Eine Diva ist eine von schwierigen Lebensumständen gezeichnete Persönlichkeit, die einen steilen Aufstieg zum Ruhm erlebt, deren Wunden allein durch die Bewunderung des Publikums geheilt werden können – bis das Schicksal Rache für den kometenhaften Aufstieg nimmt. Eine solche Diva ist Floria Tosca, die Hauptfigur in Puccinis gleichnamiger Oper.
In großer Armut wächst Tosca auf, bis ihr, dank ihrer überirdisch schönen Stimme, der Papst persönlich erlaubt, Opernsängerin zu werden. Lebensbejahend tritt sie auf großen Bühnen und in prächtigen Palästen auf. Alles scheint perfekt, wäre Tosca trotz ihres Ruhmes nicht von Unsicherheit und Misstrauen gegenüber ihrem Geliebten Mario Cavaradossi erfüllt, der zu dieser Zeit einen politischen Flüchtling versteckt. Der manipulative Scarpia, Chef der Geheimpolizei, bringt Tosca dazu, Mario und dessen Schützling zu verraten. Geplagt von Schuldgefühlen springt sie von der Terrasse der Engelsburg in den Tod.
In drei Akten will die Darmstädter Inszenierung von Eva-Maria Höckmayr der narzisstischen Selbstgefährdung, die auf der Bühne Toscas Stärke und im Leben ihre größte Schwäche ist, nachspüren. Sie zeigt uns eine Tosca nach dem Auftritt, die Kunst und Leben nicht mehr unterscheiden kann und erst ergründen muss, was geschehen ist und welche Verantwortung sie für die Toten trägt, die ihr permanent erscheinen. In Darmstadt feierte TOSCA am 3. Dezember 2016 Premiere.
Mit Izabela Matula / Annalisa Raspagliosi, Mickael Spadaccini, Krzysztof Szumanski, Nicolas Legoux, Thomas Mehnert, Michael Pegher, Wiktor Czerniawski, Niklas Pfeiffer / Peter Morrisson
Musikalische Leitung Will Humburg
Regie Eva-Maria Höckmayr
Bühne und Kostüm Julia Rösler
Dramaturgie Mark Schachtsiek
Einstudierung Chor Thomas Eitler-de Lint
Einstudierung Kinderchor Elena Beer
Wiederaufnahme am Sonntag, 17. September, 16.00 Uhr | Großes Haus
Nächste Vorstellungen am 23. September und am 7., 13. und 21. Oktober,
weitere Termine unter www.staatstheater-darmstadt.de