Der Ricardo Tormo Circuit wurde 1999 fertig gestellt und beherbergte noch im selben Jahr den MotoGP und die Spanischen Motorradmeisterschaften. Die Rennstrecke in Cheste, in der Nähe von Valencia hat verschiedene Streckenführungen, die in unterschiedlichen Längen gegen den Uhrzeigersinn laufen. MotoGP Events finden auf der vier Kilometer langen Strecke statt, die aus fünf Rechtskurven, sieben Linkskurven und einer 650 Meter langen Geraden besteht. Obwohl man die Strecke als relativ klein ansieht, umfasst der Boxen-Komplex 48 Garagen und die Haupttribüne bietet Sitzgelegenheiten für 150.000 Zuschauer. Das Layout der Rennstrecke schafft eine einzigartige Atmosphäre, die von spanischen und internationalen Fahrern gleichermaßen geschätzt wird. Da dort das letzte Rennen der Saison stattfindet, herrscht schon während des Grand Prix eine ausgelassene Partystimmung. Die Strecke wurde zudem 2005 von der IRTA zum besten Grand Prix des Jahres erklärt.
Auswertung des GP Generali de la Comunitat Valenciana aus Deutscher Sicht:
Der Vorhang für die MotoGP Saison 2013 fällt heute vor ausverkaufter Kulisse beim Gran Premio Generali de la Comunitat Valenciana in Spanien. Der Moto2-Weltmeister wurde bereits letzte Woche in Japan gekührt und heißt Pol Espargaró. Heute standen zum ersten Mal seit 2006 noch der Weltmeister in der Königsklasse und in der kleinsten der drei Weltmeisterschaftsklassen, der Moto3, aus. Auch dieser Umstand hat dafür gesorgt, dass die weltbesten Motorradrennfahrer heute in ausverkauftem Stadion vor mehr als 100.000 Zuschauern ihr außerordentliches Können darbieten dürfen.
In der Königsklasse entschied sich heute alles zwischen den beiden Spaniern Marc Marquez (#93, SPA) und Jorge Lorenzo (#99, SPA). Die Krone erhielt zum ersten Mal der MotoGP-Rookie Marc Marquez, nachdem er den dritten Podiumsplatz mit nach Hause genommen hat. Noch etwas unvorhersehbarer war die Entscheidung zwischen den drei WM-Favoriten in der Moto3-Klasse, denn den Titel machten Maverick Viñales (#25, SPA), Luis Salom (#39, SPA) und Alex Rins (#42, SPA) unter sich aus, wobei Maverick Viñales hier als Sieger hervorging.
Moto3™ Rennen, 24 Runden:
Den Auftakt gab sich heute wie gewohnt die Moto3-Klasse in der sich der Titel zwischen den drei spanischen Hauptakteuren der Klasse entschieden hat und an Maverick Viñales ging. Aber auch Jonas Folger (#94) hat heute bei seinem letzten Moto3-Rennen alles gegeben und konnte sich selbst und sein Team mit einem wohl verdienten zweiten Platz belohnen.
Der Deutsche WM-Rookie Philip Oettl (#65) bewies wieder einmal, dass er keinesfalls Fehl am Platze ist in der Motorradweltmeisterschaft und beendte die Saison 2013 in den Top Ten mit einem neunten Platz. Die beiden Kiefer Racing Team Fahrer Toni Finsterbusch (#9) und Florian Alt (#66) - für das letzte Rennen auf den Grid zurück gekehrt - wurden 24. und 26. Luca Amato (#21) konnte sein Rennen leider nicht beenden und stürzte zwölf Runden vor Zieleinlauf.
Auch das Racing Team Germany hatte erneut kein Glück auf der valencianischen Rennstrecke und musste mit einem Totalausfall zurecht kommen, nachdem erst John McPhee (#17, GBR) und dann auch noch Jack Miller (#8, AUS), der heute lange auf Platz vier liegend sogar Chancen auf einen Podiumsplatz hatte, stürzten.
