Die Erfolgsgeschichte der meist gespielten Oper aller Zeiten begann mit einem Missverständnis: Nach Georges Bizets Tod schuf ein Studienfreund des Komponisten eine Bearbeitung von CARMEN, die versuchte, aus der bei ihrer Uraufführung erfolglosen opéra comique eine große Oper zu machen. Das kam zwar dem damaligen Publikumsgeschmack entgegen, aber nicht Bizets künstlerischen Intentionen. Denn statt dem uns heute so vertrauten, musikalisch widerspruchsfreien und längst zum Klischee erstarrten Porträt einer exotischen femme fatale hatte er mit unterschiedlichsten, hart aufeinanderprallenden Stilmitteln eine zum Scheitern verurteilte Liebesgeschichte erzählt.
Sandra Leupolds Darmstädter Inszenierung von CARMEN, die im Jahrbuch Opernwelt 2016 als beste Aufführung nominiert wurde, nimmt die künstlerischen Intentionen des Komponisten ernst und macht den Esprit seiner Musik zum Ausgangspunkt einer szenischen Interpretation, welche die unzähligen Klischees, von denen Bizets Oper im Laufe ihrer Rezeptionsgeschichte überwuchert wurde, ebenso kritisch wie spielerisch hinterfragt.
Mit Philippe Do, Tamara Gura, Katharina Persicke, Krzysztof Szumanski, Nicolas Legoux, Jana Baumeister/Katja Stuber, Amira Elmadfa, David Pichlmaier, Oleksandr Prytolyuk, Minseok Kim, Juri Lavrentiev/Miroslav Stricevic
Musikalische Leitung Will Humburg
Regie Sandra Leupold
Bühne Stefan Heinrichs
Kostüm Mechthild Feuerstein
Dramaturgie Mark Schulze Steinen
Choreinstudierung Thomas Eitler-de Lint
Letzte Vorstellung am Donnerstag, 09. März 2017, 19.30 Uhr | Großes Haus
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