- Master-Studierende arbeiten unter realen Bedingungen an Werbekampagnen
- größtmögliche Freiheiten in der Gestaltung führten zum Erfolg
Einen Ausflug in die Praxis haben 43 Master-Studierende an der Universität Bremen in den letzten Monaten während ihres Studiums im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft absolviert. Unter der Leitung von Professor Christoph Burmann schlüpften sie in die Rolle vo Werbeagenturen. Als reale Auftraggeber fungierten der digitale Vermögensverwalter Smavesto sowie das Einkaufszentrum Weserpark.Smavesto ist ein junges Tochter-Unternehmen der Sparkasse Bremen. Es nutzt einen selbstlernenden Algorithmus für die Geldanlage.
Die mit der Künstlichen Intelligenz verbundenen Systeme analysieren online riesige Datenmengen, um Risiken und Chancen an Kapitalmärkten abzuwägen und entsprechend zu investieren. Die Sparkasse Bremen will mit dem Angebot vor allem auch digital affine Menschen ansprechen.
Online können sie ihre Vermögensentwicklung jederzeit verfolgen, vor kurzem wurde die Smavesto-App noch übersichtlicher und bedienerfreundlicher gestaltet. Dies sollten die Studierenden in ihren Werbekampagnen visualisieren.
Studierende hatten größtmögliche Freiheit bei der Entwicklung der Kampagnen
Die Studierenden wurden in acht Gruppen aufgeteilt, jede Gruppe agierte als eigenständige Werbeagentur. Vier Gruppen entwickelten Werbekampagnen für Smavesto, vier für den Weserpark. Von vornherein war klar: Nur der jeweils beste Vorschlag würde den Zuschlag für eine Plakatkampagne bekommen, die mit Unterstützung des Medienhauses Ströer umgesetzt werden sollte. Den Studierenden wurde bei der Entwicklung von Seiten der Sparkasse Bremen größtmögliche Freiheit gelassen. Sie erhielten nur minimale Vorgaben für die Kampagne wie den typischen Grünton von Smavesto und die Schriftart. Sexistische Werbung wurde ebenso ausgeschlossen wie die Darstellung klassischer Rollenklischees. Während des Projekts stand ein Team von Smavesto den Studierenden der Universität Bremen bei Fragen jederzeit zur Seite, ansonsten arbeiteten sie aber selbstständig. „Die Studierenden haben von der Kreation bis zur Abstimmung fast alles in Eigenregie organisiert“, betont Smavesto-Marketingmanager Pius Heereman.
Hohes Niveau bei den Arbeiten
Mitte Juni schließlich war es soweit: Die Gruppen präsentierten ihre kreativen Ergebnisse im großen Hörsaal der Universität Bremen – unter Einhaltung der Hygienevorschriften wegen der Corona-Krise. Im Anschluss mussten sich Smavesto-Geschäftsführer Dr. Sascha Otto und Pius Heereman für einen Sieger entscheiden. „Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen“, betont Heereman. Alle vier Vorschläge seien von hoher Qualität und überzeugend gewesen. „Das Projekt um die neue Werbekampagne von Smavesto zeigt, auf welch hohem Niveau die Studierenden arbeiten“, betont auch Smavesto-Geschäftsführer und Vorstand der Sparkasse Bremen, Thomas Fürst. Der erste Platz ging schließlich an das Studierenden-Team, das sich die Botschaft „Smart.Smarter.Smavesto-App“ ausgedacht hatte. Dazu ist auf den Plakaten eine Frau abgebildet, die abgeklärt auf die App schaut und ein wenig an die Punkbewegung der 1970ziger Jahre erinnert. „Unser Fazit des Projekts: Um die Zukunft und den Nachwuchs der Bremer Werbewirtschaft muss sicher keiner Sorgen machen“, freut sich Marketingexperte Heereman.
Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wichtig
Die Siegerkampagne für Smavesto wurde im Anschluss in ganz Bremen auf Werbeflächen und digitalen Bildschirmen plakatiert. Parallel dazu starteten die Studierenden eine Marktforschungsstudie zur Werbewirksamkeit der Plakate. Thomas Fürst lobt die Kooperation zwischen der Universität und der Sparkasse: „Es ist erklärtes Ziel der Sparkasse Bremen und natürlich auch aller digitalen Tochterunternehmen, dass wir uns zukünftig eng mit den Studierenden der Universität vernetzen und einen gegenseitigen Wissensaustausch vornehmen.“ Gerade im Technologiebereich sei der Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wichtig. „Natürlich ist der bevorstehende Einzug in die direkte Nachbarschaft zur Universität ein wesentlicher Baustein für dieses Vorhaben. Aber schon heute gibt es Kooperationen, die sehr gute Ergebnisse liefern.“ Die Sparkasse Bremen wolle nach dem Einzug in den Technologiepark im Oktober 2020 weitere Angebote schaffen, von denen Lehre und Wirtschaft profierten. „Das jetzige Projekt war – aus der Perspektive von Smavesto – ein sehr erfolgreicher Schritt“, so Thomas Fürst.