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Potenziale nutzen und Nachwuchs fördern

NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann

(lifePR) (Mannheim, )
Der globale Wettbewerb verlangt von Unternehmen ein Höchstmaß an Flexibilität, Innovationsfähigkeit und Entwicklungsbereitschaft. Das Arbeitsministerium Nordrhein-Westfalen bleibt deshalb nicht untätig: Es unterstützt vor allem kleine und mittlere Betrieb auf dem Weg zur „modernen Arbeit“. Im Gespräch mit Firmen aus der Region verdeutlicht Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, auf der Fachmesse Zukunft Personal die Förderansätze des Ministeriums.

Der Tankschutz-Service Remshagen ist ein kleines Familienunternehmen aus Rösrath, das Hildegard und Werner Remshagen 1966 gründeten: Während die Eheleute zu Anfang Kellertanks einbauten, reicht heute das Angebot der Firma unter der Geschäftsführung von Peter Remshagen mit seinen 48 Mitarbeitern vom Umweltschutz für Tankanlagen über einen Containerdienst und Abfallentsorgung bis hin zu Ölschadensanierung mit einem 24-Stunden Notdienst. Für das kleine, aber feine Unternehmen ist es schwer, sich aus dem Arbeitsalltag herauszureißen und über strategische Entwicklungsprozesse nachzudenken. Geglückt ist das trotzdem, dank der Potenzialberatung, die das Arbeitministerium NRW anbietet.

Das Dienstleistungsunternehmen nahm im Jahr 2005 an dem Förderangebot teil. Das Ergebnis: fünf neue Arbeitsplätze und ein Ausbildungsplatz. Die Firma konnte durch ein neues Entlohnungs- und Controllingmodell außerdem ihren Gewinn deutlich steigern. „Kleine und mittlere Unternehmen sind meist viel zu stark in das Alltagsgeschäft eingebunden“, ist Arbeitsminister Karl-Josef Laumann überzeugt. Deshalb setzt das Förderangebot des Arbeitsministeriums genau hier an.

Die Potenzialberatung ist zugeschnitten auf kleine und mittlere Betriebe mit bis zu 250 Beschäftigten. Das Förderangebot des Landes setzt auf eine aktive Beteiligung der Beschäftigten als Arbeitsplatzexperten und die Entwicklung ihrer Potenziale.

Dabei nimmt die Potenzialberatung den Betrieb als Ganzes in den Blick. Unter Beteiligung der Beschäftigten ermittelt ein erfahrenes Beratungsunternehmen Stärken und Schwächen und entwickelt daraus einen verbindlichen Handlungsplan zur Optimierung der betrieblichen Strukturen und Abläufe. Durch die beteiligungsorientierte Arbeit werden diese Lösungen in Form von Handlungsplänen in der Regel 1:1 umgesetzt.

Das Landesministerium bezuschusst die Beratungstage mit 50 Prozent der Kosten und maximal 500 Euro pro Beratungstag. Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten können die Förderung für höchstens 10 Tage in Anspruch nehmen, Betriebe ab 50 Beschäftigten erhalten eine Unterstützung für bis zu 15 Tage. Seit der Einführung im Jahr 2000 nutzten in der Region Köln mehr als 168 Unternehmen das Beratungsangebot, an dem mehr als 32.000 Beschäftigte teilnahmen.

Damit gibt sich Minister Laumann jedoch nicht zufrieden. „Das Beispiel 'Tankschutz Remshagen' sollte Schule machen“, fordert Minister Laumann. Deshalb hat das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales den Geschäftsführer Peter Remshagen sowie den Vertreter des Beratungsunternehmens DIMAG, Thomas Marnach, der die Potenzialberatung bei Tankschutz-Service Remshagen durchführte, zu dem Messetalk auf dem Podium der Zukunft Personal eingeladen.

Akzente in punkto „Moderne Arbeit“ setzt das Arbeitsministerium NRW vor allem auch bei der Ausbildung des Nachwuchses. Mit von der Partie ist deshalb auch Claudia Harf-Dahm, die sich mit ihrem Unternehmen an dem Programm Werkstattjahr des Landesministeriums beteiligt hat.

Qualifizierter Nachwuchs ist im Zuge des demographischen Wandels ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Vor diesem Hintergrund engagiert sich Karl-Josef Laumann mit dem Werkstattjahr für junge Menschen, die eine Ausbildung suchen, damit aber nicht sofort erfolgreich sind. Damit diesen Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz mehr als nur zwei Tage Unterricht an einem Berufskolleg in den „Klassen für Schülerinnen und Schüler ohne Berufsausbildungsverhältnis" angeboten werden können, haben das NRW-Arbeitsministerium und das NRW-Schulministerium gemeinsam das Werkstattjahr entwickelt.

Zwei Tage pro Woche besuchen die Jugendlichen weiterhin das Berufskolleg, die restlichen Tage lernen und arbeiten sie praktisch in einer Ausbildungswerkstatt und bei Praktikumsbetrieben. Das freiwillige Werkstattjahr bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, den Berufsalltag kennen zu lernen, anerkannte Qualifizierungsbausteine zu erwerben und Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen.

„Denken Sie immer daran, dass auch Ihnen irgendein Mensch zu Beginn Ihres Berufslebens eine Chance gegeben hat“, ist die Botschaft von Arbeitsminister Karl-Josef Laumann an die Personalverantwortlichen in den Unternehmen. Claudia Harf-Dahm setzt das in die Tat um: In ihrem Malerbetrieb, den sie im Jahr 2004 von ihren Eltern übernahm, hat sie eine Jugendliche aus dem Werkstattjahr in ein Ausbildungsverhältnis übernommen und ihr somit die Chance gegeben, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Das Werkstattjahr hat beiden die Möglichkeit eröffnet, sich kennen zu lernen und bei der praktischen Arbeit zu erleben. „Junge Menschen wollen durchstarten, sich selbst verwirklichen. Etwas auf die Beine stellen. In dieser Lebenssituation ist es das schlechteste aller Zeichen, wenn Jugendliche erfahren, dass sie eigentlich gar nicht gebraucht werden“, erklärt Minister Laumann.

Das Podiumsgespräch „Qualifizierte Beschäftigte – gesunde Arbeit – wettbewerbsfähige Betriebe in NRW“ mit Minister Karl-Josef Laumann findet am 12. September 2007, um 10.15 Uhr, auf der Zukunft Personal (Forum 3) statt.

Im Anschluss beantwortet Minister Laumann in einer Pressekonferenz Fragen zum Thema Bildungsscheck. Die Konferenz findet am Stand des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales statt.
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