Der internationale Aktionstag des ”World Patient Safety Day” wurde vor fünf Jahren von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen. Er soll ein größeres Bewusstsein für die Bedeutung der Patientensicherheit schaffen, vor allem bei Pflegefachkräften, Ärztinnen und Ärzten und weiterem Klinikpersonal. Doch auch Privatpersonen und damit (potenzielle) Patient:innen und deren Angehörige sollten wissen, was genau Patientensicherheit eigentlich bedeutet. Und was diese gefährden könnte.
Kommunikationsprobleme bergen größere Risiken als Krankenhauskeime
Fragt man Menschen, zu ihren Befürchtungen bezüglich der Patientensicherheit, bekommt man oft zur Antwort, die Gefahr zu sehen, sich mit einem gefährlichen Keim zu infizieren. An Stolpersteine in der Verständigung, denkt im ersten Moment niemand. Doch die kann eine Herausforderung sein, zum Beispiel durch Sprachbarrieren, fehlende Absprachen oder auch Missverständnissen zwischen Pflegenden oder Ärzt:innen und ihren Patientinnen und Patienten. Anweisungen zur Medikamenteneinnahme etwa sind hier ein Beispiel.
Fehlerkultur, Fachkräfte, Familien
Neben einer verbesserten Kommunikation gibt es weitere Punkte, die die Patientensicherheit deutlich steigern können. Da wären die konsequente Einhaltung von Hygienepraktiken, das Einbeziehen der Patient:innen und deren Familien in die Behandlung und auch das Einholen von Feedback. Auch eine gesunde Fehlerkultur erhöht die Sicherheit der Patientinnen und Patienten sowie funktionierende Systeme. Patientendaten, die schnell verfügbar sind und funktionsfähige medizinische Geräte sind wichtige Stellschrauben.
Menschen im Fokus
Doch der wichtigste Faktor zur Gewährleistung der Patientensicherheit überhaupt, ist der Mensch. Denn es sind die Menschen, die sich für den Pflegeberuf entscheiden und die Ärzt:innen, die aus eigener Motivation entschieden haben, anderen Menschen zu helfen. Dr. Djordje Nicolic, ist Professor für Klinikmanagement an der SRH Fernhochschule – The Mobile University. Er weiß, dass es für das Personal in Krankenhäusern nicht immer leicht ist, überall dort zu sein, wo man gerade gebraucht wird. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels. Doch er sagt: „Auch Einschränkungen zum Trotz darf die Patientensicherheit nicht auf der Strecke bleiben. Das ist vor allem ein Thema von Awareness und Mindset.“
Stimmen aus der Praxis – Patientensicherheit im SRH Klinikum Sigmaringen
Und diese Einstellung bringen die Menschen in der Regel mit, die sich für einen Beruf in dieser Branche entschieden haben. So auch die Menschen, die im SRH Klinikum in Sigmaringen arbeiten. „Unsere Pflegekräfte spielen eine wichtige Rolle in der Förderung der Patientensicherheit, da sie durch die enge Zusammenarbeit mit den Patient:innen direkt Einfluss nehmen und durch rechtzeitiges Erkennen Risiken minimieren. Das beginnt bei der Prävention von Stürzen oder der Vermeidung von Infektionen und Medikationsfehlern und reicht bis hin zu einer guten Kommunikation sowie Dokumentation als auch der Aufklärung von Patient:innen“, erklärt Pflegedirektor Stefan Ries.
Sven Schönfeld ist Geschäftsführer der SRH Kliniken Sigmaringen. Warum Patientensicherheit hier großgeschrieben wird, erklärt er so: „Das oberste Ziel für uns als Klinik ist das ungebrochene Vertrauen unserer Patientinnen und Patienten in unser Tun und Handeln. Die Sicherstellung der Patientensicherheit ist dafür eine Grundvoraussetzung. Nur durch den Fokus auf die Patientensicherheit, erreichen wir unsere hoch gesteckten Ziele an unsere Medizin, Therapie und Pflege sowie an alle Unterstützungsprozesse.“
Bildung & Gesundheit: Dream-Team für die Verbesserung der Patientensicherheit
Um für das Thema zu sensibilisieren, ist die Patientensicherheit auch Inhalt der Module in den Studiengängen „Pflege B.A.“ und „Executive MBA für Ärztinnen und Ärzte“ an der SRH Fernhochschule. Denn Wissen und Gesundheit sind eng miteinander verknüpft. Wer weiß, wie Gefahren zu umschiffen und Krankheiten zu heilen sind, kann die Welt jeden Tag ein bisschen besser machen.