,8 % Prozent leistet die Sparkasse Bremen dabei auch in Zeiten schwieriger Rahmenbedingungen einen bedeutenden Beitrag zur Schaffung von Ausbildungsplätzen in Bremen.
Sparkasse Bremen fördert Nachhaltigkeit – bei sich und ihren Kunden
Seit Jahren verfolgt die Sparkasse Bremen eine Nachhaltigkeitsstrategie als Teil der Unternehmensstrategie. Sie fördert dabei aktiv den nachhaltigen Wandel von Gesellschaft und Wirtschaft - beispielsweise durch nachhaltige Anlage- und Kreditprodukte, die finanzielle Förderung des Gemeinwohls in Bremen, eine zukunftsorientierte Personalpolitik sowie einen ressourcen- und klimaschonenden Geschäftsbetrieb.
Die Umsetzung des „European Green Deal“ der Europäischen Union bedeutet für die Sparkasse Bremen dabei unter anderem, dass sie die Treibhausgasemissionen in allen Geschäftsbereichen bis zum Jahr 2050 auf netto Null senken muss. Das Unternehmen möchte dieses Ziel bereits eher erreichen – und will bis zum nächsten Meilenstein im Jahr 2030 die CO2-Emissionen deutlich reduziert haben. „Dafür erarbeiten wir erste Dekarbonisierungsziele in unserem Kerngeschäft, vor allem im Kreditgeschäft, bei den Kundenanlagen, der Vermögensverwaltung, im Eigenanlagegeschäft sowie im eigenen Geschäftsbetrieb“, erläutert Tim Nesemann. Zusätzlich baut die Sparkasse Bremen ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten für Firmenkunden als Transformationsbegleiter und Kreditgeber kontinuierlich aus. Dazu zählen auch Angebote wie das ‚ESG-Branchen Score Modell‘ oder Workshop-Angebote zum Thema Nachhaltigkeit.
Bremen profitiert vom Erfolg der Sparkasse Bremen
Vom wirtschaftlichen Erfolg der Sparkasse Bremen partizipieren weiterhin auch die Stadt und die Menschen, die in ihr leben. Das Unternehmen förderte oder ermöglichte im letzten Geschäftsjahr etwa 600 Projekte in den Kategorien Umwelt- und Klimaschutz, Bildung und Wissenschaft, Soziales, Ehrenamt und Beteiligung, Sportangebote, Mobilität sowie regionale Kulturangebote. Dazu gehört auch der kostenlose Zugang zu mittlerweile zehn Bremer Museen für junge Bremerinnen und Bremer bis 18 Jahre.
Geschäftszahlen 2023 der Sparkasse Bremen
Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation konnte das Kundenkreditgeschäft leicht ausgeweitet werden. Hier zeigten sich zwei Tendenzen: Durch die stark gestiegenen Zinsen kam es im Geschäftsjahr 2023 zu einem deutlichen Nachfragerückgang sowohl im gewerblichen als auch im privaten Immobilienkreditgeschäft. Zuwächse gab es bei der Projektierung von Logistikimmobilien sowie bei der Finanzierung von Anlagen zur Gewinnung von erneuerbaren Energien. Bezogen auf das Gesamtvolumen blieben die Kreditausfälle insgesamt auf dem geringen Niveau der Vorjahre – es zeigt sich weiterhin, dass die Sparkasse Bremen ihre Bestände sehr risikobewusst aufbaut.
Auch das Einlagengeschäft blieb erfreulich stabil. Weil das Zinsniveau gestiegen ist, gab es aber Verschiebungen bei den Laufzeiten der Einlagen. So reduzierten sich die Bestände an Spareinlagen und täglich fälliger Einlagen, während sich der Bestand an Termineinlagen verdoppelte. Insgesamt gelang es der Sparkasse auch im Geschäftsjahr 2023 erneut, nahezu das gesamte Kreditgeschäft durch Kundeneinlagen zu refinanzieren. Die Sparkasse Bremen besitzt damit weiterhin sowohl in der Mittelherkunft als auch in der Mittelanlage eine gewisse Unabhängigkeit vom Kapitalmarkt.
„Die Sparkasse Bremen bleibt mit ihrem zukunftsweisenden Geschäftsmodell gut aufgestellt und weiter erfolgreich“, fasst Dr. Tim Nesemann das Geschäftsjahr 2023 zusammen. Erneut konnte das Unternehmen beweisen, dass sich Investitionen in Technik und Innovationen, in Wissen und Fähigkeiten der Mitarbeitenden auszahle. Damit erfülle die Sparkasse Bremen weiterhin ihren seit fast 200 Jahren bestehenden Anspruch, ein verlässlicher, sicherer, leistungsstarker und vertrauenswürdiger Finanzpartner an der Seite der Bremerinnen und Bremer zu sein – im privaten Umfeld und für die Wirtschaft.