Luis Salom (#39, SPA) - einer der drei Titelanwärter der Klasse - fuhr einen engen Kampf mit seinen beiden spanischen Kollegen, den er leider zehn Runden vor Schluss durch einen Sturz verlor. Der Kampf um die Krone spitzte sich in den letzten drei Rennrunden zu und die Führungsposition sprang zwischen Alex Rins (#42, SPA) und Maverick Viñales hin und her. Nachdem Viñales als Erster über die Ziellinie ging, wurde Rins hinter Jonas Folger Dritter. Viñales lies sich mit einer kleinen Zeremonie vor dem Tribünenabschnitt, auf dem sein Fanclub saß, feiern. Rins bewies Sportlichkeit und fuhr zu Luis Salom, der nach seinem Sturz ins Rennen zurück gekehrt war und auf einem 14. Rang ins Ziel kam, und umarmte seinen Landsmann zum Trost und zur Anerkennung.
Zum vierten Mal in diesem Jahr war es der Deutsche Jonas Folger, der die spanische Podiums-Party "störte" und mit einem letzten zweiten Platz bewiesen hat, dass sein Aufstieg in die Moto2-Klasse gerechtfertigt ist.
Das Moto3-Podium bestand demnach aus Maverick Viñales (#25, SPA), Jonas Folger (#94) und Alex Rins (#42, SPA).
Moto2™ Rennen, 27 Runden:
Auch wenn die Weltmeisterschaft der Moto2-Klasse bereits beim letzten Rennen in Japan entschieden wurde und der Moto2-Weltmeister 2013 Pol Espargaró heißt, war das 27-ründige Rennen zum Saisonabschluss in Valencia nicht weniger spannend.
Aus deutscher Sicht verlief dieser Grand Prix eher "leise". Unsere beiden Mitstreiter in der WM, Sandro Cortese (#11) und Marcel Schrötter (#23) verlassen die Rennstrecke heute leider ohne Punkte, denn sie beendeten das Rennen auf den Rängen 16 und 18.
Aber auch für unsere Nachbarn aus der Schweiz war heute irgendwie der Wurm drin. Dominique Aegerter (#77, SWI) und Tom Lüthi (#12, SWI) kämpften beide um die letzten Positionen in den Top Ten und gingen als Siebter (Lüthi) und Zehnter (Aegerter) erfolgreich aus diesem Kamp hervor. Randy Krummenacher, der nach langer Erholungsphase wieder zum Renngeschehen zurück gekehrt war, wurde 21.
Das Rennen um die drei Podiumspositionen schien ein recht sicheres zu sein, doch erst nach dem Zieleinlauf wurde klar, wem die dritte Position gebührte, denn mit einem Tausendstel einer Sekunde Vorsprung fuhr Johann Zarco (#5, FRA) vor dem Italiener Simone Corsi (#3, ITA), der die meiste Zeit des Rennens auf Position drei gelegen hatte, ins Ziel.
Das Moto2-Podium zierten Nico Terol (#18, SPA) und Jordi Torres (#81, SPA) vor heimischem Publikum und der Franzose Johann Zarco auf Platz drei.
MotoGP™ Rennen, 30 Runden:
Beinahe-Herzinfarkte verursachte heute die Hauptattraktion des Tages, das MotoGP-Rennen. Schon zu Beginn des Rennens ging es heiß her und man hätte denken können Dani Pedrosa (#26, SPA) hat versucht seinem Teamkollegen Marc Marquez (#93, SPA) mit einigen Fast-Kollisionen mit Jorge Lorenzo (#99, SPA) zum Titel zu verhelfen. Einige Male wechselte die Führung zwischen den beiden spanischen Rivalen und Marquez blieb erst einmal entspannt dahinter.
Der Sieg in Valencia reichte nicht aus, um aus dem bis vor einigen Stunden noch amtierenden Weltmeister und damit bisher besten Motorradfahrer Jorge Lorenzo erneut einen Champion zu machen und er musste die Niederlage gegen den jungen und unerschrockenen Marc Marquez einstecken. Zum ersten Mal seit Kenny Roberts 1978 gewann heute ein Rookie beim ersten Anlauf in der Königsklasse den WM-TItel. Bereits einige Male schrieb Marquez Geschichte und seit heute ist er auch der jüngste Weltmeister der Königsklasse und löst damit den bisherigen Rekordhalter Freddie Spencer, der diesen Rekord 1983 aufgestellt hat, ab.
