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bwin Grand Prix Ceske republiky

(lifePR) (Hohenstein-Ernstthal, )
Seit 1930 haben die berühmtesten Fahrer der Welt an GP Events in Brünn teilgenommen. Bis 1982 fuhr man durch Dörfer und die westlichen Stadtteile von Brünn auf einem Stadtkurs, der nach dem ersten tschechoslowakischen Präsidenten T.G. Masaryk benannt wurde. In den achtziger Jahren wurde eine neue Rennstrecke gebaut, welche die Formel 1 nach Tschechien locken sollte. Im Jahr 1987 war Brünn zum ersten Mal Gastgeber für den tschechischen FIM Grand Prix. Bei Fans und Fahrern ist die Strecke gleichermaßen beliebt. Den Zuschauern bietet die neue Strecke, die in einer natürlichen Senkung gebaut wurde, exzellente Sicht. Die Rennstrecke ähnelt einer Berg- und Talbahn: Bewaldete Abhänge und schnelle hügelige Kurven sind die ultimative Prüfung für Fahrtalent und Technik.

Auswertung des bwin Grand Prix Ceske republiky aus Deutscher Sicht:

Moto2(TM) Rennen, 20 Runden:

Der bwin Grand Prix Ceske republiky begann anders als gewohnt heute mit der Moto2-Klasse der Motorrad Weltmeisterschaft und die Erwartungen, die auf unseren Landsmännern lagen, waren hoch. Sandro Cortese (#11) hatte sich im gestrigen Qualifying auf eine 5. Startposition qualifizieren können, was auch sein bisher bestes Qualifikationsergebnis in dieser Saison war. Auch Marcel Schrötter (#23) lag mit dem 10. Startplatz auf einer guten Position für ein entsprechendes Renn-Ergebnis.

Leider kam es anders, als erwartet, denn nur kurz nach Start des Rennens fiel Schrötter nach einer Kollision mit seinem Teamkollegen rapide ab und stand nach drei Runden auf der 31. Position, von welcher aus er sich wieder auf Platzierungen um den 20. Rang vorkämpfen konnte. Vier Runden vor Zieleinlauf kam es zu einem spektakulären Sturz, in den drei Fahrer (Alberto Moncayo, #17, SPA; Mike di Meglio, #63, FRA und Marcel Schrötter) verwickelt waren, leider gehörte auch Marcel Schrötter dazu. Er konnte dem vor sich gestürzten Mike di Meglio nicht mehr ausweichen und muss Tschechien nun ohne WM-Punkte verlassen.

Auch für Sandro Cortese lief es nicht besser. Nachdem er sich fast das ganze Rennen in den Top Ten halten konnte, stürzte er zwei Runden vor Zieleinlauf und brach sich dabei die Elle im rechten Unterarm. Seine Teilnahme am Rennen in Silverstone in einer Woche ist daher noch fraglich.

Für unsere Deutschsprachigen Nachbarn aus der Schweiz lief es bedeutend besser, denn Tom Lüthi (#12, SWI) ergatterte mit dem dritten Rang einen der begehrten Podiumsplätze. Für zwei ganze Runden hatte er das Rennen sogar anführen können. Dominique Aegerter (#77, SWI) startete stark, lag auf Rang vier, fiel aber dann zurück und beendete den Tschechischen Motorrad Grand Prix auf Platz 13. Randy Krummenacher (#4, SWI) wurde 16. Auf dem Podium standen neben Tom Lüthi (#12, SWI) auf Rang zwei noch Takaaki Nakagami (#30, JPN) auf Platz drei und Mika Kallio (#36, FIN) ging als Sieger hervor.

MotoGP(TM) Rennen, 22 Runden:

Die Königsklasse des Motorrad-Straßenrennsports war am heutigen Renntag in Brünn die zweite der drei WM-Klassen, die heute vor 142.030 Zuschauern auf dem Automotodrom in Brünn Rennen gefahren ist. Stefan Bradl (#6) startete aus der achten Position, die er einige Runden lang beibehalten konnte, verbesserte sich dann auf den sechsten Rang, auf dem er auch das Rennen beendete.

Pole Setter Cal Crutchlow (#35, GBR) stürzte in der 7. Runde und schaffte es, nachdem er zum Rennen zurück gekehrt war, noch auf die 17. Position. Die spanischen MotoGP-Gladiatoren Marc Marquez (#93, SPA-Platz 1), Dani Pedrosa (#26, SPA-Platz 2) und Jorge Lorenzo (#99, SPA-Platz 3) dominierten nach einem spannenden Kampf um die drei Podiumsplätze wieder einmal das Renngeschehen und beendeten dieses auch auf dem Treppchen. Publikumsliebling Valentino Rossi (#46, ITA) wurde Vierter.

