Die Ursachen sind bei einem kindlichen Schlaganfall ganz anders als bei Erwachsenen. So besteht bei Kindern mit fehlerhafter Blutgerinnung, angeborenem Herzklappenfehlern, Infektionen und Stoffwechselkrankheiten ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall. Aber auch durch Sportunfälle wie Snowboarden oder Schwimmen, bei denen es zu einem Schleudertrauma gekommen ist, können Schlaganfallsymptome auftreten. Der kindliche Schlaganfall führt zu erheblichen Einschränkungen der geistigen und körperlichen Fähigkeiten. Im Vergleich zu gleichaltrigen Kindern sind die jungen Schlaganfallpatienten unselbstständiger, in der Schule und Erwachsenenalter bleiben Langzeitfolgen bemerkbar. Eltern unterschätzen oft den Ernst der Lage oder haben Probleme, die Symptome richtig zu deuten. Häufig geht kostbare Zeit verloren, denn nur wenige Patienten erholen sich gänzlich von diesem "Zwischenfall". Durch Krankheiten, die gemeinsam mit dem Schlaganfall auftreten, kann das Risiko um das 200 fache steigen! Ein wichtiges Ziel ist es deshalb, diese folgenschwere Erkrankung rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Aber wie kann ein Schlaganfall am schnellsten diagnostiziert werden?
Beim einem epileptischen Anfall, einer halbseitigen Lähmung, Sprachstörungen oder Symptomen wie Atemstillstand, Herzrasen und stark vermehrtem Speichelfluss sollten zuerst die Eltern und dann der behandelnde Arzt schnellst möglich reagieren. Durch eine Computer-Tomographie kann der Experte in solchen Fällen feststellen, ob es zu einer Blutung gekommen ist. Bei schweren Grunderkrankungen, die in den meisten Fällen bereits vorhanden sind, ist eine vorherige Magnetresonanztomographie Untersuchung empfehlenswert.
Der Beitrag Der kindliche Schlaganfall von M. Hörmann, Abteilung allgemeine Radiologie und Kinderradiologie, Univ.-Klinik für Radiodiagnostik, Medizinische Universität Wien erscheint am 5.06.2008 in Ausgabe 05/2008 der Zeitschrift Der Radiologe. Der vollständige Artikel kann Journalisten kostenlos elektronisch zur Verfügung gestellt werden. Mehr unter: www.springer.com/medicine