Der assyrische Feldherr Holofernes siegt und siegt und siegt. Nun schickt er sich an, die Stadt Bethulien zu erobern. Er lässt alle Wasserleitungen der Stadt kappen. In der verdurstenden Stadt macht sich Panik breit, aber die junge Witwe Judith interessiert sich wenig für andere Menschen. Sie sucht nur eines: einen ebenbürtigen Gegner. Judith bietet sich als Retterin an. Sie will den Unbesiegbaren erschlagen und geht in Holofernes’ Feldlager. Damit rasen zwei verzweifelte Kometen aufeinander. Judith und Holofernes suchen sich selbst im Anderen und finden Abgründe. „Gib mir deine Hand und erzähle mir von deinem Hass!“ sagt Holofernes kurz bevor er Judith in Armen halten darf. Friedrich Hebbel lässt Liebe und Hass als größtmögliche Lebenskräfte durch das Stück toben – ganz im Gegensatz zu Leitsätzen beschwichtigender Vermittlung. Die Faszination dieser Polarität ebenso wie die damit verbundenen Kollateralschäden werden sichtbar im Schicksal aller Figuren.
Mit Jessica Higgins, Daniel Scholz, Anabel Möbius, Christian Klischat, Hubert Schlemmer, Béla Milan Uhrlau, Mathias Znidarec
Regie Alexander Nerlich
Bühne Flurin Borg Madsen
Kostüme Žana Bošnjak
Musik und Sounddesign Malte Preuß
Dramaturgie Maximilian Löwenstein
Premiere am 09. September | Kleines Haus
Vorstellungen am 13., 16., 22. und 28. September