Wissenschaftler unterscheiden zwei Klassen von Gammastrahlenblitzen. Die kurzen und die langen, wobei die Trennlinie etwa bei einer Dauer von zwei Sekunden liegt. Der Rekordhalter, der die Bezeichnung GRB 080913 (Gamma-Ray Burst und das Datum) trägt, leuchtete in seiner Heimatgalaxie am Ende des Universums wohl für rund eine Sekunde auf. Kurze Gammastrahlenblitze entstehen laut Theorie, wenn kompakte Sterne oder Schwarze Löcher miteinander verschmelzen. Da dieser Vorgang aber viele hundert Millionen oder gar mehrere Milliarden Jahre braucht, erwartet man sie nur im näheren, also älteren, Universum. Dass GRB 080913 im jungen Universum aufleuchtete, könnte die Theoretiker in Verlegenheit bringen, wie die Fachzeitschrift Sterne und Weltraum in ihrer Mai-Ausgabe feststellt.
Das Aufspüren von Gammstrahlenausbrüchen
GRB 080913 wurde am 13. September 2008 morgens um 8:47 MESZ vom Satelliten Swift registriert. Swift hält seit 2004 gezielt nach Gammastrahlenblitzen Ausschau und entdeckt durchschnittlich einen pro Tag. Der Satellit meldete seinen Fund der Europäischen Südsternwarte in der chilenischen Atacama-Wüste. Dort ermittelten Wissenschaftler mit Hilfe größerer Teleskope dann die unglaubliche Distanz der Explosion.
Über Sterne und Weltraum
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Quellenangabe: Sterne und Weltraum, 5/2009