Albert Camus schreibt mit fünfundzwanzig Jahren sein erstes Theaterstück, „Caligula“. Er nennt das Stück eine Tragödie der Erkenntnis. Als der römische Kaiser Caligula, ausgelöst durch den plötzlichen Tod seiner Schwester und Geliebten Drusilla, zu der Erkenntnis kommt, dass die Menschen wirklich sterben und nicht glücklich sind, fühlt er sich der Welt entfremdet. Diese grausame Welt scheint ihm absurd zu sein, ohne Sinn, ohne Unterschied zwischen Gut und Böse. Dagegen lehnt sich Caligula auf. Er beginnt durch Mord und Verachtung den Menschen die Beliebigkeit aller Werte zu lehren. Caligula verheert sein Reich und tut gleichzeitig alles, um seinen Gegnern Waffen an die Hand zu geben. Er willigt somit in seinen eigenen Tod ein – um dieser absurden Welt zu entfliehen. Caligula ist die Geschichte eines Amoklaufs und zugleich die Geschichte des menschlichsten und tragischsten aller Irrtümer: das Leugnen der menschlichen Gemeinschaft. Es ist nicht möglich, alles zu vernichten, ohne auch sich selbst zu zerstören.
Caligula Christoph Bornmüller
Caesonia Gabriele Drechsel
Helicon Jörg Zirnstein
Scipio Katharina Hintzen/Alisa Kunina, Yana Robin la Baume
Cherea Stefan Schuster
Patricius, der Oberhofmeister Robert Lang
Regie Christoph Mehler
Bühne und Kostüme Jennifer Hörr
Musik, Komposition David Rimsky-Korsakow
Dramaturgie Oliver Brunner
Premiere am Freitag, 25. August 2017, 20.00 Uhr | Kammerspiele
Vorstellungen am 02. und 09. September; 01. Oktober