Von den "Wertewelten" zum "Jahr des Vertrauens"
Aus dem Projekt "Wertewelten" an der Universität Tübingen ist 2017/18 das "Jahr des Vertrauens" hervorgegangen, gefördert von der Karl Schlecht Stiftung zur Stärkung der Werte in Wirtschaft und Gesellschaft. Dieses gemeinnützige Projekt will Impulse zur gesellschaftlichen Vertrauensbildung setzen. Dazu gilt es den Begriff "Vertrauen" zu ergründen und die Bedeutung von Vertrauen öffentlich bewusster zu machen. In vier verschiedenen Szenarien und Themenschwerpunkten werden im Jahr des Vertrauens 2018 verschiedene "Erlebnisebenen zu Vertrauen" geschaffen. Auf der Veranstaltung im Erdgeschoß des Weltethos-Instituts, am 06. November in der Hinteren Grabenstraße 26 in Tübingen stellen die Initiatoren das Projekt erstmals der Öffentlichkeit vor.
Der Neurophysiologe und Hirnforscher Prof. Dr. Niels Birbaumer und der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Wertheimer versuchen dem rätselhaften und faszinierenden Phänomen des Vertrauens von verschiedenen Blickwinkeln näher zu kommen, Differenzen, Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten auszuloten. Wo ist Vertrauen zu lokalisieren? Dazu haben die beiden Universitätsprofessoren kürzlich ein Buch "Vertrauen - ein riskantes Gefühl" veröffentlicht. Sie stellen den Kontext für das "Jahr des Vertrauens" in Ihren Vorträgen dar. Der eine schaut tief in den Fundus der Literaturgeschichte, der andere in menschliche Gehirn. Vertrauen sei Grundlage für unsere Beziehungen und die Zusammenführung von Literatur und Hirnforschung schafft ein spannendes Erkenntnisfeld.
"Die vielleicht wichtigste Funktion von Vertrauen ist die Verminderung von Auseinandersetzungen. Wir können in einer Gruppe letztlich nicht überleben, wenn wir nicht den anderen Mitgliedern ein Mindestmaß an Vertrauen schenken", so das Credo von Prof. Dr. Niels Birbaumer. Vertrauen durchziehe unser gesamtes soziales Miteinander, Vertrauen führt Menschen zusammen und Vertrauen ist friedenstiftend.
Noch vermag die Wissenschaft nicht genau zu erklären, wie Vertrauen im Gehirn entsteht. Aber so viel lässt sich schon sagen: Wenn die Aktivität in bestimmten Hirnregionen sinkt, da wo wir Angst spüren, dann nimmt Vertrauen zu.
Gesellschaftliche Vertrauensbildung
Gastgeber der Tübinger Veranstaltung ist Dr. Bernd Villhauer, Geschäftsführer des Weltethos-Instituts. Er führt durch den Diskussionsabend und stellt in einleitenden Worten die Bedeutung des "Jahr des Vertrauens" für das Weltethos-Institut und den Geldgeber, die Karl Schlecht Stiftung dar.
Wie kann gesellschaftliche Vertrauensbildung gelingen? Das Jahr des Vertrauens richtet den Fokus auf 4 Schwerpunkte: Vertrauen in die Medizin, Vertrauen in die Wirtschaft, Vertrauen in die Medien und Vertrauen in die Politik.
In Tübingen beginnt der Exkurs über Vertrauen
In Tübingen beginnt dieser Exkurs in die Welt einer der wichtigsten Grundlagen für die Gestaltung einer zukunftsfähigen, friedlichen, gesunden und damit auch leistungsstarken Gesellschaft.
In heutiger Zeit ist eine Kultur des Vertrauens wichtiger denn je. Der Arzt, Gesundheitspolitiker und Geschäftsführer der St. Leonhards-Akademie, Dr. med. Ellis Huber, diskutiert mit den Wissenschaftlern über die Bedeutung und den Wert des Vertrauens für die individuelle und soziale Gesundheit.
Die Veranstaltung am 06. November beginnt um 18.00 Uhr im Foyer des Weltethos-Instituts in der Hinteren Grabenstraße 26 und ist für jeden Interessierten öffentlich zugänglich. Parallel wird die Podiumsrunde per Livestream aufgezeichnet und im Internet gesendet.
Weitere Informationen sowie mehrere Interviews und eine Talkrunde mit dem Ideengeber des Projekts, Prof. Dr. Jürgen Wertheimer von der Universität Tübingen, mit Dr. Bernd Villhauer, Projektpartner und Geschäftsführer des Weltethos-Instituts, und mit Karl Schlecht, Förderer des Projekts und Vorstandsvorsitzender der Karl Schlecht Stiftung, finden Sie unter:
www.jahr-des-vertrauens.de