Florenz im Jahre 1535. Der lüsterne Herzog von Florenz, Alessandro de Medici, liebt Angela, das attraktive Modell des berühmten Bildhauers Benvenuto Cellini, auf den wiederum die liebestolle Herzogin ein Auge geworfen hat. Eine Intrige wird mit einer anderen pariert und Cellini, der notorische Frauenheld und Hitzkopf, muss sogar nach Frankreich fliehen, um seinen Kopf zu retten. Dort gibt es für die erotisch-doppelbödige Vierecks- Geschichte ein operettenseliges Happy End.
Mayer, der u.a. das Drehbuch für Ernst Lubitschs Film "Sein oder Nichtsein" (1942) geschrieben hatte, formte sein eigenes Erfolgsstück in ein Libretto um. Für den Autor der Gesangstexte konnte die Wahl nur auf Ira Gershwin fallen, der bereits 1941 äußerst erfolgreich mit Weill zusammengearbeitet hatte. Ihr gemeinsames Musical "Lady in the Dark" war damals mit riesigem Erfolg am Broadway uraufgeführt worden und hatte - auch dank der prominenten Besetzung mit Gertrude Lawrence und Danny Kaye - in eineinhalb Jahren 467 Aufführungen erreicht.
Für "The Firebrand of Florence" entwickelte Weill einen neuen Stil, der sich durch Grazie, geistreichen Charme, temperamentvolle Rhythmik und tänzerische Leichtigkeit auszeichnet. Der Formschatz der Partitur reicht dabei von frechen Couplets und melodisch einprägsamen Arien bis zu meisterhaften Ensemblesätzen und Ballettmusiken in der Tradition von Jacques Offenbach und Johann Strauss, so dass auch die Liebhaber der klassischen Operette auf ihre Kosten kommen. Daneben weiß Weill aber auch jazzige Musicaltöne anzuschlagen und verleugnet in Cellinis großer Arie "Ein Mann muss tun, was er tun muss" seine eigene Dreigroschenopern- Vergangenheit nicht.
Bis heute ist nicht ganz geklärt, warum "The Firebrand of Florence" nach nur 43 Aufführungen abgesetzt wurde und in Vergessenheit geriet. Weill gab der Inszenierung die Schuld, die mehr auf eine kostspielige, historisch korrekte Renaissance-Ausstattung statt auf den satirischen Witz des Werkes gesetzt hatte. Hinzu kam eine Besetzung der Hauptpartien, die den Anforderung der Musik nicht gerecht wurde: Earl Wrightson als Cellini war kein Ersatz für Lawrence Tibbett, den Star-Bariton der Metropolitan Opera, den sich Weill gewünscht hatte. Und auch der britische Komiker Melville Cooper, der die Rolle des Herzogs von Florenz anstelle des aus Österreich stammenden Filmschauspielers Walter Slezak übernahm, war kein adäquater Partner für Weills Ehefrau Lotte Lenya als mannstolle Herzogin.
In den 1990er Jahren rekonstruierte der amerikanische Musikwissenschaftler Joel Galand die Partitur von "The Firebrand of Florence" im Auftrag der Kurt Weill Foundation in New York. Nach mehreren konzertanten Aufführungen in London, Wien und Dessau wird "Viel Lärm um Liebe" seit seiner Uraufführung 1945 in New York erstmals szenisch in Europa zu erleben sein. Der neue deutsche Titel basiert auf dem ursprünglichen, an Shakespeare angelehnten "Much ado about Love", der während der Voraufführungen verwendet worden war.
Premiere: 25. Oktober 2013, 19.30 Uhr
Karten unter (0351) 207 99 99 oder www.staatsoperette-dresden.de