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GP Aperol di San Marino e Riviera di Rimini

(lifePR) (Hohenstein-Ernstthal, )
In der Nähe der Stadt Rimini wurde der Misano Adriático Circuit 1972 errichtet und hat sich seitdem vielen Umbauten unterzogen. Als regulärer Austragungsort des Italienischen Grand Prix in den 80er und 90er Jahren, kehrte Misano 2007 auf den MotoGP-Kalender zurück. Mit modernen Anlagen, Piste und Tribünen, bietet Misano Adriatico Platz für maximal 60.000 Zuschauer. In Erfüllung der MotoGP Sicherheitsrichtlinien werden auf der 4.200m langen Strecke die Rennen der Weltmeisterschaft im Uhrzeigersinn gefahren. 2012 wurde die Rennstrecke als Ehrung des 2011 verstorbenen Rennfahrers Marco Simoncelli in Misano World Circuit Marco Simoncelli umbenannt. Simoncelli wurde im kleinen Örtchen Cattolica, ganz in der Nähe der Rennstrecke geboren.

Auswertung des GP Aperol di San Marino e Riviera di Rimini aus Deutscher Sicht:

Moto3(TM) Rennen, 23 Runden:

Der Grand Prix Aperol die San Marino e Riviera di Rimini fand heute auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli unter den Augen von zahlreich erschienenen italienischen und internationalen Fans statt. Insgesamt waren knapp 85.000 Menschen an die Italienische Riviera gereist, um den Gladiatoren der Neuzeit zuzujubeln.

Diesmal ging es wieder in gewohnter Reihenfolge mit der kleinsten der drei Weltmeisterschaftsklassen, der Moto3, los. Jonas Folger (#94) setzte die Erwartungen aus Deutscher Sicht sehr hoch, denn er startete das 23-ründige Rennen aus der Pole Position. Nach einem super Start lag der 20-Jährige vor Alex Rins (#42, SPA) und Maverick Viñales (#25, SPA) in Führung. Folger fuhr ein souveränes Rennen mit guter Aussicht auf einen Podiumsplatz, wenn nicht sogar DEN Podiumsplatz, bis er in Runde drei ohne Vorwarnung und ganz plötzlich aus seinem Sattel geschleudert wurde und hart auf dem Asphalt aufschlug. Folger verltzte sich am linken Fuß und trug zahlreiche Prellungen an seiner linken Schulter davon. Ob der kleine Bruch am linken Knöchel bis Aragón, dem nächsten Grand Prix Rennen in zwei Wochen, verheilt ist, bleibt abzuwarten.

Eine weitere Überraschung, diesmal im positiven Sinne, kam vom WM-Rookie Phillip Oettl (#65), der bereits das ganze Wochenende schon hervorragende Leistungen gezeigt hatte und vermuten lässt, dass der Knoten beim 17-jährigen Bad Reichenhaller bereits in seiner ersten vollen Saison in der Motorrad Weltmeisterschaft geplatzt ist. Oettl startete das Rennen vom 13. Startplatz aus und konnte sich gut von den anderen Fahrern absetzen. Er fuhr ein recht einsames, aber konstantes Rennen und beendete dieses zum ersten Mal in den Top Ten, auf Platz neun.

Die beiden Kiefer Racing Fahrer Toni Finsterbusch (#9) und Florian Alt (#66) fuhren ihr Rennen im letzten Drittel des Grand Prix Starterfeldes. Leider war für Florian Alt sein Rennen schon nach sieben Runden zu Ende. Finsterbusch wurde 26. Luca Amato (#21), der seit Brünn permanent in der WM fährt, schaffte es, nach einem Start aus der 35. und damit letzten Position, elf Plätze aufzuholen und wurde am Ende 24.

Für den Team Manager des Racing Team Germany, Dirk Heidolf, hatte Fahrer Jack Miller (#8, AUS) ein besonderes Geburtstagsgeschenk parat, denn er beendete das Rennen auf Position fünf und sicherte sich und seinem Team damit erneut wichtige Meisterschaftspunkte. Sein Teamkollege John McPhee (#17, GBR) wurde 20.

Das Moto3-Podium besetzten wie immer drei Spanier. Auf Platz eins fuhr Alex Rins (#42, SPA), auf zwei kam Maverick Viñales (#25, SPA) ins Ziel und Dritter wurde der kleine Bruder von MotoGP-Titelanwärter Marc Marquez, Alex Marquez (#12, SPA).

Moto2(TM) Rennen, 26 Runden:

Die Mittelklasse der Motorrad WM ging wie gewohnt als zweites Highlight des Tages an den Start. Unsere Deutschen hatten in den Qualifikationseinheiten ganz gute Leistungen gezeigt, auch wenn Sandro Cortese (#11) seinen vermuteten elften Startplatz aufgrund einer Abkürzung bei einem Überholmanöver abgeben musste und dann von Platz 17 aus ins Rennen ging.

