„Die Einführung des Triage-Systems ist notwendig, um bei höheren Patientenzahlen in der Notaufnahme Hochrisikofälle noch schneller zu identifizieren“, erklärt Dr. med. Stephan Grouls, Oberarzt der Inneren Medizin und Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach. Unter Triage versteht man die Priorisierung medizinischer Hilfeleistungen. Dazu werden die ankommenden Notfallpatienten in fünf Dringlichkeitsstufen eingeteilt. Patienten in einem akut lebensbedrohlichen Zustand bedürfen der unmittelbaren Versorgung durch medizinisches Fachpersonal und werden direkt behandelt.
Akute Lebensgefahr geht vor
„Der größte Vorteil der Triage ist die noch schnellere Erkennung von Hochrisikofällen. Ein weiterer Vorteil ist die transparente Einschätzung der Wartezeit“, sagt Grouls. Diese Transparenz hilft auch dem Personal in der Notaufnahme dabei, den Überblick zu behalten und die Patienten der Dringlichkeit ihrer Verletzung entsprechend zu behandeln.
Der Ablauf in der Notaufnahme ändert sich für ankommende Patienten und deren Angehörige nur wenig. Nach der Anmeldung sichtet ein erfahrener und speziell qualifizierter Mitarbeiter den Notfallpatienten und stuft ihn seines Zustands entsprechend in eine der fünf Dringlichkeitsstufen des Triage-Systems ein. Nach dieser Einschätzung und der Anzahl an Notfallpatienten mit höheren Dringlichkeitsstufen richtet sich die Wartezeit der einzelnen Patienten. Jeder Patient erfährt bei der Ersteinschätzung seine voraussichtliche Wartezeit. Da mithilfe des Triage-Systems die akut Hilfsbedürftigen als erstes versorgt werden, können für weniger schwer verletzte oder kranke Menschen möglicherweise längere Wartezeiten entstehen. „Wir geben unser Bestes, auch die nicht lebensbedrohlich verletzten Patienten schnellstmöglich zu versorgen“, so Grouls.