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Planeten, wo keine sein dürften

(lifePR) (Heidelberg, )
Möglicherweise sind unsere intergalaktischen Nachbarn näher als wir denken. Denn mittlerweile hat sich herausgestellt, dass wir nach lebensfreundlichen Planeten nicht nur in der Umgebung gewöhnlicher Sterne suchen, sondern auch bei Braunen Zwergen Ausschau halten sollten. Um solche stellaren Kümmerlinge nämlich, so schreiben die Planetologen Michael W. Werner und Michael A. Jura in der aktuellen Ausgabe von Spektrum der Wissenschaft, könnten durchaus Planeten kreisen.

Und sie rechnen damit, dass der "Wide-field Infrared Survey Explorer" der NASA, kurz WISE - Ende dieses Jahres soll die Raumsonde starten - gleich mehrere Braune Zwerge in unmittelbarer Nachbarschaft der Erde aufspüren wird, die ihr näher liegen als der nächste Stern.

Auf ihrer Suche nach Exoplaneten haben die beiden Forscher erstaunliche Erkenntnisse gewonnen. Unser eigenes Sonnensystem ist wohl nicht so typisch, wie wir denken. Im Gegenteil: Rund um exotische Objekte wie Weiße Zwerge und Braune Zwerge und selbst um Neutronensterne findet sich unerwarteter Weise eine Vielfalt von Planetensystemen.

"Als vor 15 Jahren die Flut der Entdeckungen extrasolarer Planeten über uns hereinbrach", so sagen Werner und Jura, "wurde sofort klar, dass sich deren Systeme erheblich von dem unserem unterscheiden können." Das erste Beispiel war ein Planet um den sonnenähnlichen Stern 51 Pegasi. Er ist massereicher als Jupiter, kreist aber auf einer engeren Bahn als Merkur. Der sonnenähnliche Stern 55 Cancri A wiederum besitzt nicht weniger als fünf Planeten, die das- zehn bis tausendfache der Erdmasse besitzen. Die Durchmesser ihrer Bahnen hingegen liegen zwischen einem Zehntel des Merkurorbits und dem der Jupiterbahn.

Doch die Zentralsterne müssen nicht einmal sonnenähnlich sein: Planeten und ihre Vorgänger können auch Himmelskörper umkreisen, die selbst nicht größer sind als Planeten. Solche so genannten Braunen Zwerge sind nie "echte" Sterne geworden: Ihr Wachstum endete frühzeitig, nämlich spätestens dann, wenn ihre Masse knapp acht Prozent der Sonnenmasse betrug. Oberhalb dieser Grenze wären die stellaren Kerne heiß und dicht genug geworden, dass eine dauerhafte Kernfusion hätte zünden können. Braune Zwerge hingegen senden gerade einmal ein schwaches infrarotes Glimmen aus.

Hunderte solcher Objekte haben astronomische Durchmusterungen in den vergangenen 15 Jahren aufgespürt. Die masseärmsten unter ihnen sind nur geringfügig massereicher als ein Riesenplanet. Doch selbst die kleinsten Braunen Zwerge können, so belegen Beobachtungen, wie einst unsere Sonne von einer Gas- und Staubscheibe umgeben sein, aus der sich Planeten entwickeln können. Das Exemplar um OTS 44 beispielsweise enthält ausreichend Material, um Objekte wie Uranus oder Neptun hervorzubringen. Dieser Braune Zwerg ist rund zwei Millionen Jahre alt - ähnlich alt wie unsere Sonne, als rings um sie herum der Prozess der Planetenentstehung begann.

Und schon jetzt liegen Meldungen mehrerer Astronomen vor, die glauben, Planeten bei Braunen Zwergen entdeckt zu haben. Die endgültigen Bestätigungen ihrer Funde stehen bislang zwar noch aus, doch bald könnte sich erweisen, dass uns der nächste Exoplanet viel näher liegt als wir bislang dachten.
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