Im Rennen lief es dann weniger gut für den sympathischen Halb-Italiener aus Bergheim. Nach 17 Runden auf den Plätzen 17 und 18 stürzte Cortese aus dem Rennen. Zu dem Zeitpunkt war er bedeutend schneller als seine Mitstreiter in seiner Gruppe und das Vorderrad klappte ihm ein. WM-Punkte wären heute möglich gewesen.

Marcel Schrötter (#23) fuhr ein kostantes Rennen um die Top Ten und alles schien darauf hinaus zu laufen, dass er einen Top Ten Platz bis zum Zieleinlauf schaffen kann, doch in der vorletzten Rennrunde wurde der 20-Jährige erst von Nico Terol (#18, SPA) und dann von Anthony West (#95, AUS) und Julian Simon (#60, SPA) überholt und beendete das Rennen auf Platz 14. Er nimmt zwei wichtige WM-Punkte mit nach Hause.

Die Fahrer aus der Schweizer Nachbarschaft haben auch heute wieder ihr WM-Potenzial unter Beweis gestellt. Tom Lüthi (#12, SWI) war auf Podiumskurs, schaffte es aber leider nicht und wurde Vierter. Dominique Aegerter (#77, SWI) folgte seinem Landsmann und landete auf Platz fünf. Randy Krummenacher (#4, SWI) kam etwas ab vom Schuss, auf Platz 17 ins Ziel.

Fast hätte es heute Takaaki Nakagami (#30, JPN) zum lang ersehnten Sieg geschafft. Er führte das Rennen vom Start bis fast ins Ziel an. Erst zwei Runden vor Zieleinlauf überholte ihn Pol Espargaró (#40, SPA), der ebenso wie Nakagami diesen Sieg unbedingt wollte und ihn am Ende auch bekam. Nakagami hatte sich den Sieg als Tribut an seinen auf dieser Rennstrecke vor drei Jahren tödlich verunglückten Freund Shoya Tomizawa gewünscht. Aber auch seinen wohl verdienten zweiten Platz widmete er seinem verstorbenen Freund. Das Podium komplett machte auf Platz drei Esteve Rabat (#80, SPA).

MotoGP(TM) Rennen, 28 Runden:

In der Königsklasse fuhr der amtierende Weltmeister Jorge Lorenzo (#99, SPA) zum dritten Mal in Folge auf der Rennstrecke in Misano zum Sieg und zeigte ganz deutlich, dass er die Hoffnung auf die Krone, trotz eines unschlagbar scheinbar unschlagbaren Marc Marquez (#93, SPA) noch nicht aufgegeben hat. Vom Start bis ins Ziel führte der Mallorciner das Rennen an und bekam so auch nicht den erbitterten Kampf mit, der hinter ihm zwischen den beiden Repsol Honda Teamkollegen Marc Marquez und Dani Pedrosa (#26, SPA) stattfand. Die beiden Honda-Piloten tauschten mit rasanten Überholmanövern immer wieder die Plätze. Marquez ging hierbei als Sieger hervor. Dani Pedrosa besetzt den letzten der drei Podiumsplätze.

Vom siebten Startplatz aus ging an diesem Wochenende Stefan Bradl (#6) ins Ziel. Um seinen fünften Platz kämpfte der junge Zahlinger mit Cal Crutchlow (#35, GBR) bis zum Schluss. Doch er machte sein LCR Honda Team stolz und schaffte es sich durchzusetzen und kam vor dem Monster Yamaha Tech3 Fahrer ins Ziel.

Lokalmatador Valentino Rossi (#46, ITA), der wie viele der italienischen Motorradrennsportler aus der Gegend um die Rennstrecke in Misano kommt, fuhr auf den vierten Platz.

Das nächste und damit letzte Rennen in Europa, bevor es für drei Rennen in die weite Ferne geht, findet in zwei Wochen, am 29. September, auf dem Motorland Aragón, in Spanien statt.

Was die Fahrer zu sagen hatten:

Jonas Folger: "Es tut sehr weh, das Wochenende auf diese Art und Weise zu beenden. Wir haben bereits seit einigen Wochenenden großartige Arbeit geleistet und wir haben einfach nur ein gutes Ergebnis gebraucht. Am Freitag hatten wir Schwierigkeiten eine gute Pace zu finden, aber am Samstag haben wir einen riesigen Schritt nach vorn gemacht und ich konnte die Pole Position einfahren. Wir hatten einen ganz klaren Plan für das Rennen und unser Ziel war es auf dem Podium zu stehen. Beim Start lief noch alles wie geplant, ich habe sehr hart gekämpft und konnte mich mit Rins und Viñales absetzen. Ich hatte gestern schon vermutet, dass dies passieren könnte und ich wollte meine Chance bis zum Schluss aufrecht erhalten. Doch in der dritten Runde hatte ich einen schweren Sturz, der ohne Vorwarnung kam. Ich wurde in die Luft geschleudert. Die Ärzte sagen, dass ich einen kleinen Bruch an meinem linken Knöchel habe und einige schwere Prellungen an meiner linken Schulter. Jetzt muss ich mich ausruhen und versuchen so schnell wie möglich wieder zurück zu kommen." (Quelle: Mapfre Aspar Team)