Stefan Bradl (#6) wurde heute Sechster und beendet seine zweite MotoGP-Saison auf dem siebten Rang. Zuschauer-Liebling Valentino Rossi, der dieses Wochenende bekannt gab, dass er sich von seinem langjährigen Chef-Mechaniker Jeremy Burgess trennt, kam auf Platz vier ins Rennen.
Auf dem MotoGP-Podium stehen heute neben Jorge Lorenzo auf eins und Marc Marquez auf drei auch dessen Repsol Honda Teamkollege Dani Pedrosa auf zwei.
Bereits morgen beginnt die Saison 2014, denn morgen testen die MotoGP-Piloten ihre neuen oder auch gewohnten Teams und Maschinen auf dem Ricardo Tormo Circuit.
Auf Wiedersehen in 2014!
Was die Fahrer zu sagen hatten:
Jonas Folger: "Es war heute unser Ziel, dass wir noch das beste Saisonergebnis einfahren können. Das haben wir geschafft. Es war der Plan, dass ich bis zur letzten Runde mitfahren kann. Leider war ich nicht ganz dran. Ich wollte es eigentlich noch auf den ersten Rang schaffen, aber das hat doch nicht ganz gereicht. Als Salom vor mir gestürzt ist, war das ein kleiner Schreckmoment. Aber ich habe mir gesagt, dass ich im letzten Rennen volles Risiko fahren werde, weil wir nichts zu verlieren haben. Das habe ich auch gemacht. Das war auf jeden Fall kein einfaches Rennen heute. Ich habe 200% gegeben, um da vorn mitzuhalten. Das ist ein tolles Ergebnis und ich freue mich, dass ich so meinem Team noch einmal für alles danken konnte. Ich freue mich sehr über dieses Podium." (Quelle: www.speedweek.com / TV-Interview nach dem Rennen)
Toni Finsterbusch: "Mein Start war nicht so Bombe, auch wenn ich in den ersten Runden ein paar Plätze gut machen konnte. In der zweiten Runde hatte ich versucht mit (Livio) Loi mitzugehen, bis ich dann aber einen Highsider hatte und eine Lücke entstand. Am Ende bin ich doch noch 1:42er Zeiten gefahren, hatte aber am Hinterrad immer kein so richtig gutes Gefühl, da ich immer gerutscht bin. Hauptsache ich habe das Ziel gesehen." (Quelle: Kiefer Racing Moto3)
Florian Alt: "Der Anfang war etwas durcheinander und ich hatte es nicht übertrieben, da ich nicht stürzen wollte. Im weiteren Verlauf war ich dann in der Gruppe mit Toni und es war zwar die letzte Gruppe, aber ich war froh, dass ich durchfahren konnte. Ich hatte starke Schmerzen in den Knien und konnte danach kaum noch gehen. Die letzten Runden konnte ich wegen der Schmerzen nicht mehr dagegenhalten. Ich bin jetzt froh, dass wir einen noch halbwegs versöhnlichen Abschluss geschafft haben." (Quelle: Kiefer Racing Moto3)
Philip Oettl: "Ich hätte mich gern noch durchgesetzt in der Gruppe. Ich denke, fahrerisch und beim Set-up waren wir gut aufgestellt, wir haben im Warm-up noch härtere Federn reingemacht. Das war eine Verbesserung gegenüber Samstag, das hat am Kurveneingang geholfen, um etwas gut machen zu können. Aber leistungsmäßig waren wir im Rennen nicht ganz auf dem Stand wie in den letzten paar Rennen. Es war eine gute Saison, wir haben uns richtig gut durchgesetzt. Wir wollen schauen, dass wir nächstes Jahr so weiterarbeiten und die gute Form ins neue Jahr reinbringen. In der Woche, die wir jetzt noch in Spanien bleiben und herumreisen zu den Tests, werden wir das Jahr nochmals analysieren und besprechen. Wir wollen natürlich den guten Eindruck ins neue Jahr herüber nehmen." (Quelle: www.speedweek.com)
