Vom Publikum mit Standing Ovations gefeiert wurden der Ballettabend „Spiegelungen“ des Hessischen Staatsballetts mit Choreografien von Wayne McGregor, Tim Plegge und Alexander Ekman und die Werke der Choreografen Jérôme Bel und Sharon Eyal. Beeindruckend waren auch die Aufführungen der Candoco Dance Company, dem weltweit führenden Ensemble aus Profitänzern mit und ohne körperliche Behinderungen sowie von Dorothée Munyaneza, die mit einzigartiger Ausstrahlung und Stimme vom Völkermord in ihrer Heimat Ruanda erzählte. Der Frankfurter Choreograf Fabrice Mazliah (MAMAZA) begeisterte mit seiner Arbeit „In Act and Thought – a score for six performers“, und „Farbenspiele“, ein interaktives Tanz- und Zirkusstück für Kinder von 0-3 Jahren, lockte selbst die Allerkleinsten ins Theater. Zudem wurden zwei Stücke aufgeführt, die im Rahmen von Residenzen der Tanzplattform Rhein-Main entstanden sind: Zum einen „Puppets“, ein Stück, das die Frankfurter Choreografin Paula Rosolen in einer städteübergreifenden Residenz entwickelte, zum anderen „Sur le fil“ von Nacera Belaza, die auch ihr Stück „La Traversée“ zeigte. Bei Partys und Barabenden wurde nach den Vorstellungen weitergefeiert, in Workshops und bei einem Tanztee konnten die Festivalbesucher selbst das Tanzbein schwingen. Künstlergespräche rundeten das Programm ab.
Matthias Pees, Intendant und Geschäftsführer vom Künstlerhaus Mousonturm, zieht ein positives Resümee: „Das Programm war ein Fest der Vielfalt. In zwei Wochen haben wir eine große Bandbreite des Tanzes präsentieren können – und das wurde vom Publikum begeistert aufgenommen“. Auch Karsten Wiegand, Intendant des Staatstheaters Darmstadt, freute sich über das gelungene Debüt: „Wir sind glücklich darüber, dass Besucherinnen und Besucher aus der gesamten Region bei dem Festival neugierig den Weg in alle Spielstätten in Frankfurt und in Darmstadt gefunden haben. Die tanzbegeisterte Rhein-Main-Region ist noch ein Stück enger zusammengerückt. Mich persönlich haben viele Aufführungen beeindruckt. Ganz besonders Dorothée Munyanezas Stück über den Genozid in Ruanda“.
In Zukunft soll das Festival einmal im Jahr veranstaltet werden. Spielorte werden dabei immer Frankfurt und im jährlichen Wechsel Darmstadt und Wiesbaden sein. Die zweite Ausgabe findet im nächsten Jahr vom 19. bis zum 30. Oktober 2017 in Wiesbaden und Frankfurt statt.
Organisiert wird das Tanzfestival Rhein-Main vom Künstlerhaus Mousonturm und vom Hessischen Staatsballett im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main – einem dreijährigen Kooperationsprojekt, für das sich erstmals ein internationales Produktionshaus und die Tanzsparte zweier Staatstheater zusammengeschlossen haben. Die Tanzplattform Rhein-Main entwickelt eine Vielzahl unterschiedlicher Produktions-, Aufführungs-, und Vermittlungsformate für den zeitgenössischen Tanz. Neben städteübergreifenden Residenzen für Künstlerinnen und Künstler initiiert und fördert sie mobile Tanzproduktionen und bietet Tanz-in-Schulen-Projekte, Profitrainings und Workshops an. In Darmstadt, Frankfurt und Wiesbaden gibt es darüber hinaus Tanz-Klubs zum Mitmachen. Mit diesen und weiteren Angeboten und Aktivitäten möchte die Tanzplattform Rhein-Main Tanzschaffende und den Tanz in der Region nachhaltig stärken, Akteure und Institutionen im Bereich Tanz regional und überregional miteinander vernetzen und ein breites Publikum für den Tanz in der Region gewinnen.
Informationen
www.tanzplattformrheinmain.de
Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und ist gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF-BANK-Stiftung, Crespo Foundation, Dr. Marschner-Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main].