Der Österreicher Martin Bauer (#45, GER), der mit einem CRT-Bike (BMW S1000 RR Motor und Suter-Chassis) hier in Brno als Wildcard-Fahrer an den Start gegangen war, stürzte in der ersten Runde, schaffte es aber ins Rennen zurück zu kehren und beendete dieses auf Platz 21 nach einer Überrundung. Die Ankündigung seines Wildcard-Einsatzes mit dem "Remus Racing, powered by S&B Motorsports" Team hatte medial große Wellen geschlagen.

Moto3(TM) Rennen, 19 Runden:

Den Abschluss des bwin Grand Prix Ceske republiky von Tschechien bildete heute in Brünn die aus Deutscher Sicht am stärksten bestückte Moto3-Klasse. Jonas Foger (#94), der vom siebten Startplatz aus ins Rennen ging und bereits gestern sagte, dass sein Ziel das Podest sei, fuhr fast die komplette Renndistanz konstant auf den Positionen fünf und sechs und sparte sich seine Kraft für einen Angriff auf die Spitze bis zur letzten Runde des Moto3-Rennens auf. Er blieb an der Führungsgruppe dran und schnappte sich den letzten Podiumsplatz vor Alex Rins (#42, SPA) und Alex Marquez (#12, SPA), die zuvor mit um den Sieg gekämpft hatten.

Die WM-Rookies Phillip Oettl (#65), Florian Alt (#66) und Toni Finsterbusch (#9) starteten alle im hinteren Feld der Startaufstellung und blieben während des Rennens auch in diesen Positionen. Nur Oettl schaffte es sich etwas von seinen Landsmännern abzusetzen und fuhr knapp an den WM-Punkten vorbei auf den 17. Platz. Finsterbusch wurde 25. und Alt 27. Der in Brünn gestartete Wildcard-Fahrer Luca Amato (#21) sammelte zum zweiten Mal in 2013 WM-Erfahrung und fuhr auf den 30. Platz.

Für das Racing Team Germany war es ein erfolgreiches Wochenende, denn nach seiner OP am rechten Schlüsselbein vor nicht einmal einer Woche startete Jack Miller (#8, AUS) wieder stark ins Grand Prix Wochenende und war während des 19-ründigen Rennens an der Führungsgruppe dran. Er wurde Siebter. Sein Teamkollege John McPhee (#17, GBR) fuhr, nachdem er fast das ganze Rennen auf dem achten Rang lag, am Ende auf Platz 13.

Das Moto3-Podium war dank Jonas Folger kein komplett spanisches und bestand aus Luis Salom (#39, SPA), Maverick Viñales (#25, SPA) und Jonas Folger (#94).

Das nächste Rennen findet bereits am kommenden Wochenende, am 1. September in Silverstone, Großbritannien statt.

Was die Fahrer zu sagen hatten:

Sandro Cortese: "Es war eigentlich ein sehr gutes Rennen. Bis auf die letzten zwei Runden. Ich bin in die vorletzte Runde gefahren und habe, glaube ich, ein Loch erwischt. Es hat zweimal einen Schlag gegeben und ich bin gestürzt. Dass das Wochenende so ausgegangen ist, ist natürlich tragisch, aber das ist Rennsport. Jetzt schau ich, dass ich so schnell wie möglich wieder zurück bin."

Marcel Schrötter: "Ich hatte einen wirklich guten Start und konnte einige Positionen gut machen. Danach habe ich durch einen kleinen Fehler zwei Positionen verloren. Als ich dann meinen Teamkollegen vor mir zurück überholen wollte, hat er mir zweimal ziemlich hart die Tür zu gemacht, obwohl ich bereits neben ihm war. Beim zweiten Mal war es so hart, dass ich ihm nicht mehr ausweichen konnte. Wir hatten beide Glück, dass wir nicht gestürzt sind. Leider musste ich durchs Kiesbett ausweichen und bin auf Rang 31 wieder auf die Strecke zurückgekehrt. Zum Ende war ich wieder an der Gruppe dran, die um Platz 15 gekämpft hat. Ich war viel schneller und hatte ein gutes Gefühl. Dann ist (Mike) di Meglio direkt vor mir gestürzt und ich konnte nicht mehr ausweichen und bin in sein Bike gefahren. Da war das Rennen dann auch für mich vorbei."