Sandro Cortese: "Das Wochenende war etwas schwierig für uns. Im Rennen haben die Reifen abgebaut und ich konnte leider nicht mehr mithalten. Obwohl es immer schlimmer wurde, habe ich wirklich um jeden Platz gekämpft. Jetzt haben wir die erste Rookie-Saison hinter uns gebracht und ab morgen geht die neue Saison los. Es liegt sehr viel Arbeit vor uns. Nächste Woche geht es schon nach Jerez, danach kommt Almeria. Wir werden uns über den Winter wieder konzentrieren und versuchen, den Schritt, den wir noch machen müssen, zu gehen, damit wir nächste Saison vorne dabei sind." (Quelle: Dynavolt Intact GP Team)
Marcel Schrötter: "Ich hatte eigentlich einen guten Start. Ich war hinter Nakagami, das war eine sehr große Gruppe, in der ich da gefahren bin. Die ging bis Platz vier oder so. Dann habe ich mich leider in der letzten Kurve verschalten, habe den ersten Gang rein gedrückt. Zum Glück konnte ich den Sturz abfangen, aber ich musste dadurch leider gerade aus ins Kiesbett fahren. Das hat mich sehr viel Zeit gekostet. Ich möchte mich aber jetzt nur noch auf die kommende Saison konzentrieren." (Quelle: Marcel Schrötter)
Stefan Bradl: "Zuerst einmal möchte ich meinem Team für die exzellente Arbeit in dieser Saison danken. Zum ersten Mal in meiner Karriere konnte ich ein Rennen in Valencia zu Ende fahren und ich freue mich sehr, dass ich auch 2014 mit diesem Team zusammen arbeiten werde. Das Rennen selbst war ziemlich hart, so hatten wir das aber auch erwartet, denn wir hatten das ganze Wochenende schon Probleme mit der Front. Es war eigentlich kein schlechtes Rennen. Wir haben in manchen Bereich etwas Zeit verloren, auf diese Punkte werden wir uns ab morgen während der Testtage konzentrieren. Mein bester Moment in diesem Jahr war das Podium in Laguna Seca, weil wir dort auch während des gesamten Wochenendes tolle Arbeit geleistet haben. Mein schlechtester Moment war die Verletzung in Malaysia, aber selbst dann möchte ich sagen, dass Lucio und meine Jungs unglaublich professionell vorgegangen sind, um mir eine schnelle und einfache Genesung zu sichern. Die Saison 2013 ist nun vorbei, aber wir werden in weniger als 24 Stunden schon an der Saison 2014 arbeiten..." (Quelle: LCR)
Auswertung des GP Generali de la Comunitat Valenciana aus Deutscher Sicht:
Der Vorhang für die MotoGP Saison 2013 fällt heute vor ausverkaufter Kulisse beim Gran Premio Generali de la Comunitat Valenciana in Spanien. Der Moto2-Weltmeister wurde bereits letzte Woche in Japan gekührt und heißt Pol Espargaró. Heute standen zum ersten Mal seit 2006 noch der Weltmeister in der Königsklasse und in der kleinsten der drei Weltmeisterschaftsklassen, der Moto3, aus. Auch dieser Umstand hat dafür gesorgt, dass die weltbesten Motorradrennfahrer heute in ausverkauftem Stadion vor mehr als 100.000 Zuschauern ihr außerordentliches Können darbieten dürfen.
In der Königsklasse entschied sich heute alles zwischen den beiden Spaniern Marc Marquez (#93, SPA) und Jorge Lorenzo (#99, SPA). Die Krone erhielt zum ersten Mal der MotoGP-Rookie Marc Marquez, nachdem er den dritten Podiumsplatz mit nach Hause genommen hat. Noch etwas unvorhersehbarer war die Entscheidung zwischen den drei WM-Favoriten in der Moto3-Klasse, denn den Titel machten Maverick Viñales (#25, SPA), Luis Salom (#39, SPA) und Alex Rins (#42, SPA) unter sich aus, wobei Maverick Viñales hier als Sieger hervorging.
