Das Werk, das aus konservatorischen Gründen nicht häufig gezeigt werden kann, besteht aus 95 Einzelelementen aus bemaltem Holz. Finsterlin konzipierte diesen "Baukasten" 1921 auf der Idee aufbauend, dass sich aus den Grundformen Würfel, Pyramide, Säule, Kegel und Halbkugel alle übrigen Formen bauen lassen.
Die Zusammenstellung der verschiedenen Baustilen entnommenen Elemente bleibt dem Empfinden des Spielenden überlassen. Die Formen sind von Finsterlin konkret als Spiel für Kinder und Erwachsene gedacht frei kombinierbar: ein Spiel mit dem Stil, das auf die Architektur der Postmoderne vorausgreift. Für "Von Grillen und Ameisen" wird das Werk nach den Anweisungen Finsterlins zu neun architektonischen Grundtypen aufgebaut, darunter eine Moschee, ein chinesischer Turm, ein Dom und ein griechischer Tempel.
"Das Stilspiel", das sich seit 1974 im Besitz der Staatsgalerie befindet, wurde hier zuletzt 1988 in einer großen Finsterlin-Retrospektive gezeigt. Das erste Mal war es in Stuttgart bereits 1928 in einer vom Landesgewerbemuseum organisierten Kollektivausstellung in der König-Karl-Halle zu sehen. Als Leihgabe wurde "Das Stilspiel" bereits in der Frankfurter Schirn Kunsthalle ausgestellt, ebenso wie in Moskau und Tokio.