Stefan Bradl: "Der sechste Platz ist gar nicht so schlecht, wenn man das Wochenende im Ganzen betrachtet, aber ich wäre sehr gern schneller gewesen. Wir konnten das Bike nicht so verbessern wie ich es mir vorgestellt habe. Ich hatte viele Probleme mit dem rechten und linken Kantengrip des Hinterreifens. Ich musste wirklich hart dafür arbeiten, in den Kurvenausgängen besser beschleunigen zu können. Ich habe vieles durchprobiert, um den Hinterreifen in den langen Kurven während des Rennens etwas mehr aufzusparen. Man muss hier die Kurvengeschwindigkeit aus der Kurve heraus mitnehmen. Zu Beginn war ich hinter (Valentino) Rossi und (Bradley) Smith und ich konnte sehen, dass sie mehr Kurvengeschwindigkeit hatten als ich. Ich wollte an Rossi und Bautista dran bleiben, konnte deren Geschwindigkeit aber nicht halten. Jetzt geht's nach Silverstone. Dort werden wir weiter arbeiten."

Jonas Folger: "Das Podest bedeutet uns sehr viel. Wir haben uns in den letzten Rennen extrem abgemüht, das konnte jeder sehen. Ich habe die Lücke am Ende des Rennens noch nicht gesehen, als ich aus der Kurve heraus kam, aber ich habe natürlich geschaut, dass ich aus der drittletzten Kurve bergauf viel Schwung mitnehme, weil ich doch schon relativ weit zurück war. Vor mir habe ich gesehen, wie sich (Alex) Rins und (Alex) Márquez ziemlich bekämpften, sie hatten schon die Ellbogen ausgefahren. So haben sie mir einen riesigen Windschatten gegeben, den ich eigentlich im ganzen Rennen so nie hatte. Im letzten Moment konnte ich mich vorbeibremsen. Es macht sehr viel Spaß, wieder vorn mit dabei zu sein und mit den andren Fahrern zu kämpfen. Wir sind sehr glücklich über diesen Podestplatz."

Phillip Oettl: "Es war gut! Das Motorrad hat gut funktioniert. Wir haben an der Gabel noch etwas umgebaut, dadurch war das Chattering angenehmer. Ich hatte deshalb eigentlich keine Probleme, das Motorrad hat super funktioniert. Es ist gut gelaufen, die Werks-KTM waren nicht so viel schneller, denen konnte ich auf den Geraden und auf der Bremse gut folgen. Die Zweikämpfe waren gut, eigentlich war alles positiv. Ich habe geschaut, dass ich rasch weit nach vorn komme, ich hatte einen guten Start und danach lief es gut. (Jasper) Iwema war mein härtester Gegner. Zum Schluss bin ich aber nicht mehr vorbei gekommen, ich habe es überall versucht, aber er ist auch ein gutes Rennen gefahren. Das muss man auch mal respektieren. Es ist alles fair abgelaufen. Das Rennen hat gezeigt, dass wir gut mitfahren können, zumal es vorne kaum Stürze gab."

Toni Finsterbusch: "Ich bin zwar schlecht gestartet, konnte aber in der ersten Runde gleich ein paar Plätze gut machen. In dieser Gruppe, welche um den 15. Platz kämpfte, konnte ich mich gut halten. Nachdem ich Mitte des Rennens mit einem anderen Fahrer eine Berührung hatte entschied ich meine Reifen zu schonen und mich einfach an die Gruppe anzuhängen. Dann kollidierten aber direkt vor mir zwei andere Fahrer und ich wurde darin verwickelt. Dabei hat es mir den Lenker aus der Hand geschlagen und ich verlor den Anschluss an die Gruppe. Wäre der Zwischenfall nicht gewesen, hätte ich realistische Chancen auf einen Platz weiter vorne gehabt."

Florian Alt: "Ich habe an diesem Wochenende viel gelernt. Im Rennen war es richtig schade denn zu Anfang ging es ganz gut und ich konnte mit den anderen Fahrern gut mithalten. Aber ca. 10 Runden vor Schluss bekam ich Probleme mit der Wade, die sich komplett verkrampfte. Fünf Runden vor Ende begannen dazu noch Schmerzen im Rücken, was ich bis dahin noch nie hatte. Dann war es extrem schwer sich auf das Fahren zu konzentrieren und nicht auf die Schmerzen."

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