Um dem schwedischen Feind entgegenzutreten stehen tausende Männer in Brandenburg auf dem Feld. Es herrscht Krieg. Einer unter ihnen scheint zu träumen, notiert sich nicht die verkündeten Schlachtpläne. Es ist der Prinz von Homburg, der an die verstörenden Ereignisse der gestrigen Nacht denkt. Er wandelte im Mondschein und träumte von Kämpfen und Siegen. Als er erwachte, hielt er einen Damenhandschuh in den Händen. Wem mag er gehören? Beim Versuch, sich zu erinnern, schießt ihm jäh das Blut in die Ohren, und Worte um ihn herum schieben sich in weite Ferne.
Ebenso statisch wie das preußische, militärgeprägte Gefüge hat Regisseurin Juliane Kann den Beginn der Inszenierung angelegt. Die gelernte Autorin hat sich detailliert mit der Sprache von Kleists Stück auseinander gesetzt und ihren Rhythmus auf die Körperlichkeit der Darsteller übertragen. Diese geraten erst richtig in Bewegung, als sie sich gegen den Kurfürsten entscheiden und sich auf die Seite des Prinzen von Homburg stellen.
Mit Samuel Koch, Katharina Hintzen, Nicolas Fethi Türksever, Mathias Znidarec, Frank Albrecht
Inszenierung und Bühne Juliane Kann
Kostüme Josephin Thomas
Video Jonas Alsleben
Dramaturgie Stawrula Panagiotaki
Wiederaufnahme am Donnerstag, 10. November | 20.00 Uhr | Kammerspiele
Vorstellung am 29. November