Moto3™ Rennen, 24 Runden:
Den Auftakt gab sich heute wie gewohnt die Moto3-Klasse in der sich der Titel zwischen den drei spanischen Hauptakteuren der Klasse entschieden hat und an Maverick Viñales ging. Aber auch Jonas Folger (#94) hat heute bei seinem letzten Moto3-Rennen alles gegeben und konnte sich selbst und sein Team mit einem wohl verdienten zweiten Platz belohnen.
Der Deutsche WM-Rookie Philip Oettl (#65) bewies wieder einmal, dass er keinesfalls Fehl am Platze ist in der Motorradweltmeisterschaft und beendte die Saison 2013 in den Top Ten mit einem neunten Platz. Die beiden Kiefer Racing Team Fahrer Toni Finsterbusch (#9) und Florian Alt (#66) - für das letzte Rennen auf den Grid zurück gekehrt - wurden 24. und 26. Luca Amato (#21) konnte sein Rennen leider nicht beenden und stürzte zwölf Runden vor Zieleinlauf.
Auch das Racing Team Germany hatte erneut kein Glück auf der valencianischen Rennstrecke und musste mit einem Totalausfall zurecht kommen, nachdem erst John McPhee (#17, GBR) und dann auch noch Jack Miller (#8, AUS), der heute lange auf Platz vier liegend sogar Chancen auf einen Podiumsplatz hatte, stürzten.
Luis Salom (#39, SPA) - einer der drei Titelanwärter der Klasse - fuhr einen engen Kampf mit seinen beiden spanischen Kollegen, den er leider zehn Runden vor Schluss durch einen Sturz verlor. Der Kampf um die Krone spitzte sich in den letzten drei Rennrunden zu und die Führungsposition sprang zwischen Alex Rins (#42, SPA) und Maverick Viñales hin und her. Nachdem Viñales als Erster über die Ziellinie ging, wurde Rins hinter Jonas Folger Dritter. Viñales lies sich mit einer kleinen Zeremonie vor dem Tribünenabschnitt, auf dem sein Fanclub saß, feiern. Rins bewies Sportlichkeit und fuhr zu Luis Salom, der nach seinem Sturz ins Rennen zurück gekehrt war und auf einem 14. Rang ins Ziel kam, und umarmte seinen Landsmann zum Trost und zur Anerkennung.
Zum vierten Mal in diesem Jahr war es der Deutsche Jonas Folger, der die spanische Podiums-Party "störte" und mit einem letzten zweiten Platz bewiesen hat, dass sein Aufstieg in die Moto2-Klasse gerechtfertigt ist.
Das Moto3-Podium bestand demnach aus Maverick Viñales (#25, SPA), Jonas Folger (#94) und Alex Rins (#42, SPA).
Moto2™ Rennen, 27 Runden:
Auch wenn die Weltmeisterschaft der Moto2-Klasse bereits beim letzten Rennen in Japan entschieden wurde und der Moto2-Weltmeister 2013 Pol Espargaró heißt, war das 27-ründige Rennen zum Saisonabschluss in Valencia nicht weniger spannend.
Aus deutscher Sicht verlief dieser Grand Prix eher "leise". Unsere beiden Mitstreiter in der WM, Sandro Cortese (#11) und Marcel Schrötter (#23) verlassen die Rennstrecke heute leider ohne Punkte, denn sie beendeten das Rennen auf den Rängen 16 und 18.
Aber auch für unsere Nachbarn aus der Schweiz war heute irgendwie der Wurm drin. Dominique Aegerter (#77, SWI) und Tom Lüthi (#12, SWI) kämpften beide um die letzten Positionen in den Top Ten und gingen als Siebter (Lüthi) und Zehnter (Aegerter) erfolgreich aus diesem Kamp hervor. Randy Krummenacher, der nach langer Erholungsphase wieder zum Renngeschehen zurück gekehrt war, wurde 21.
Das Rennen um die drei Podiumspositionen schien ein recht sicheres zu sein, doch erst nach dem Zieleinlauf wurde klar, wem die dritte Position gebührte, denn mit einem Tausendstel einer Sekunde Vorsprung fuhr Johann Zarco (#5, FRA) vor dem Italiener Simone Corsi (#3, ITA), der die meiste Zeit des Rennens auf Position drei gelegen hatte, ins Ziel.