Phillip Oettl: "Der Start war gut, das war wichtig. Ich habe mich vor den Fahrern platziert, die immer ein bisschen spät bremsen und dann weit raus fahren. Von denen wollte ich mich lieber fern halten. Ich habe dann gleich (Isaac) Viñales und Granado überholen können und habe versucht, Stück für Stück nach vorne zu kommen. Die Gruppe vor mir war einfach ein bisschen schneller. Ich denke, das hat auch etwas mit dem Windschatten zu tun gehabt. Ich bin das ganze Rennen allein gefahren und habe trotzdem gute Rundenzeiten geschafft. Ich bin eigentlich recht zufrieden mit diesem Ergebnis. Erstmals in den Top-Ten, das ist ein ganz gutes Gefühl. Habe gleich einmal sieben weitere Punkte geholt! Das war die Belohnung für die harte Arbeit am Wochenende." (Quelle: speedweek.com)

Toni Finsterbusch: "Das ärgert mich. In meiner Gruppe merkte ich, dass ich an die Fahrer vor mir nur schwer rankommen konnte. Ich versuchte es noch mal und rutschte aber beim herausbeschleunigen aus Turn 4 über das Vorderrad weg. Damit war das Rennen gelaufen. Da das Motorrad noch lief und nicht viel kaputt war, konnte ich das Rennen wieder aufnehmen. Zum Schluss war ich dann mit Locatelli zusammen und habe versucht ihn auf Start / Ziel hinaus noch auszubeschleunigen, aber das ist mir leider nicht gelungen." (Quelle: Kiefer Racing)

Florian Alt: "Der Start war gut, aber ich konnte die schnellen Zeiten nicht fahren. Ich hatte überall Probleme mit dem Motorrad und überlegte mir auch andauernd was ich machen könnte, damit die Schmerzen in den Knien weggehen. Unabhängig davon, dass ich den technischen Defekt hatte, weiss ich nicht ob ich das Rennen auch wirklich hätte beenden können." (Quelle: Kiefer Racing)

Sandro Cortese: "Ich habe mich eigentlich relativ wohl gefühlt und bis dahin war es für mich ein sehr gutes Rennen. Wir haben das Ganze analysiert und es ist so, dass ich an dem Punkt ein wenig zu schnell war und mir dabei das Vorderrad eingeklappt ist. Das ist natürlich schade, weil unsere Situation im Moment etwas frustrierend ist. Auch für das Team habe ich gehofft, dass wir ein gutes Rennen fahren. Es ist im Moment eine schwierige Zeit für uns. Aber wir konzentrieren uns jetzt auf Aragón. Es sind noch ein paar Rennen zu fahren und ich denke, wir können trotzdem noch gute Ergebnisse erzielen." (Quelle: Dynavolt Intact GP)

Marcel Schrötter: "Ich hatte wieder Schwierigkeiten mit meinem Unterarm. Der Arm wird hart und schwillt an, ich habe dann keine Kraft und es ist schwierig die Hand zu bewegen. Das Problem trat bereits nach sechs oder sieben Runden auf. Ich hatte dann auch nicht genug Gefühl und Kraft in der Hand und habe dadurch Fehler beim Bremsen gemacht. Ich konnte den anderen nur beim Überholen zusehen. Das ist enttäuschend, denn ich konnte mich nicht wehren. Wichtig ist, dass ich wieder in den Punkterängen war. Ich bin am Dienstag in Barcelona und versuche, meinen Arm dort untersuchen zu lassen. Man muss eine Lösung finden, denn das Problem tritt in unterschiedlichen Momenten auf und das ist komisch. Mit dem Motorrad war ich aber an diesem Wochenende sehr zufrieden." (Quelle: www.speedweek.com)

Stefan Bradl: "Das war heute definitiv der beste Tag des Wochenendes für uns. Wir haben das Motorrad vom Freitag auf Samstag verbessern können, aber heute hat das Team großartige Arbeit geleistet. Ich hatte am Freitag einen heftigen Sturz und das Team musste noch härter arbeiten, um mir ein wettbewerbsfähiges Bike hinzustellen. Zu Beginn des Rennens hatte ich nicht so viel Vertrauen, weil ich mir noch in der Aufwärmrunde wegen der Wahl des Hinterreifens nicht so sicher war. Doch schon nach ein paar Runden konnte ich ganz leicht meine Pace finden und ich bin das ganze Rennen über an Cal (Crutchlow) dran geblieben. Er war ein guter Anhaltspunkt für mich und ich konnte herausfinden, wo ich stärker bin als er. Ich bin dann in der letzten Runde in Kurve 7 an ihm vorbei gezogen. Ich hatte wirklich Spaß und ich bin glücklich, dass ich nach diesem schwierigen Wochenende ein so starkes Rennen fahren konnte." (Quelle: LCR)

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