Das Moto2-Podium zierten Nico Terol (#18, SPA) und Jordi Torres (#81, SPA) vor heimischem Publikum und der Franzose Johann Zarco auf Platz drei.
MotoGP™ Rennen, 30 Runden:
Beinahe-Herzinfarkte verursachte heute die Hauptattraktion des Tages, das MotoGP-Rennen. Schon zu Beginn des Rennens ging es heiß her und man hätte denken können Dani Pedrosa (#26, SPA) hat versucht seinem Teamkollegen Marc Marquez (#93, SPA) mit einigen Fast-Kollisionen mit Jorge Lorenzo (#99, SPA) zum Titel zu verhelfen. Einige Male wechselte die Führung zwischen den beiden spanischen Rivalen und Marquez blieb erst einmal entspannt dahinter.
Der Sieg in Valencia reichte nicht aus, um aus dem bis vor einigen Stunden noch amtierenden Weltmeister und damit bisher besten Motorradfahrer Jorge Lorenzo erneut einen Champion zu machen und er musste die Niederlage gegen den jungen und unerschrockenen Marc Marquez einstecken. Zum ersten Mal seit Kenny Roberts 1978 gewann heute ein Rookie beim ersten Anlauf in der Königsklasse den WM-TItel. Bereits einige Male schrieb Marquez Geschichte und seit heute ist er auch der jüngste Weltmeister der Königsklasse und löst damit den bisherigen Rekordhalter Freddie Spencer, der diesen Rekord 1983 aufgestellt hat, ab.
Stefan Bradl (#6) wurde heute Sechster und beendet seine zweite MotoGP-Saison auf dem siebten Rang. Zuschauer-Liebling Valentino Rossi, der dieses Wochenende bekannt gab, dass er sich von seinem langjährigen Chef-Mechaniker Jeremy Burgess trennt, kam auf Platz vier ins Rennen.
Auf dem MotoGP-Podium stehen heute neben Jorge Lorenzo auf eins und Marc Marquez auf drei auch dessen Repsol Honda Teamkollege Dani Pedrosa auf zwei.
Bereits morgen beginnt die Saison 2014, denn morgen testen die MotoGP-Piloten ihre neuen oder auch gewohnten Teams und Maschinen auf dem Ricardo Tormo Circuit.
Auf Wiedersehen in 2014!
Was die Fahrer zu sagen hatten:
Jonas Folger: "Es war heute unser Ziel, dass wir noch das beste Saisonergebnis einfahren können. Das haben wir geschafft. Es war der Plan, dass ich bis zur letzten Runde mitfahren kann. Leider war ich nicht ganz dran. Ich wollte es eigentlich noch auf den ersten Rang schaffen, aber das hat doch nicht ganz gereicht. Als Salom vor mir gestürzt ist, war das ein kleiner Schreckmoment. Aber ich habe mir gesagt, dass ich im letzten Rennen volles Risiko fahren werde, weil wir nichts zu verlieren haben. Das habe ich auch gemacht. Das war auf jeden Fall kein einfaches Rennen heute. Ich habe 200% gegeben, um da vorn mitzuhalten. Das ist ein tolles Ergebnis und ich freue mich, dass ich so meinem Team noch einmal für alles danken konnte. Ich freue mich sehr über dieses Podium." (Quelle: www.speedweek.com / TV-Interview nach dem Rennen)
Toni Finsterbusch: "Mein Start war nicht so Bombe, auch wenn ich in den ersten Runden ein paar Plätze gut machen konnte. In der zweiten Runde hatte ich versucht mit (Livio) Loi mitzugehen, bis ich dann aber einen Highsider hatte und eine Lücke entstand. Am Ende bin ich doch noch 1:42er Zeiten gefahren, hatte aber am Hinterrad immer kein so richtig gutes Gefühl, da ich immer gerutscht bin. Hauptsache ich habe das Ziel gesehen." (Quelle: Kiefer Racing Moto3)
Florian Alt: "Der Anfang war etwas durcheinander und ich hatte es nicht übertrieben, da ich nicht stürzen wollte. Im weiteren Verlauf war ich dann in der Gruppe mit Toni und es war zwar die letzte Gruppe, aber ich war froh, dass ich durchfahren konnte. Ich hatte starke Schmerzen in den Knien und konnte danach kaum noch gehen. Die letzten Runden konnte ich wegen der Schmerzen nicht mehr dagegenhalten. Ich bin jetzt froh, dass wir einen noch halbwegs versöhnlichen Abschluss geschafft haben." (Quelle: Kiefer Racing Moto3)
Philip Oettl: "Ich hätte mich gern noch durchgesetzt in der Gruppe. Ich denke, fahrerisch und beim Set-up waren wir gut aufgestellt, wir haben im Warm-up noch härtere Federn reingemacht. Das war eine Verbesserung gegenüber Samstag, das hat am Kurveneingang geholfen, um etwas gut machen zu können. Aber leistungsmäßig waren wir im Rennen nicht ganz auf dem Stand wie in den letzten paar Rennen. Es war eine gute Saison, wir haben uns richtig gut durchgesetzt. Wir wollen schauen, dass wir nächstes Jahr so weiterarbeiten und die gute Form ins neue Jahr reinbringen. In der Woche, die wir jetzt noch in Spanien bleiben und herumreisen zu den Tests, werden wir das Jahr nochmals analysieren und besprechen. Wir wollen natürlich den guten Eindruck ins neue Jahr herüber nehmen." (Quelle: www.speedweek.com)
Sandro Cortese: "Das Wochenende war etwas schwierig für uns. Im Rennen haben die Reifen abgebaut und ich konnte leider nicht mehr mithalten. Obwohl es immer schlimmer wurde, habe ich wirklich um jeden Platz gekämpft. Jetzt haben wir die erste Rookie-Saison hinter uns gebracht und ab morgen geht die neue Saison los. Es liegt sehr viel Arbeit vor uns. Nächste Woche geht es schon nach Jerez, danach kommt Almeria. Wir werden uns über den Winter wieder konzentrieren und versuchen, den Schritt, den wir noch machen müssen, zu gehen, damit wir nächste Saison vorne dabei sind." (Quelle: Dynavolt Intact GP Team)
Marcel Schrötter: "Ich hatte eigentlich einen guten Start. Ich war hinter Nakagami, das war eine sehr große Gruppe, in der ich da gefahren bin. Die ging bis Platz vier oder so. Dann habe ich mich leider in der letzten Kurve verschalten, habe den ersten Gang rein gedrückt. Zum Glück konnte ich den Sturz abfangen, aber ich musste dadurch leider gerade aus ins Kiesbett fahren. Das hat mich sehr viel Zeit gekostet. Ich möchte mich aber jetzt nur noch auf die kommende Saison konzentrieren." (Quelle: Marcel Schrötter)
Stefan Bradl: "Zuerst einmal möchte ich meinem Team für die exzellente Arbeit in dieser Saison danken. Zum ersten Mal in meiner Karriere konnte ich ein Rennen in Valencia zu Ende fahren und ich freue mich sehr, dass ich auch 2014 mit diesem Team zusammen arbeiten werde. Das Rennen selbst war ziemlich hart, so hatten wir das aber auch erwartet, denn wir hatten das ganze Wochenende schon Probleme mit der Front. Es war eigentlich kein schlechtes Rennen. Wir haben in manchen Bereich etwas Zeit verloren, auf diese Punkte werden wir uns ab morgen während der Testtage konzentrieren. Mein bester Moment in diesem Jahr war das Podium in Laguna Seca, weil wir dort auch während des gesamten Wochenendes tolle Arbeit geleistet haben. Mein schlechtester Moment war die Verletzung in Malaysia, aber selbst dann möchte ich sagen, dass Lucio und meine Jungs unglaublich professionell vorgegangen sind, um mir eine schnelle und einfache Genesung zu sichern. Die Saison 2013 ist nun vorbei, aber wir werden in weniger als 24 Stunden schon an der Saison 2014 arbeiten..." (Quelle: LCR)
